Zusammenfassung
Mehrere Kilometer unterhalb der warmen, lebens- und lichterfüllten Oberflächenregion der Weltozeane befindet sich eine viel ungastlichere Umgebung: der Tiefseeboden. Riesige Gebiete weisen dort nur wenig Sauerstoff auf. Es gibt kein Licht. Ein Großteil besteht aus nährstoffarmem Sand, Schlamm oder innerhalb langer Zeiträume gebildeten Manganknollen. Die Temperatur liegt knapp über dem Gefrierpunkt. Etwa 20 Tonnen Wasserdruck lasten bereits bei durchschnittlicher Ozeantiefe auf jedem Quadratzentimeter Boden. Diese Bedingungen führen dazu, dass der größte Teil des Tiefseebodens eine biologische Wüste darstellt. Eine Ausnahme bilden lediglich die kleinen Populationen hochspezialisierter Lebewesen, die sich aus dem wenigen, von der fernen Oberfläche herabregnenden, abgestorbenen organischen Material ernähren. Lange wurde die Tiefsee für eine vollkommen lebensfeindliche und monotone Region gehalten.
Die Tatsache, dass dieses Geflecht von Leben in der schwarzen Kälte der Tiefsee existierte, gänzlich unabhängig vom Sonnenlicht, welches bislang als Siegel allen Lebens auf der Erde betrachtet wurde, diese Tatsache zieht erschreckende Folgerungen nach sich. Wenn das Leben dort florieren konnte, ernährt von einem komplexen chemischen Prozess und gespeist aus geothermaler Hitze, dann könnte Leben auch unter ähnlichen Bedingungen auf anderen Planeten, weit entfernt von der hegenden Wärme unseres mütterlichen Gestirns, der Sonne, vorkommen.
Robert Ballard, Explorations
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Ward, P.D., Brownlee, D. (2001). Warum Leben im Universum weit verbreitet sein kann. In: Unsere einsame Erde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56506-9_2
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