Zusammenfassung
In Deutschland werden derzeit für die aktive Arbeitsmarktpolitik beträchtliche Ressourcen verwendet. So wurden im Jahre 1998 mehr als 30 Mrd. DM aufgebracht, was beinahe dem gesamten Aufkommen aus der Körperschaftssteuer dieses Jahres entspricht. Gleichzeitig besteht kein ausreichendes Wissen über die Effektivität (Wirksamkeit) und die (Kosten-) Effizienz der einzelnen ergriffenen Maßnahmen. Vielmehr wird seitens der Administratoren aktiver Arbeitsmarktmaßnahmen die Beurteilung der Effektivität solcher Maßnahmen häufig mit vollständig unzureichenden Methoden unternommen und auf der Basis hieraus gewonnener unzureichender Informationen werden Schlußfolgerungen gezogen, deren Haltbarkeit weit mehr als nur zweifelhaft ist. Beispielhaft dokumentiert sei dies anhand der Pressemitteilung des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie vom 07. März dieses Jahres zur geplanten Einführung des Job Rotation Programmes. Darin heißt es unter der Überschrift „Erfolgreicher Test“unter anderem:
„Wir haben von 1996 bis Ende 2000 Job Rotation in 280 Betrieben im Ruhrgebiet, im Bergischen Land und im Münsterland ausprobiert. Dabei wurden 980 Beschäftigte qualifiziert und 370 Arbeitslose als Stellvertreter eingesetzt. 57 Prozent von ihnen haben im Anschluß einen neuen festen Arbeitsplatz bekommen, die meisten von ihnen direkt in dem Betrieb, in dem sie eingesetzt waren. Besonders erfreulich: 40 Prozent der Stellvertreter und Stellvertreterinnen waren bereits länger als ein Jahr arbeitslos.“
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Literature
Für eine detaillierte Analyse vgl. Schmidt (2000-Het).
Einen Überblick über Höhe und Zusammensetzung der Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik geben Fertig und Schmidt (2000).
Überblicksartikel zur Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen sind u.a. Heckmann et al. (1999), Schmidt (1999 - KWW) und Schmidt (2000 - DIW).
Zur Reform der Beschäftigungsforschung im Rahmen des SGB III beispielsweise siehe Fertig und Schmidt (2000).
Eine intuitive Einführung in das Problem der Konstruktion kontrafaktischer Vergleichssituationen geben Schmidt und Kluve (2000).
Eine ausführliche Abwägung der Stärken und Schwächen dieser beiden Ansätze erfolgt in Schmidt (2000 - EXP).
Für eine Einführung in die Problematik siehe u.a. Schmidt und Kluve (2000) und Schmidt (2000 - DIW).
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Schmidt, C.M., Fertig, M., Kluve, J., Zimmermann, K.F. (2001). Grundlagen. In: Schmidt, C.M., Fertig, M., Kluve, J., Zimmermann, K.F. (eds) Perspektiven der Arbeitsmarktpolitik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56464-2_2
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