Zusammenfassung
Die in Kapitel 7 diskutierten Zugriffspfadstrakturen zum Zugriff auf eine homogene Satzmenge sind eindimensional in dem Sinne, daß als Suchschlüssel nur der Wert genau eines Attributes verwendet werden kann. Suchschlüssel oder -ausdrücke, die als Kombination von Werten verschiedener Attribute aufgebaut sind, lassen sich nicht direkt über einen Zugriffspfad auswerten. Es müssen vielmehr mehrere unabhängige Suchvorgänge abgewickelt werden, deren Ergebnisverknüpfung mit Hilfe mengentheoretischer Operationen auf TID-Listen den Effekt einer mehrdimensionalen Suche zustandebringt. Dabei wird gewissermaßen die mehrdimensionale Suche mit Hilfe von n eindimensionalen Suchvorgängen simuliert. Ähnlich wie weitere Verfahren, wie beispielsweise die Konkatenation von Attributen als Schlüssel eines B*-Baumes, stellen solche Vorgehensweisen unbefriedigende Lösungen dar und können nur in sehr eingeschränkter Weise zur mehrdimensionalen Suche genutzt werden. Da einerseits die Topologie der Objekte oft aus Gründen der Verarbeitungslokalität u. a. bei der Datenspeicherung zu berücksichtigen ist und andererseits in DB-Anwendungen häufig über mehrere Attribute gesucht wird (Mehrattributsuche), sollte ein DBS aus Effizienzgründen mehrdimensionale Cluster-Bildung und echte mehrdimensionale Suche unterstützen.
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Notes
In Abschnitt 9.5.4 kommen wir noch einmal auf mehrdimensionales dynamisches Hashing zurück, das dort zur Organisation des umgebenden Datenraums und der Realisierung des Prinzips Dimensionsverfeinerung eingesetzt wird.
Offensichtlich geht die Forschung zu diesem Abbildungsproblem bis ins letzte Jahrhundert zurück.
PLOP-Hashing wurde zunächst für Punktobjekte entwickelt. Ein Vorschlag zur Erweiterung auf räumlich ausgedehnte Objekte findet sich in [SEEG88].
Auch hier gilt: Am Anfang war der B*-Baum.
Wie beim B*-Baum werden die inneren Knoten als Directory benutzt und enthalten „Wegweiser“, während die Blattknoten auf die aktuellen Daten verweisen.
Beim R-Baum wird dagegen p'→p gefordert, da die umschließenden Rechtecke in einer Enthaltenseinshierarchie organisiert sind. Seine Definition ist damit unnötig restriktiv.
Diese Einschränkung schließt beispielsweise die Nachbildung eines R+-Baums durch einen GiST aus.
Ein genauer Test für die Erfüllbarkeit ist nicht erforderlich für die Korrektheit der Baumalgorithmen. Schlimmstenfalls werden irrelevante Teilbäume durchsucht, was nur die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
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Härder, T., Rahm, E. (2001). Mehrdimensionale Zugriffspfade. In: Datenbanksysteme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56419-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56419-2_9
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