Pharmakokinetik und -dynamik

Zusammenfassung

Die Pharmakotherapie des geriatrisch onkologischen Patienten stellt sich für den behandelnden Arzt zumeist sehr komplex dar. Mit zunehmendem Lebensalter kommt es zu physiologischen Änderungen der Organfunktionen, die sich in einer Veränderung der Pharmakokinetik, aber auch der Pharmakodynamik des Arzneimittels widerspiegeln können. Als weitere Einflussfaktoren müssen die zusätzlich krankheitsbedingt auftretenden Einschränkungen der Organfunktionen berücksichtigt werden, da ca. 80% der alten Patienten an chronischen Krankheiten leiden, die vorwiegend das kardiovaskuläre System betreffen, gefolgt von psychischen Erkrankungen und solchen des Bewegungsapparates. Die Chemotherapeutika müssen daher zusätzlich zu einer beachtlichen Anzahl an Arzneimitteln entsprechend weiterer Diagnosen verordnet werden. Das Risiko von Interaktionen und die Anzahl an unerwünschten Arzneimittelwirkungen wachsen dadurch exponentiell, so dass die Veränderungen der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik beim älteren Patienten bei einer beabsichtigten zytostatischen Chemotherapie berücksichtigt werden müssen. Bei älteren Patienten werden nicht nur häufiger unerwünschte Arzneimittelwirkungen registriert als bei Patienten unter 65 Jahren, sondern auch der Schweregrad nimmt mit dem Alter zu.