Zusammenfassung
Nach einer gängigen Definition umschreibt “Qualität„ in der Krankenhausversorgung die Einzelmerkmale eines stationären Behandlungsprozesses oder Behandlungsergebnisses hinsichtlich ihrer Eignung, messbar vorgegebene Erfordernisse zu erfüllen. Weniger technisch gefasst steht “Qualität„ für das—ohne signifikanten Mehreinsatz von Mitteln—erreichbare “Bessere„ (als Feind des Guten). Begrifflich zu unterscheiden sind Ergebnis-, Struktur- und Prozessqualität. Die Ergebnisqualität ist medizinisch determiniert und bezieht sich auf global—nicht im Einzelfall—erreichte Behandlungserfolge in einem spezifischen Indikationsbereich. Damit unterscheidet sie sich von dem konkret haftungserheblichen, medizinwissenschaftlichen Standard, der sich nur sehr eingeschränkt anhand fixer Prüfparameter messen lässt, sondern jeweils situativ und sozialbezogen ermittelt werden muss.
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Note
Aus dem unübersehbaren Schrifttum: Viethen, Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1998); Nagomy/Ploeck, Praxishandbuch Qualitätssicherung im Krankenhaus (1997); Netzold, Qualitätssicherung im Krankenhaus (1992); Selbmann, Krankenhaus 1990, 470 ff.
Ratajczak u.a., Die Budgetierung des Gesundheitswesens (1997), passim; Voss, Kostendruck und Ressourcenknappheit im Arzthaftungsrecht (1999), passim.; Deutsch, VersR 1998, 261 ff.; Rumler-Detzel, VersR 1998, 546 ff.; Taupitz, AcP 196, 114 ff; Steffen, MedR 1995, 190 ff.
Steffen, in Festschrift für Deutsch (1999), S.799 ff.; Zuck, Krankenhaus 1996, 299 ff.
So z.T. der Fall bei Jürgens, Technische Standards im Haftungsrecht (1995), S.27, 45 ff.
Viethen, Qualität im Krankenhaus (1995), S.13; die Definition lehnt sich an die Norm DIN ISO 8402 an, wonach Qaulität definiert wird als “Die Gesamtheit der Merkmale einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgestellte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.„
Sträub, in Viethen/Maier, Qualität rechnet sich (1996), S.106 f}.
Deutsch, in Radner, Medizinische Qualität und Qualitätsmängel (1999), S.37.
Hölzer, in Ratajczak/Schwarz-Schüling, Krankenhaus im Brennpunkt (1997), S.95, 99 f.
Schmidt, f&w 1996, 3.
Vgl. Wien, Krankenhaus 1996, 286, 287.
Qualitätszirkel sind temporär arbeitende Projektgruppen, Qualitätskomitees dagegen permanete Einrichtungen, vgl. Ebner/Köck, in Bellabarba/Schnappauf, Organisationsentwicklung im Krankenhaus (1996), S.180, 187.
Umfassende Aufstellung bei Conrad, Krankenhaus 1996, 289, 293; Erfahrungsberichte von Hopp/Lunkenheimer, f&w 1999, 48 ff.; Klötzl/Satzinger/Hammel, f&w 1999, 150 ff.
Beispiel bei Conrad, Qualitätsmanagement und Controlling im Krankenhaus (1997), S.114 f.
Viethen, Qualität im Krankenhaus (1995), S.80.
Praße, Schwester/Pfleger 1995, 482 f. aus pflegerischer Sicht.
Näher Kaltenbach, Qualitätsmanagement im Krankenhaus2 (1993), S.163 ff.
In der englischsprachigen Managementterminologie wird von “CIP„ (Continious Improvement Process) gesprochen, s. Nagorny/Ploeck, Praxishandbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1997), S.73 ff.
Instruktiv Bayer, Die Auswirkung eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN ISO 9000 ff. auf die Haftung im Industrieunternehmen (1998), S.26 ff.
Vgl. Offermanns, Die Zertifizierung nach DIN ISO 9000 ff.—Erfahrungen aus der Krankenhaus-Praxis (1998), S.36, wo eine statistische Vollerhebung von 26 bis August 1997 zertifierten Krankenhäusern vorgestellt wird.
Schmidt, f&w 1996, 3; Graf-Baumann, in Wienke u.a., Die ärztliche Berufsausübung in den Grenzen der Qualitätssicherung (1998), S.75, 80.
Die ISO besteht seit 1946 als privatrechtliche Körperschaft schweizerischen Rechts mit Sitz in Genf.
Das DIN e.V. ist eine staatlich anerkannte Einrichtung der Selbstverwaltung der Wirtschaft. Die Normen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern in verschiedensten Normungsausschüssen erarbeitet; s. Marburger, Die Regeln der Technik im Recht (1979), S.197.
Münchrath, Qualitätsmanagement in Verkauf und Service: Kundenorientierte Dienstleistungen nach DIN ISO 9000 ff (1995), S.19, 163.
Vgl. Offermanns, Die Zertifizierung nach DIN ISO 9000 ff.—Erfahrungen aus der Krankenhaus-Praxis (1998), S.18 f.
S. Nagomy/Ploeck, Praxishdb. Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1997), S.73 ff.
Schmidt, f&w 1996, 3, 5.
Gemeinsame Presseerklärung der Spitzenverbände der Krankenkassen, f&w 1996, 31.
www.ktq.de.
Bundesärztekammer, Tätigkeitsbericht 2000/2001, S.121 ff.
Vgl. Offermanns, Die Zertifizierung nach DIN ISO 9000 ff.—Erfahrungen aus der Krankenhaus-Praxis (1998), S.24.
Technischer Überwachungsverein.
Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen mbH.
Trägergemeinschaft für Akkreditierung.
Viethen, QualiMed 1995, 1,15.
Jaster/Schäfer, Krankenhaus 1994, 32.
Im Überblick: BMG, Maßnahmen der medizinischen Qualitätssicherung in der Bundesrepublik Deutschland — Bestandsaufnahme (1994).
Dazu Viethen: Tracer und Audit in der Medizin, in Viethen/Maier, Qualität rechnet sich (1996), 74 ff.
Vom 23.6.1997, BGBl I 1520.
Wien, Krankenhaus 1996, 286, 287.
Graubner, in Viethen/Maier, Qualität rechnet sich (1996), S. 113, 118.
Vgl. BÄK, Tätigkeitsbericht’ 99, S. 156.
Das GKV-Gesundheitsreformgesetz 2000 sieht eine Reihe von Ausschüssen vor (“Ausschuss Krankenhaus„ nach § 137 c Abs.2, “Koordinierungsausschuss„ nach § 137 e). Die gesetzlich zugewiesenen Aufgaben sind indes äußerst n e b u 1 ö s formuliert: “Der Koordinierungsausschuss gibt Empfehlungen zu den zur Umsetzung und Evaluierung der Kriterien nach Nr. 1 notwendigen Verfahren, insbesondere bezüglich der Dokumentation der Leistungserbringer„, § 137 e Abs.3 Nr.2 SGB V.
www.azq.de.
Vereinbarung von Qualiätssicherungsmaßnahmen beim ambulanten Operieren gem. § 14 des Vertrages nach § 115 b Abs.l SGB V, abgedruckt in DKG, Ambulantes Operieren im Krankenhaus3 (1997), S.38 ff.
Vgl. Offermanns, Die Zertifizierung nach DIN ISO 9000 ff.—Erfahrungen aus der Krankenhaus-Praxis (1998), S.58 ff.
Vgl. Tuschen/Quaas, Bundespflegesatzverordnung4 (1998), S.19.
Vgl. DKG-Richtlinien zur Aufklärung von Krankenhauspatienten3 (1992) mit umfänglichem Rechtsprechungsteil (Abschnitt IV).
BGH VersR 1984, 60 ff.
Steffen, in Festschrift für Deutsch (1999), S.799, 802 f.
OLG Köln VersR 1997, 1404; OLG München VersR 1991, 568.
OLG Stuttgart NJW 1993, 2384; OLG Köln VersR 1997, 1404.
BGH NJW 1984, 356; OLG Köln AHRS 4020/13.
BGH VersR 1978, 82, 84.
BGH VersR 1978, 764.
S. oben § 13 III 1, S.195 f.
S.oben § 14 II l, S.203 f.
S. oben § 19 II, S.252 f.
Viethen/Schneider, QualiMed 1997, 1, 4.
Vgl. OLG Nürnberg VersR 1970, 1062; OLG Köln VersR 1978, 1025.
Z.B. in § 3 Abs.6 BImSchG.
Die Nichteinhaltung technischer Normen hat starke Indizwirkung für eine Verkehrsbzw. Sorgfaltspflichtverletzung, vgl. Marburger, VersR 1983, 597, 603.
BGH VersR 1984, 270: Augenverletzung durch abgesprengte Metallsplitter eines Meißels, dessen zu hohe Oberflächenhärte der Schlagfläche DIN 6453 widersprach; OLG Karlsruhe VersR 1978, 830.
Wiesbadener Kommentar zum MPG, § 14 Nr.5; Kindler/Menke, Medizinproduktegesetz (1998), S.21.
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Pflüger, F. (2002). Praktische Qualitätssicherung im Krankenhaus. In: Krankenhaushaftung und Organisationsverschulden. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56357-7_21
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