Zusammenfassung
Jenseits der bisher im Vordergrund stehenden, arztbedingten (iatrogenen) Schädigungen, die auf applikativen oder organisatorischen Mängeln der medizinischen Behandlung beruhen, kann der Patient im Zuge seines stationären Aufenthaltes weiteren Gefährdungen ausgesetzt sein. Nach Aufkommen und Schadenspotential an erster Stelle stehen die Selbstschädigungen von Patienten aufgrund (misslungener) Selbstmordversuche.
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Note
Im Todesfall nach § § 823, 844 BGB, vgl. OLG Düsseldorf VersR 1983, 793.
Diese psychiatrischen Krankheitsbilder machen ca. 80 % der Suizidpatienten aus.
Bohle,,MedR 1990, 298.
OLG Stuttgart, VersR 1990, 858.
BGH NJW 1986, 775; OLG Düsseldorf VersR 1984, 1173. Die fallspezifische Beurteilung der konkreten Voraussehbarkeit erscheint zuweilen willkürlich: OLG Düsseldorf VersR 1986, 193: Suizidale Disposition eines paranoid-halluzinatorischen Patienten, der schon mehrmals “Flugversuche” unternommen hat, ist nicht voraussehber. OLG Düsseldorf VersR 1983, 193: Belassung eines geriatrischen Patienten, der sich tags zuvor Pulsadern aufgeschnitten hatte, im Krankenzimmer ist nicht fehlerhaft, da Fenstersprung andere Suizidmethode darstellt. BGH VersR 2000, 1240: Keine Pflicht zur Sicherung einer offenen psychiatrischen Station durch Verriegeln der Fenster gegen unvorhersehbare Suizidversuche (hier: Fenstersprung!).
OLG Karlsruhe VersR 1995, 301.
BGH VersR 1994, 50.
OLG Oldenburg VersR 1997, 117: “Forderung nach Strengstmöglicher Überwachung unvereinbar mit anerkannten, allein erfolgversprechenden Therapiekonzepten.…”
OLG Köln VersR 1993, 1156.
BGHZ 86, 755 = NJW 1986, 775.
BGH VersR 1997, 985.
OLG Hamm v. 16.9.92—3 U 283/91. Überzogen dagegen OLG Braunschweig, VersR 1985, 576: Trotz objektiv nicht erkennbarer Suizidneigung muss Krankenschwester eines Allgemeinkrankenhauses sich ständig nicht “unfern” vom schlafenden (!) Patienten aufhalten; Organe des Krankenhausträgers müssen sicherstellen, dass die Schwester nachts nicht durch andere Aufgaben “überfordert” ist.
OLG Köln VersR 1992, 1517.
OLG Karlsruhe VersR 1995, 301.
OLG Köln VersR 1994, 1425.
BGH VersR 1994, 50.
OLG Koblenz VersR 1998, 879.
OLG Hamm VersR 1986, 171.
BGH VersR 1990, 1409.
Grenzfall in OLG Hamm VersR 1993, 1030: Rutschsicherheit von Duschkabinen für Patienten, die sich wie Gesunde bewegen können (Verkehrssicherungspflicht).
BGH NJW 1990, 2960: Sturz aus dem Duschstuhl; BGH VersR 1991, 310: Anheben eines 60 kg-Patienten über die Bettkante; OLG Düsseldorf AHRS 3020/6: Abhohlung einer sehbehinderten Patientin von der Toilette; vgl. oben § 9 IV 1 c, S.140 [Haftungsrisiken im pflegerischen Kernbereich].
OLG München v. 14.4.94-19 U 6839/93; vgl. Rotermund, Die Haftung der Kommunen für die Verletzung der Verkehrssicherungspflicht (1999), Rn. l63.
Vgl. OLG München v. 25.7.91-1 U 3921/90.
Palandt/Thomas, BGB59 (2000), § 823, Rb.58 m.w.N.
So aber OLG Schleswig VersR 1997, 69: Alternativ wird verlangt, die Türen durch einen technischen (i.e. hydraulischen) Widerstand so schwergängig zu machen, dass sie nur langsam geöffnet werden können, wobei das Öffnen “selbstverständlich” nicht so erschwert werden dürfe, dass im Brandfall das Verlassen des Zimmers so gut wie unmöglich werde. Die Widersprüchlichkeit dieser Forderung sollte eigentlich auch einem technisch unbedarften Juristen einleuchten!
BGH NJW-RR 1989, 394.
Vgl. OLG Düsseldorf NJW 1992, 2972.
Zur wirtschaftlichen Aufklärung ausführlich bereits § 8 II 4, S.121 ff.
BGH NJW 1989, 2945.
Dazu Wachenhausen, Medizin & Praxis 5/1997, 22 ff.
OLG Karlsruhe VersR 1975, 597.
OLG Hamburg VersR 1989, 1268.
BGH NJW 1990, 761.
Vgl. LG Dortmund VersR 1987, 1023: Verlust eines Pelzmantels vor der Schleuse zur Intensivstation; LG Hannover MedR 2000, 88.
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Pflüger, F. (2002). Allgemeine Auftenthaltssicherheit. In: Krankenhaushaftung und Organisationsverschulden. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56357-7_17
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