Minimal invasive thorakoskopische Eingriffe an der Wirbelsäule

Zusammenfassung

Im Jahre 1910 berichtete der Chirurg Jacobaeus in der Münchener Medizinischen Wochenschrift als Erster über den erfolgreichen Einsatz eines optischen Instruments zur Spiegelung der Brusthöhle. Er verwendete eine starre, röhrenförmige Optik, die üblicherweise zur Spiegelung der Harnblase eingesetzt wurde und führte sie in den Brustkorb ein. 1978 wurde in Fachzeitschriften eine endoskopische Methode der Durchtrennung und Verödung von Strukturen des vegetativen Nervensystems über der Wirbelsäule zur Behandlung krankhaft gesteigerter Schweißsekretion der Hände und Achseln publiziert. Es sollten jedoch fast 90 Jahre seit der ersten Veröffentlichung von Jacobaeus vergehen, bis Mitte der 90er Jahre die ersten endoskopischen Eingriffe an der Brust - und Lendenwirbelsäule vorgenommen wurden. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um die Beschreibung von minimal invasiven Eingriffen zur Behandlung degenerativer Erkrankungen (z.B. Berichte über die endoskopische Entfernung von Bandscheibengewebe). 1995 berichteten amerikanische Chirurgen über die ersten 100 endoskopischen Eingriffe an der Wirbelsäule, die im Rahmen einer Multicenterstudie aus mehreren Kliniken der Vereinigten Staaten zusammengetragen wurden. Im deutschsprachigen Raum war es der Neurochirurg Daniel Rosenthai, der 1994 über den Einsatz der endoskopischen Mikrochirurgie zur Entfernung von Bandscheibengewebe berichtete.