Zusammenfassung
Die über 800 Jahre lang betriebene Kupferschiefergewinnung und -verhüttung im Mansfelder Land hat nicht nur zu beträchtlichen Veränderungen der Landschaft, sondern auch zu Schwermetallbelastungen der Böden geführt. Obwohl hierfür hauptsächlich ein Belastungstransfer aus den Schmelzhütten verantwortlich ist, wird wiederholt auch auf die Bedeutung des Kupferschieferausstrichs sowie der Halden als Belastungsursache verwiesen.
Die verschiedentlich postulierte Wirkung des Kupferschieferausstrichs als Ursache der festgestellten Bodenbelastung kann nicht bestätigt werden. Falls da Kupfererz überhaupt jemals im Oberboden auftrat, so wurde es schon in der Anfangsperiode abgebaut und damit als „Schwermetallquelle“ beseitigt.
Als Ursache der teilweise extrem hohen Bodenschwermetallgehalte treten vielmehr in historischer Zeit geschliffene und oft vergrabene Kleinsthalden in Erscheinung. Durch bodenerosionsbedingte „Exhumierung“, tiefgründigere Bearbeitung sowie mechanische Verschleppung wurde auf diesen Standorten das Haldenmaterial großflächig in den A0-Horizont integriert oder bildet diesen sogar vollständig.
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Frühauf, M. (2002). „Abfallprodukte“ des historisch-subrezenten Erzbergbaus als Ursache von Schwermetallbelastungen?. In: Cyffka, B., Härtling, J.W. (eds) Bodenmanagement. Geowissenschaften + Umwelt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56284-6_5
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