Zusammenfassung
Per Computer erhobene und verarbeitete Daten sind heute mannigfaltig und umfangreich verfügbar. Entsprechend sind die Anforderungen an gegenwärtig installierte Computersysteme komplex. Die Anforderungen, die diese Systeme erfüllen sollen, müssen präzise und detailliert in den Programmentwurf eingehen. Dabei ist es unerheblich, ob ein Programm eigens erstellt oder eingekauft wird. Präzise definierte Anforderungen zahlen sich immer aus. Die Kosten hierfür werden bei der kontinuierlichen Systempflege mindestens wieder eingespart.
Mehrere Methoden existieren, um die Anforderungen und Wünsche der Anwender in den Systementwurf zu integrieren. Mündliche Vereinbarungen, Textdokumente und detaillierte Beschreibungen des Funktionsspektrums sind mögliche Methoden. Sie sind jedoch zumeist unpräzise und lassen sich vom Anwender kaum prüfen. Informationsmodelle besitzen die nötige Präzision und lassen sich vom Nutzer hinreichend gut beurteilen. Auch Prototypen unterstützen die gemeinsame Arbeit von Entwickler und Anwender, indem sie zu Rückmeldungen anregen. Entwürfe erzeugen den nötigen Zusammenhalt in der Systementwicklung. Mit ihrer Hilfe wird die Arbeit während der Systemkonstruktion koordiniert; sie verhindern Redundanzen und sie garantieren das Zusammenspiel mit anderen Systemen.
Funktionsmodelle repräsentieren die Arbeitsprozesse eines Unternehmens. Mit Hilfe von Diagrammen beschreiben sie die Organisationsfunktionen und deren Teilfunktionen. Zusätzlich wird jede einzelne Funktion im Glossar des Modells schriftlich niedergelegt. Der Systementwurf nutzt aus dem Funktionsmodell abgeleitete Funktionen und erklärt mit ihrer Hilfe sein Leistungsspektrum. Wer ein Funktionsmodell begutachtet, sollte die folgenden Punkte kontrollieren: Ist der Systementwurf komplett und präzise? Werden Redundanzen vermieden und stimmt die Verästelung? Datenmodelle spiegeln den Datenbedarf einer Einrichtung. Sie formulieren, wie eine Organisation ihre Daten kategorisiert und wie die als Entitäten bezeichneten Datengruppen sich zueinander verhalten. Im Glossar des Datenmodells finden sich Beschreibungen jeder Entität und ihrer Beziehungen zueinander. Zusätzlich sollten im Glossar die Attribute einer jeden Entität, also die für die Entität wichtigen Datenkategorien, genannt sein. Der Systementwurf nutzt die aus dem Datenmodell abgeleiteten Objekte oder Gegenstandsbereiche, um die Daten zu beschreiben, die das geplante System einmal verarbeiten wird. Bei der Kontrolle von Datenmodellen sollten die folgenden Punkte beachtet werden: Erfasst das Modell die gewünschten Leistungen komplett und genau? Werden Redundanzen vermieden und sind abgeleitete Daten ausgeschlossen? Und schließlich: In welchem Maß berücksichtigt das Datenmodell zukünftige Anforderungen?
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Weiterführende Literatur
Barker R (1989) CASE Method Entity Relationship Modeling. Addison-Wesley, Reading, MA
Fleming CC, von Halle, B (1989) Handbook of Relational Database Design. Addison-Wesley,Reading, Mass
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Ball, S.C. (2002). Anforderungsanalysen. In: Hannah, K.J., Ball, M.J., Edwards, M.J.A. (eds) Pflegeinformatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56275-4_12
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