Zusammenfassung
Die Anforderungen an das Management technologieintensiver Unternehmen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verändert. Globalisierung des Wettbewerbs, Fragmentierung der Märkte und zunehmende Individualisierung der Kundenwünsche erfordern eine höhere Produktvielfalt, kürzere Innovationszyklen. Auf der anderen Seite steigen Komplexität und Dynamik der Technologieentwicklung stark an; die „low hanging fruits“ sind schon lange gewonnen, eskalierende F&E-Kosten und steigende Kommerzialisierungsrisiken sind unmittelbare Folge. Technologieintensive Unternehmen haben immer mehr Probleme, alle neuen Produkte selbst zu entwickeln. Dies alles hat in den 9oer Jahren zu drei Trends geführt:
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Konzentration auf Kernkompetenzen: Zahlreiche Industrien haben sämtliche Wertschöpfungsaktivitäten hinsichtlich Outsourcing-Potenzial durchforstet. Der deutsche Maschinenbau hat seinen Zukaufanteil von 1993 bis 1996 von 40% auf 46% gesteigert (VDMA 2001). Das Auslagern von Nicht-Kernaktivitäten hat zu einer starken Verringerung von Entwicklungs- und Fertigungstiefe geführt. Heute beginnen einige Automobilfirmen bereits wieder Aktivitäten zu reintegrieren, da möglicherweise in der Outsourcing-Manie auch Kernfähigkeiten verloren gingen. Beispielsweise hatte Microcar bei der erstmaligen Montage des SMART einige Probleme mit mechanischen Resonanzen und elektromagnetischer Verträglichkeit. Bei den neuen Modellen will MCC wieder vermehrt selber entwickeln.
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(2)
Der internationale Tourismus hat sich von 1985 bis 1995 fast vervierfacht (Brockhaus 1996) und in Europa sprechen über 70% der Iugendlichen eine zweite Sprache, 54% sprechen englisch.Immer mehr Menschen reisen, kennen fremde Sitten und akzeptieren andere Lebensstile. Die Bereitschaft zur Globalisierung steigt, trotz aller Gegendemonstrationen an internationalen Konferenzen: „Bald gibt es in ganz Europa nur noch zwei Arten von Grenzen: Die Schweizer Kantons- und Gerneindegrenzen“ (Gebhard Kocher).
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(3)
Multilaterale Vernetzung: Als direkte Folge des Outsourcing haben viele Unternehmen strategische Systempartnerschaften über den gesamten Lebenszyklus des Produktes aufgebaut und haben Entwicklung, Markteinführung sowie Wartung kooperativ durchgeführt, Das globale Kornmunikationsnetz des Internet führt zu einer weiteren, verstärkten Vernetzung von Unternehmen und Individuen. SozialeIndividualisierung, Multioptionsgesellschaft und sinkende Kommunikationskosten ermöglichen globale Netzwerke, und diesebeschleunigen Wissensgenerierungsprozesse. Damit erhält die Innovation eine neue Dimension.
„Nichts war so, wie ich es mir vorgestellt habe.“ Alberto Giacometti
„Es wird sich herausstellen, dass die Grundprinzipien des Darwinismus, Variation und Selektion, auch im geistigen Bereich gelten, für Ideen und philosophische Konzepte.“ Ernst Mayr
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Literatur
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Boutellier, R., Gassmann, O. (2002). Innovationsnetzwerke auf dem Internet. In: Milberg, J., Schuh, G. (eds) Erfolg in Netzwerken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56175-7_3
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