Zusammenfassung
Ärztliche Tätigkeit macht nur dann einen Sinn, wenn der Arzt in der Lage ist, biologische, psychische und soziale Signale der Patientin gleichermaßen zu empfangen, sie individuell zu werten, daraus eine Diagnose zu stellen und die entsprechenden therapeutischen Maßnahmen einzuleiten, nachdem er mit der Patientin ein entsprechendes Arbeitsbündnis aufgebaut hat. Denn Ziel der Therapie darf nicht sein, was dem Arzt objektiv richtig erscheint, sondern, was der betreffenden Patientin möglich ist (Molinski). Urn dies unterscheiden zu konnen, lernt der Arzt im Rahmen der psychosomatischen Ausbildung schichtweise von auBen an das Problem der Patientin im Inneren heranzugehen, seine eigenen Gefühle wahrzunehmen, schrittweise die Diagnose zu sichern und die therapeutische Realität mit der Patientin abzustecken. Urn so frühzeitiger dies in der Arzt-Patientin-Begegnung geschieht, urn so eher werden unnötige diagnostische und therapeutische Maßnahmen vermieden, so begründet sich der so wichtige prophylaktische Stellenwert der psychosomatischen Arbeit.
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Literatur
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Haselbacher, G. (2002). Psychosomatische Grundversorgung in der Frauenheilkunde. In: Beck, L., Berg, D., Pfleiderer, A., Strowitzki, T. (eds) Gynäkologie upgrade 2002. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56142-9_17
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