Indexstrukturen

Zusammenfassung

Im vorherigen Kapitel haben wir grundlegende Methoden zur Organisation und Plazierung von Datensätzen in einer Datei auf einem Externspeicher beschrieben. Die damit einhergehende Organisationsform einer Datei bezeichnet man auch als ihrePrimärorganisation.Zusammen mit der Festlegung der internen Speicherungsstruktur für Datensätze ist aber auch das möglichst schnelle Wiederauffinden der gespeicherten Information insbesondere im Rahmen derAnfrageverarbeitung (query processing)von großer Bedeutung. Dies ist vergleichbar mit dem Stichwortregister eines Buches, welches zu jedem im Buch auftretenden Stichwort (in alphabetischer Reihenfolge) die Seite bzw. Seiten angibt, auf denen es vorkommt. Für Dateien werden zusätzliche externe Hilfsstrukturen eingesetzt, die anhand einesSuchschlüssels, der einer vorgegebenen Menge von Feldern (bzw. Attributen) einer Datei (bzw. Relation, Objektklasse,…) entspricht, einen oder mehrere Datensätze effizient auffinden und die die sequentielle Suche in allen Seiten eines Segmentes vermeiden. Diese Zugriffsmechanismen werdenZugriffspfade (access paths),Indexe (indexes)oderIndexstrukturen (index structures)genannt und stellen in Dateien abgelegteexterne Datenstrukturen(z.B. B⁺-Baum, Hash-Datei) dar. Indexstrukturen haben in der Regel keinen unmittelbaren Einfluss auf den Ort der Abspeicherung eines Datensatzes, sondern dienen lediglich dazu, mittels der Adresse eines Datensatzes diesen Ort möglichst schnell aufzufinden. Die damit einhergehenden Organisationsformen einer Datei bezeichnet man auch als ihreSekundärorganisation.