Zusammenfassung
A hat einen extravaganten und teuren Bekleidungsgeschmack. Dieser und ihr stets leerer Geldbeutel sind die Ursache dafür, dass sie auf ihren ausgedehnten Einkaufstouren des öfteren die eine oder andere Sache mitgehen lässt, ohne dafür zu bezahlen. Leider hat sie deswegen schon häufiger mit der Staatsgewalt Bekanntschaft geschlossen. So verwundert es sie auch nicht allzu sehr, aIs ihr eines Tages eine Anklageschrift zugestellt wird. Sie soll am 14.11. im Kaufhaus in Potsdam eine Bluse im Wert von 150,00 € gestohlen haben. Tatsächlich hat sie diese Tat aber nicht begangen. Da sie für die angegebene Tatzeit 16.00 Uhr kein Alibi hat, befürchtet sie, das Gericht nicht von ihrer Unschuld überzeugen zu können und, da sie mehrfach vorbestraft ist, nunmehr zu einer Freiheitsstrafe verurteilt zu werden. In ihrer Not wendet sie sich an ihren Onkel 0 und den gemeinsamen Freund F. Sie bittet die beiden, vor dem Gericht möglicherweise auch unter Eid auszusagen, dass sie sich am Nachmittag des 14.11 zum Kaffee getroffen hatten. A weß, dass sie sich in der fraglichen Woche zwar gesehen haben, allerdings nicht am 14.11., sondem einen Tag zuvor am 13.11. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass sich weder O noch F genau an das richtige Datum erinnern. O glaubt seiner Nichte zwar die Beteuerungen ihrer Unschuld, ist sich aber sicher, dass ihr Treffen am 13.11. stattgefunden hat. Trotzdem greift er die Aufforderung erfreut auf; er sieht in einer solchen Aussage nicht nur die Möglichkeit, A zu helfen, was er fur seine Pflicht halt, sondern auch sich selbst — vorsorglich — wegen einer anderweitig unter Umständen drohenden Strafverfolgung ein Alibi zu verschaffen. Ein Ermittlungsverfahren gegen ihn lauft noch nicht. F dagegen erinnert sich an den wahren Termin nicht.
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Literatur
Kahl, AT, § 12 Rn. 30; Schönke/Schröder/Lenckner/Perron, § 35 Rn. 9; a. A. Wessels/Beulke, AT, Rn. 302.
LK-Hirsch, § 34 Rn. 37.
LK-rsch, § 34 Rn. 37.
LK-Hirsch, § 34 Rn. 52.
Kühl, AT, § 7 Rn. 139; Schönke/Schröder/Lenckner/Perron, § 32 Rn. 42.
Bernsmann, Entschuldigung, S. 433; LK-Hirsch, § 34 Rn. 52, § 35 Rn. 60; Schönkel Schröderl/Lenckner/Perron, § 35 Rn. 26.
RGSt 61, 242 (255).
LK-Hirsch, § 35 Rn. 33.
Vgl.: Schonke/Schroder/Eser, § 24 Rn. 57.
Schönke/Schröder/Eser, § 24 Rn. 44.
BGHSt 8, 301 (315); Schönke/Schröder/Lenckner, § 154 Rn. 15.
Schönke/Schröder/Lenckner, § 158 Rn. 5.
Schönke/Schröder/Lenckner, § 158 Rn. 5.
BayObLG NJW 1984, 2302 f.; Küpper, BT 1, II § 3 Rn. 32.
BGHSt 7, 147 (148);Küpper, BT I, II § 2 Rn. 5, 8; Rengier, BT 2, § 49 Rn. 7, 8; Schönke/ Schröder/Lenckner, Vorbem §§ 153 ff. Rn. 4, 6.
Gallas, GA 1957, 315 (321).
Otto, BT, § 97 Rn. 7; Otto ders., JuS 1984, 161 (162 ff.).
Vgl. Küpper, BT 1, II § 2 Rn. 8.
LK-Ruß, § 163 Rn. 6; SK-Rudolphi, § 163 Rn. 5.
Maurach/Schroeder/Maiwald, BT 2, § 75 Rn. 75; N K-Vormbaum, § 163 Rn. 24; ausführlich zur Fahrläss igkeit auch OLG Koblenz JR 1984, 422 ff.
BGH GA 1967, 215; GA 1973, 376 (377); OLG Köln MDR lenz JR 1984,422 f.; OLG Kaln MDR 1980, 421; Küpper, BT I, II § 2 Rn. 42; LK-Ruß, § 163 Rn. 13; Rengier, BT 2, § 49 Rn. 74; SK-Rudolphi, § 163 Rn. 6.
Schönke/Schröder/Lenckner/Perron, § 35 Rn. 15.
Kühl, AT, § 12 Rn. 39.
Lackner/Kühl, § 35 Rn. 10.
Lackner/Kühl, § 35 Rn. 10; LK-Hirsch, § 35 Rn. 64 ff.; Roxin, JA 1990,13 7 (139); Timpe, JuS 1985, 35 (38).
Jakobs, AT, 20. Abschn. Rn. 14; Schönke/Schröder/Lenckner/Perron, § 35 Rn. 24; SK-Rudolph i, § 35 Rn. 12.
Schönke/Schröder/Lenckner/Perron, § 35 Rn. 26.
LK-Hirsch, § 35 Rn. 58; Roxin, AT I, § 22 Rn. 42; Vormbaum, JuS 1980,367 (368).
NK-Vormbaum, § 157 Rn. 13.
NK-Vormbaum, § 157 Rn. 18.
Lackner/Kühl, § 157 Rn. 6; Schönke/Sc hröder/Lenckner, § 157 Rn. 9; Vormbaum, JuS 1980, 367 (369).
NK-Vormballm, § 157 Rn. 24.
Schönke/Schröder/Lenckner, § 157 Rn. 6.
Kühl, AT, § 20 Rn. 226, 227; LK-Roxin, § 27 Rn. 13.
Hruschka, JR 1983, 177 (178 f.).
Maurach/Schroeder/Maiwald, BT 2, § 75 Rn. 102, Schroeder, GA 1979, 321 (327).
Wessels/Beulke, AT, Rn. 549.
Schönke/Schroder/Lenckner, § 160 Rn. 7.
BGHSt 21, 116; Heinrich, JuS 1995, 1115 (1 118); Küpper, BT 1, 11 § 2 Rn. 33; Lackner/Kühl, § 160 Rn. 4; LK-Ruß, § 154 Rn. 12, § 160 Rn. 2; NK-Vormbaum, § 160 Rn. 23; Schönke/Schröder/Lenckner, § 160 Rn. 9.
Eschenbach, Jura 1993, 407 (411); Maurach /Schro eder/Maiw ald, BT 2, § 75 Rn. 102; Otto, JuS 1984, 161 (171); Wessels/Hettinger. BT 1, Rn. 783.
Küpper, JuS 1996, 23 (25); LK-Roxin, § 26 Rn. 107; diese Möglichkeit ein er Anstiftung ablehnend Maurach/Gössel/Zipf, AT 2, § 50 Rn. 130.
LK-Roxin, § 26 Rn. 108.
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Gropp, W., Küpper, G., Mitsch, W. (2003). Die geschwätzige Kaffeerunde. In: Fallsammlung zum Strafrecht. Juristische ExamensKlausuren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55882-5_9
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