Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird diskutiert, ob und inwieweit der Patient über die persönlich-fachliche Qualifikation informiert werden muss. Auch hier geht es aus Sicht des Patienten um ganz wesentliche Fragen der Sicherung der Behandlungsqualität. Diesen interessieren im Zweifel nicht nur die sachlich-technische Ausstattung oder die statistische Zwischenfallhäufigkeit des Eingriffs, sondern auch -oder vielmehr ganz besonders- die Person, Qualifikation und Erfahrung des behandelnden Arztes. Vor allem bei invasiven Eingriffen wird der eine oder andere Patient auf den Einsatz neuester, hochmoderner Medizintechnik verzichten und lieber der altbewährten Behandlungsmethode durch einen hierin qualifizierten und erfahrenen Arzt seines Vertrauens den Vorzug geben551.
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Literatur
Siehe schon 1. Kapitel, S. 86, FN. 481.
Vgl. schon BVerfGE 52, 131 (171/176) — Minderheitsvotum; Müller-Graff, JuS 1984, S. 352 (357); Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102).
Vgl. z.B. OLG Köln, VersR 1997, S. 115 (117).
Vgl. Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 127, Rdn. 11; Deutsch, NJW 1982, S. 2585 (2587).
Vgl. Kern/Laufs, Ärztliche Aufklärungspflicht, S. 14.
Vgl. OLG Köln, VersR 1997, S. 115 (117); Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946); Geiß/Greiner, ArzthaftpflichtR., S. 169, Rdn. 15; Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 127, Rdn. 11.
Vgl. Kern/Laufs, Ärztliche Aufklärungspflicht, S.14.
Zu den Begriffen siehe vorne, Allgemeiner Teil, S. 6, FN. 16.
Vgl. OLG Celle, VersR 1982, S. 46; Franzki, MedR 1984, S. 186 (187); Laufs, ArztR., Rdn. 95.
Vgl. OLG Celle, a.a.O.; Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 127, Rdn. 11.
Vgl. Schwab/Kramer/Krieglstein, Grundlagen der Aufklärungspflicht, S. 43.
Vgl. OLG Celle a.a.O.; Franzki, MedR 1984, S. 186 (187).
Vgl. Kern/Laufs, Ärztliche Aufklärungspflicht, S. 15.
Vgl. OLG Hamm, r+s 1995, S. 338 (339); OLG Karlsruhe, VersR 1988, S. 137; OLG Celle, VersR 1982, S. 46.
Siehe OLG Celle, VersR 1982, S. 46; Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946); Franzki, MedR 1984, S. 186 (188); Laufs, ArztR., Rdn. 96.
Dass sich aus dem Fragerecht des Patienten kein Anspruch ableitet, von dem von ihm gewünschten Operateur behandelt zu werden, versteht sich von selbst. Der Patient, der dennoch auf einem bestimmten Behandler beharrt, muss sich also gegebenenfalls damit abfinden, unbehandelt entlassen zu werden, vgl. OLG Celle, VersR 1982, S. 46; Franzki, MedR 1984, S. 186 (188).
Vgl. aber Deutsch, der in NJW 1982, S. 2585 (2586 f.), daraufhinweist, dass diese Begriffe primär zur Privatliquidation und zur Haftung für Fehler, insbesondere von Gehilfen, entwickelt worden sind und nicht unbesehen als Kriterien zur Bestimmung des Aufklärungsumfangs herangezogen werden dürfen; außerdem werde von allen Patienten ein privatrechtlicher Vertrag mit dem Arzt oder dem Krankenhaus abgeschlossen, so dass die vorgenommene Differenzierung und Ungleichbehandlung von Privat-und Kassenpatienten das insgesamt privatrechtlich geprägte Arzt-Patientenverhältnis in Frage stelle.
Deutsch (NJW 1982, S. 2585 (2587)) spricht in diesem Zusammenhang von einer „beunruhigenden Frage“.
Anders wohl Deutsch (NJW 1982, S. 2585 (2587), der auch in der Frage der Aufklärung über die konkrete Erfahrung des Operateurs vom Grundsatz ausgeht, „dass derjenige, der sich ins Krankenhaus begibt, prinzipiell dem dort tätigen Ärzteteam die Zustimmung zur Operation gibt, wenn er nicht aufgrund einer besonderen Treuebeziehung erwarten durfte, von einem bestimmten Arzt behandelt zu werden“.
Vgl. Beispiel unten, S. 123, FN. 674.
Vgl. Allgemeiner Teil, S. 34, FN. 196.
So Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102).
Vgl. Giesen JZ 1982, S. 345(354).
Fragt der Patient nach, ist ihm in jedem Fall wahrheitsgemäß über die fachliche Qualifikation des behandelnden Arztes Auskunft zu geben. Ein Recht zum Verschweigen der Anfängereigenschaft im öffentlichen Interesse ist nicht anzuerkennen. Dies gilt selbst dann, wenn sich der Patient aus eigenem Entschluss in ein Universitätsklinikum begibt. Wenn beim Patienten auch die Kenntnis von Ausbildungsaufgaben eines Uniklinikums vorausgesetzt werden kann, ist zu berücksichtigen, dass die Universitätsklinik in der öffentlichen Erwartung auch als Ort bester personeller und apparativer Behandlungsmöglichkeiten gilt; vgl. Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (358); OLG Hamm, AHRS 1030/8.
Vgl. BGH NJW 1981, S. 633 und VersR 1985, S. 85 (87), vgl. schon oben, S. 50, FN. 284.
Vgl. oben, S. 52, FN. 290.
Zur beaufsichtigten Anfängeroperation unten, C I. 2, S. 118.
VersR 1982, S. 453.
BGHZ 88, 248 = BGH, NJW 1984, S. 655.
Deutsch, NJW 1984, S. 650; vgl. auch Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (355).
Vgl. OLG Köln, VersR 1982, S. 453 (454).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655 (656 f.).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655(657).
Vgl. BGH, a.a.O.. Der BGH konkretisiert diese Aussage in NJW 1985, S. 2193 (2193 f.), indem er einen Hinweis ärztlicherseits darauf, dass auch der erfahrendste Chirurg die eingetretene Verletzung nicht immer vermeiden kann, nicht gelten lässt. Eine solche Feststellung besagt nach BGH für sich allein noch nichts darüber, ob im Einzelfall die Schädigung Folge eines schicksalhaften Verlaufs ist oder ob der Misserfolg gerade darauf beruht, dass die Operation nicht mit der Sorgfalt und dem Geschick ausgeführt worden ist, die von einem erfahrenen Chirurgen erwartet werden muss.
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 656 (657 f.).
Vgl. OLG Köln, VersR 1982, S. 453 (454).
So OLG Köln, VersR 1982, S. 453 (454).
BGH, NJW 1984, S. 655, LS 1; vgl. aber noch BGH NJW 1980, S. 940 (942) — Aufklärungspflicht bei Leistenbruchoperation durch unüberwachten Assistenzarzt.
Siehe BGH, NJW 1984, S. 655.
So z.B. Bauer, MedR 1995, S. 192 (192 f.); Ulsenheimer, Arztstrafrecht, Rdn. 20; Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 76. In der Literatur wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass sich die Ausbildung des Arztes in verschiedenen Phasen vollzieht und der ärztliche Nachwuchs bzw. die auszubildenden Assistenzärzte stufenweise an ihre Aufgaben herangeführt werden. Demnach beschränkt sich der junge Mediziner anfangs darauf, die Operation zu beobachten, übernimmt dann allmählich selbständig Aufgaben, um schließlich im letzten Stadium eigenverantwortlich zu operieren, ohne dabei jederzeit auf die überlegene Fachkunde von erfahrenen Assistenzärzten angewiesen zu sein; siehe dazu Deutsch, MedR 1984, S. 186; Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946); Franzki, MedR 1984, S. 186.
Vgl. Baur, MedR 1995, S. 192 (193), der erwähnt, dass nicht umsonst zwischen kleiner, mittlerer und großer Chirurgie unterschieden wird.
BGH, NJW 1984, S. 655 (656).
Für die Feststellung ausreichender Übung und Erfahrung zur unbeaufsichtigten Operation ist freilich insgesamt ein strenger Maßstab anzulegen, vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 249; in diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass die Kenntnisse und praktischen Erfahrungen eines jungen Mediziners, der sich noch im praktischen Jahr (pJ) befindet, nicht und die eines Arztes im Praktikum (AiP) nur ausnahmsweise ausreichen, um einen Eingriff selbstständig und unbeaufsichtigt auszuführen; vgl. OLG Köln, VersR 1992, S. 452; Franzki, MedR 1984, S. 186. Dem tragen auch § 10 IV und § 4 IV S. 4 der Bundesärzteordnung (BOÄ) Rechnung, wonach „AiP's“ nur eine beschränkte Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufs (Teilapprobation) erteilt wird und sie nur unter Aufsicht eines approbierten Arztes tätig werden dürfen. Vor diesem Hintergrund ist auch der Hinweis von Voß (Kostendruck und Ressourcenknappheit im Arzthaftungsrecht, S. 72) berechtigt, dass die (insbesondere in kleinen Krankenhäusern) weit verbreitete Praxis, „AiP's“ ohne Überwachung zur selbständigen Wahrnehmung von ärztlichen Aufgaben einzusetzen, unzulässig ist; vgl. auch OLG Düsseldorf, VersR 2001, S. 460 (461).
Siehe z.B. OLG Oldenburg, (VersR 2000, S. 191 (192)), das feststellt, dass das Legen eines Zentralnervenkatheters kein gastroenterologisches Spezifikum darstellt, so dass dieser Eingriff auch von einem Assistenzarzt ohne die entsprechenden fachärztlichen Kenntnissen durchgeführt werden kann, ohne dass die Grundsätze der Anfängeroperation zur Anwendung kommen; vgl. auch OLG Braunschweig, NJW-RR 2000, S. 238 (239) — Entbindung durch einen unbeaufsichtigten, aber bereits erfahrenen Assistenzarzt; OLG Zweibrücken, VersR 1997, S. 1103 (1104) — Geburtshilfe durch Assistenzarzt im fünften Jahr. In diese Richtung geht im übrigen auch die Rechtsprechung bei der Anfängernarkose, wenn das Erfordernis der Überwachung durch einen Facharzt auf die echten Risikophasen beschränkt wird, ansonsten aber den Blick-bzw. Rufkontakt zum Facharzt genügen soll, vgl. BGH, NJW 1993, S. 2989 (2991).
So Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (353).
Vgl. OLG Düsseldorf, VersR 1987, S. 161 (163), das davon ausgeht, dass ein HNO-Facharzt für die Versorgung eines Siebbeinbruchs zumindest durchschnittliche Erfahrung hat; denn um die Anerkennung zum Facharzt zu bekommen, müsse der Arzt in seinem Operationskatalog nachweisen, dass er selbstständig eine gewisse Anzahl dieser Operationen ausgeführt hat.
Vgl. MBWO, Abschnitt I i.V.m. den einschlägigen Richtlinien.
Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf § 1 II MWBO (Musterweiterbildungsordnung), wonach sich die Weiterbildung nicht nur auf die Facharztausbildung beschränkt, sondern darüber hinaus auch die Zusatzausbildung (Schwerpunktbildung und fakultative Weiterbildung innerhalb des Fachgebiets, Zusatzbezeichnungen) erfaßt.
Vgl. MWBO, Abschn. I, 7.C.
Vgl. MWBO, Abschn. I, 7.B.I.
A.A. Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 54, Rdn. 42., demzufolge die Grundsätze der Anfängeroperation nicht mehr gelten sollen, sobald der Auszubildende dem Facharztstandard genügt.
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 135 f.; Giesen, ArzthaftR., Rdn. 85 ff, Staudinger (Hager), Rdz. I 33 f., 93 zu § 823 BGB; Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 54, Rdn. 41.
Vgl. Gehrlein, Leitfaden Arzthaftpflicht, S. 55, Rdn. 43; Deutsch (NJW 1984, S. 655 (651)), der lediglich bezweifelt, dass die Beweiserleichterung auch gegenüber dem behandelnden Arzt gelten soll.
Vgl. Francke/Hart, Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 183; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48); Franzki, MedR 1984, S. 186 (187); Giesen, ArzthaftR, Rdn. 93; Deutsch, NJW 1984, S. 650.
So Franzki, MedR 1984, S. 186 (188); Stegers, in: Risiko Aufklärung, S. 129 (137); Jorzig, MDR 2001, S. 481 (483).
Vgl. Franzki, a.a.O.
Siehe BGH, NJW 1984, S. 655 (657) (oben, FN. 583). Bei Nichteinhalten der äußeren Sorgfalt vermutet die Rechtsprechung regelmäßig das Außerachtlassen auch der inneren Sorgfalt, vgl. oben, Allgemeiner Teil, S. 12.; warum die Rechtsprechung im Falle der Anfängeroperation ausnahmsweise von ihrer Linie abweicht, wird nicht begründet.
In diese Richtung auch BGH, VersR 1983, S. 883; Heilmann, NJW 1990, S. 1513 (1514); Cyran, Vermeidbare Behandlungsfehler, S. 14, Nr.6; a.A. Deutsch in: Chirurgie und Recht, S. 19 (26), der die Fahrlässigkeit des Berufsanfängers wegen Einhaltung der inneren Sorgfalt ablehnt, wenn dieser die Gefahren nicht erkennen konnte.
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655(657).
Vgl. auch Franzki, MedR 1984, S. 186 (188); Deutsch, NJW 1984, S. 650(651).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655 (656); BGH, NJW 1992, S. 1560 (1561); nach OLG Oldenburg (VersR 1998, S. 1381 (1382)) begründet die selbstständigen Ausführung eines schwierigen kieferchirurgischen Eingriffs (Extraktion eines ungünstig liegenden Weisheitszahns) durch einen nicht ausreichend vorbereiteten Assistenzarzt dann ein Übernahmeverschulden, wenn der Facharzt lediglich anwesend ist.
Vgl. BGH, NJW 1993, S. 2989 (2991).
Vgl. BGH, VersR 1994, S. 1303 (1304); OLG Braunschweig, NJW-RR 2000, S. 238 (239).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655 (657).
So Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946).
Vgl. Francke/Hart, Charta der Patientenrechte, S. 184; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48); Giesen, ArzthaftR., Rdn. 93; auch: RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rnd. 136; Kern/ Laufs, Ärztliche Aufklärungspflicht, S. 14, 110.
z.B. Franzki, MedR 1984, S. 186(187, 189); Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946).
So Franzki MedR 1984, S. 186 (187).
Gounalakis, NJW 1991, S. 2945 (2946).
Auch nach der Musterweiterbildungsordnung und den entsprechenden Richtlinien muss der Arzt in seinem Operationskatalog zwar nachweisen, dass er selbstständig eine gewisse Anzahl von bestimmten Operationen und Eingriffen ausgeführt hat, nicht aber, dass er diese ohne Aufsicht vorgenommen hat; vgl. auch OLG Düsseldorf, VersR 1987, S. 161 (163).
Vgl. Jorzig, MDR 2001, S. 481 (483).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655 (657).
So z.B. Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102).
Dies gilt zumindest für den Fall der an dieser Stelle thematisierten „unüberwachten Anfängeroperation“; Müller-Graff weist in JuS 1985, S. 352 (356) zu Recht darauf hin, dass in den Stellungnahmen in der Literatur die beiden ganz unterschiedlichen Sachverhalte der unbeaufsichtigten und der beaufsichtigten Anfangeroperation oftmals vermengt zu werden scheinen.
Vgl. Allgemeiner Teil, S. 17 (FN. 99) und S. 31 (FN. 173).
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655; Uhlenbruck kritisiert in DMW 1984, S. 635 (637) in diesem Zusammenhang zu Recht, dass-auch im Interesse der Ärzteschaft-von Seiten des BGH eine deutlichere Abgrenzung zwischen Behandlungsfehler und Aufklärungspflichtverletzung wünschenswert gewesen wäre.
Auch der BGH stellt klar, dass „das Risiko der Anfängeroperation, das Krankenhausträger und ausbildende Ärzte setzen […], für sie voll beherrschbar [ist]“, siehe BGH, NJW 1984, S. 655 (657).
Vgl. Weber/Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 394. vgl. hier schon oben 1. Kap., S. 61, FN. 343.
Der Hersteller ist verpflichtet, durch Instruktionen oder Warnungen die Gefahren zu mindern, die sich trotz fehlerfreier Konstruktion ergeben können. Diese Mittel der Gefahrbeseitigung haben allerdings nur Aushilfs-und Ergänzungsfunktion. Ist die Gefahrbeseitigung durch Konstruktion oder Fabrikation möglich und zumutbar, dann neutralisieren Instruktion und Warnung etwaige Versäumnisse nicht, vgl. RGRK (Steffen), § 823, Rdn. 281 m.w.H., insbesondere auf BGH, VersR 1960, 856 (857); Weber/Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 204.
Ganz anders gelagert ist hingegen die Frage, ob der Arzt über einen von ihm begangenen Behandlungsfehler aufklären muss, vgl. zur Diskussion Francke/Hart, Ärztliche Verantwortung und Patienteninformation, S. 53 ff.
Anästhesiologie und Intensivmedizin 1983, S. 333 (336).
Vgl. Deutsch, NJW 1982, S. 2585 (2587); Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (357); siehe auch BGHSt 16, 309 (315) — Zweifel an Wirksamkeit der Einwilligung des Patienten in eine Behandlung durch Medizinstudenten.
Siehe dazu schon 1. Kap., S. 57, FN. 328. Wie bei der sachlichen Behandlungsausstattung gilt dies freilich nicht für Neuland-und Außenseitermethoden, bei denen das Abweichen vom Standard-anders als beim Unterschreiten von Standards der Schulmedizin-im Interesse des Patienten erfolgt. Die Einwilligung des entsprechend aufgeklärten Patienten kann hier die Behandlung trotz fehlender Erfahrung legitimieren und beseitigt einen etwaigen Vorwurf des Übernahmeverschuldens; vgl. auch Deutsch, NJW 1982, S. 2585 (2587).
Dunz, Praxis Arzthaftung, S. 20.
Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 184; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48); Uhlenbruck weist in DMW 1984, S. 635 (637) zu Recht darauf hin, dass in den Entscheidlingsgründen des BGH eine deutlichere Abgrenzung zwischen Behandlungsfehler und Aufklärungspflichtverletzung erwünscht gewesen wäre.
Francke/Hart, Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 184; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48).
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 384.
Z.B. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 136; Giesen, ArzthaftR., Rdn. 220.
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 13; Barth, Mediziner-Marketing, S. 178, 199, 340.
Vgl. Kötz in: Festschr. f. Steindorff, S. 644 f.; MünchKomm (Mertens), vor §§ 823, Rdn. 41 ff.
Mirtsching (Haftung für den Einsatz von Technik in der Medizin, S. 36 ff, 43, 51) begründet den Vorrang der Ausgleichsfunktion im Arzthaftungsrecht mit dem partnerschaftlichen Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient; denn Ausgleichsmöglichkeiten wirkten vertrauensfördernd.
In diese Richtung Kötz in: Festschr. f. Steindorff, S. 644 ff.; Staudinger (Hager), Rdn. 10 vor §§ 823 ff.
So Giesen, ArzthaftR., Rdn. 220.
Vgl. hierzu Deutsch, JZ 1971, S. 244 (246).
Vgl. oben, S. 107, FN. 585.
Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 185; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (49).
Sethe/Krumpaszky, VersR 1998, S. 420.
Vgl. Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (357); Heilmann, NJW 1990, S. 1513 (1516). Dass das Deliktsrecht nicht nur das Verhalten des (potentiellen) Schädigers, sondern auch das des (möglichen) Opfers steuert, wird in Staudinger (Hager), Rdn. 13 vor §§ 823 ff. hervorgehoben.
Vgl. Franzki, MedR 1984, S. 186 (187); Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 186.
Siehe oben, S. 111, FN. 615.
Z.B. OLG Braunschweig, NJW-RR 2000, S. 238 (239).
Steffen, ArzthaftR., Rdn. 254; Deutsch, NJW 1982, S. 2585, Ehlers/Broglie, ArzthaftR., Rdn. 783; Franzki, MedR 1984, S. 186.
Z.B. Kern/Laufs, Ärztliche Aufklärungspflicht, S. 14, 110.
Vgl. BGH, NJW 1984, S. 655.
NJW 1982, S. 2585 (2587).
Vgl. auch Steffen, ArzthaftR., Rdn. 254.
Vgl. OLG Koblenz, NJW 1991, S. 2967; Giesen, ArzthaftR., Rdn. 88.
Z.B. bei zahnärztlicher Leitungsanästhesie, bei der die Spritze nach Durchstechen der Schleimhaut in ca. drei bis fünf Zentimeter Tiefe „lediglich anhand von Orientierungshilfen gesetzt“ wird, vgl. OLG Hamm, AHRS 1030/8.
Vgl. Franzki, MedR 1984, S. 186.
MedR 1984, S. 186.
A.A. Barnikel, DMW 1982, S. 197.
Vgl. Müller-Graff, JuS, 1985, S. 352 (357).
So aber Franzki, MedR 1984, S. 186.
Vgl. Uhlenbruck, DMW 1981, S. 1630 (1631); Schwab/Kramer/Krieglstein, Grundlagen der Aufklärungspflicht, S. 42.
Vgl. Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (357).
Auch in diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der junge Mediziner am Ende der Weiterbildungszeit für seine Anerkennung als (Fach-)Arzt für ein bestimmtes Gebiet den Nachweis führen muss, dass er auf diesem Gebiet anfallenden Operationen in der erforderlichen Anzahl selbständig und erfolgreich ausgeführt hat, MWBO, Abschn. I i.V.m. den entsprechenden Richtlinien; vgl. auch Franzki, MedR 1984, S. 186.
Vgl. Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (357).
Vgl. Müller-Graff, JuS 1985, S. 352 (357).
Vgl. oben, FN. 618.
Vgl. Francke/Hart, Charta der Patientenrechte, S. 182 f.; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48).
Z.B. BGH, VersR 1982, 147 (148 f.) — TBC-Behandlung durch Urologen; OLG Oldenburg, VersR 1983, S. 563, 888 — Nicht-Hinzuziehen eines Gefäßspezialisten als Konsiliarius; vgl. auch Hart, MedR 1999, S. 47 (48); Weber/Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 134.
Vgl. auch MWBO, Abschn. I und II; Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztecht (Laufs), §11, Rdn. 1 ff.
Die Regelungen der MWBO zeigen, dass der Bereich der Chirurgie hochspezialisiert ist. Hier ist zu unterscheiden zwischen den Fachgebieten allgemeine Chirurgie (mit den Schwerpunkten Gefäß-, Thorax-, Unfall-und Visceralchirurgie), Herzchirurgie (mit dem Schwerpunkt Thoraxchirurgie), Kinderchirurgie, Neurochirurgie und plastische Chirurgie. Innerhalb der chirurgischen Fachgebiete gibt es die Möglichkeit zur weiteren Spezialisierung (fakultative Weiterbildung); schließlich können auch Zusatzqualifikationen bzw.-bezeichnungen (z.B. Handchirurgie) erworben werden, vgl. MWBO, Abschn. I, Nr. 7, 12, 16, 24, 35, und Abschn. II, Nr. 7.
Vgl. OLG Düsseldorf, MedR 1985, S. 85 (86 f.).
Vgl. Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102).
Das OLG Düsseldorf (MedR 1985, S. 85 (86 f.)) weist darauf hin, dass die Patientin darüber hätte aufgeklärt werden müssen, dass der behandelnde Arzt über keine bzw. nur geringe Erfahrung für den Eingriff besaß und die Möglichkeit bestand, den Eingriff deutlich risikoloser an einem Spezialzentrum vornehmen zu lassen. Wegen des deutlich erhöhten Risikos seien im Hinblick auf das Selbstbestimmungsrecht hohe Anforderungen an die ärztliche Aufklärung zu stellen. Deshalb stehe die Vornahme der Behandlung ohne entsprechende Aufklärung schon einem ärztlichen Behandlungsfehler gleich. Auch im Bereich der persönlichen Qualifikation berührten sich Fragen der ärztlichen Kunst und Anforderungen an die Aufklärung. Auffällig ist allerdings, dass die Ausführungen zur Aufklärungspflicht nur in den Entscheidungsgründen des Urteils vorhanden sind, im Leitsatz hingegen völlig fehlen. Dem Gericht ist deshalb zu unterstellen, im Falle der Unterqualifikation des Arztes primär auf den Behandlungsfehler abzustellen und damit letztendlich doch den Grundsätzen des BGH zur Anfängeroperation zu folgen.
Vgl. Giesen, JZ 1990, S. 1053 (1062).
Vgl. oben, S. 1156.
Vgl. OLG Düsseldorf, MedR 1985, S. 85 (87).
So aber Dunz, Praxis der Arzthaftung, S.19.
Siehe hierzu schon oben, 1. Kap., S. 61, FN. 343.
Vgl. Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102); OLG Karlsruhe, VersR 1978, S. 549; dies ist nur dann anders, wenn der behandelnde Arzt über Spezialkenntnisse oder eine besondere Qualifikation verfügt, die beim Patienten dann aber auch eingesetzt werden muss; vgl. Allgemeiner Teil, S. 12, FN. 59.
OLG Düsseldorf, MedR 1985, S. 85 (86); VersR 1987, S. 161 (163).
Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztrecht (Laufs), §11, Rdn. 8.
Siehe 1. Kapitel, FN. 383 und 480.
Parallele Konstellation zu 1. Kapitel, S. 71 (FN. 393); vgl. auch Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 72.
Vgl. oben, S. 123, FN. 674.
Z.B. OLG Düsseldorf, VersR 1987, S. 161 (163) — Siebbeinoperation durch Facharzt der HNO; OLG Karlsruhe, VersR 1978, S. 549 — Narkose durch durchschnittliche Fachanästhesistin; vgl. auch Kleinewefers, VersR 1981, S. 99 (102).
Vgl. BGH, VersR 1956, S. 449 (450).
Vgl. BGH, NJW 1980, S. 1905 (1907).
Vgl. OLG Frankflirt, VersR 1979, S. 651.
Vgl. hierzu 1. Kapitel, S. 97, FN. 541.
So Pflüger, MedR 2000, S. 6 (8).
Siehe hierzu schon oben FN. 599, 600; in diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass nach der MWBO nicht nur die Spezialisierung auf ein Fachgebiet (z.B. Facharzt in HNO-Heilkunde oder Chirurgie), sondern auch weitere fakultative Spezialisierungen bzw. Zusatzbezeichnungen (z.B. spezielle FfNO-Chirurgie oder Handchirurgie) nur unter Anleitung von zur Ausbildung befugten Ärzten erworben werden können, § 4 VIII MWBO.
Vgl. FN. 689, 690, 691.
Vgl. MünchKomm (Mertens), § 823, Rdn. 429.
Nach MWBO-II.7. kann nach einer 3-jährigen Weiterbildungszeit, innerhalb derer zahlreiche, im Operationskatalog (vgl. Richtlinie zu MWBO-II.7.) genau aufgeführte operative Eingriffe ausgeführt werden müssen, die Zusatzbezeichnung „Handchirurg“ erworben werden.
Nach MWBO-I.10.B.1. kann sich der Facharzt in der HNO-Heilkunde zusätzlich spezielle Kenntnisse in der HNO-Chirurgie aneignen, die ihn zur Durchführung besonders schwieriger Operationen befähigen. Nach der Richtlinie zu MWBO-I.10.B.1. muss der Arzt am Ende der Weiterbildungszeit mindestens 100 Operationen im Bereich des Ohres bzw. Mittelohres vorweisen.
Nach MWBO 1.24. ist die Neurochirurgie ein eigenes, von der „allgemeinen“ Chirurgie MWBO 1.7. unabhängiges Fachgebiet.
Siehe hierzu schon auf S. 63, FN. 353.
Vgl. Weber/Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 307.
ArzthaftR., Rdn. 91.
In MünchKomm, § 823, Rdn. 429.
BVerfGE 52, 131 (171/176) — Minderheitsvotum.
Vgl. oben, Allgemeiner Teil, S. 34.
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Schelling, P. (2003). Kapitel Aufklärung über die Fachkompetenz. In: Die ärztliche Aufklärung über die Qualität der Behandlung. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55853-5_6
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