Zusammenfassung
Die Haftung des Arztes und des Krankenhauses für behandlungsbedingte Schäden richtet sich mangels spezieller arzthaftungsrechtlicher Regelungen nach den allgemeinen Vorschriften des BGB. Trotz aller Fortschritte in der Medizin sind ärztliches Wissen und Können begrenzt und der Heilerfolg nicht vorhersehbar, zumal der Patient selbst in seiner je nach Konstitution und Gesundheitszustand unterschiedlichen Reaktion auf die ärztliche Behandlung den größten Unsicherheitsfaktor darstellt. Deswegen verspricht der Arzt nach überwiegender Auffassung nicht den Heilerfolg an sich, sondern lediglich die fachgerechte Bemühung um diesen, so dass der Arztvertrag kein Werk- (§ 631 BGB), sondern ein Dienstvertrag (§611 BGB) ist. Selbst bei der Aufnahme eines Patienten in ein Krankenhaus wird der abgeschlossene Krankenhausvertrag, der neben dienstvertraglichen auch mietvertragliche Elemente enthält, wegen des Überwiegens der geschuldeten Leistungen als Dienstvertrag qualifiziert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Dies gilt auch für Haftungsansprüche des gesetzlich versicherten Patienten, dessen medizinische Versorgung in ein komlexes öffentlich-rechtliches System eingebettet ist, vgl. § 76 IV SGB V. Auch der Umstand, dass die Behandlung durch eine öffentlich-rechtlich organisierte Institution (z.B. Universitätsklinik oder städtisches Krankenhaus) erfolgt, ändert hieran nichts, siehe Laufs, ArztR., Rdn. 87; RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 19.
Vgl. Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 12.
Vgl. RGKR (Nüßgens), § 823 Anh. II, Rdn. 11; Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztrecht (Schlund), § 98, Rdn. 2; v. Ziegner, MDR 2001, S. 1088 (1089).
Vgl. RGRK (Nüßgens), a.a.O.
Vgl. Hart, Jura 2000, S. 64; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 7.
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 173; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 7; nach Steffen (ArzthaftR., Rdn. 128) belasten Diagnose und Therapie an sich den Patienten mit einem „behandlungsspezifischen Fehlschlagrisiko“.
BGH VersR 1977, 546 (547); vgl. auch Steffen, ArzthaftR., Rdn. 128.
Vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 469.
Vgl. RGKR (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 1; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 7.
Der Schadensersatzanspruch wegen positiver Forderungsverletzung (pVV) ist seit dem Inkrafttreten des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes am 1.1.2002 in § 280 I, S. 1 BGB gesetzlich normiert.
Vgl. MünchKomm (Mertens), § 823, Rdn. 349; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 12.
Vgl. hierzu Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztrecht (Schlund), § 96, Rdn. 3, § 98, Rdn. 6-9.
Zudem sind, wenn der Patient bewusstlos oder beschränkt geschäftsfähig ist, die Vorschriften der Geschäftsführung ohne Auftrag (§§ 677 ff. BGB) anwendbar, vgl. RGKR (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 3 f.
Vgl. Wagner, NJW 2002, S. 2049 (2056); Däubler, JuS 2002, S. 625.
Vertraglich wird das schuldhafte Verhalten von Erfüllungsgehilfen über § 278 BGB zugerechnet, während bei der deliktischen Haftung für ein rechtswidriges Verhalten des Verrichtungsgehilfen über § 831 BGB mit der Möglichkeit der Exkulpation gehaftet wird, vgl. RGKR (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 4; Steffen, ArzthaftR., Rdn. 4.
Vgl. RGKR (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 2 und 4; Deutsch (Medizinrecht, Rdn. 174) spricht sogar von einem „gemeinsamen, verschmolzenen Haftungsgrund der Arzthaftung“.
Der Begriff des „Kunstfehlers“ ist wegen seiner Mehrdeutigkeit kaum mehr gebräuchlich, vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 469; Ulsenheimer, Arztstrafrecht, Rdn. 39.
Vgl. RGKR (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 4.
Vgl. Hart, Jura 2000, S. 64; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 27.
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 130 f.; Hart, Jura 2000, S. 64; RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 175, 177.
Z.B. BGH, VersR 1988, S. 1273 — Fehlstellung eines Fingers, die auf unsorgsame Behandlung einer Mittelfingerfraktur zurückgeht.
BGH, VersR 1987, S. 770 (771); vgl. auch Franzki, MedR 1994, S. 171 (173).
Vgl. Giesen, ArzthaftR., Rdn. 85; Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztrecht (Uhlenbruck), § 43, Rdn. 2.
Vgl. BGH, VersR 1994, S. 1303 (1304); OLG Oldenburg, VersR 1983, S. 888 (889); Laufs, ArztR., Rdn. 483; Giesen, ArzthaftR., Rdn. 85; Ulsenheimer, MedR 1992, S. 127 (129).
Vgl. Weber-Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 4.
Vgl. Steffen, ArzthaftR, Rdn. 440; Francke/Hart, Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 58.
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 49.
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 9.
Vgl. Deutsch, a.a.O., Rdn. 13.
Vgl. Deutsch, a.a.O., Rdn. 12.
Diese Aussage, die sowohl das ärztliche Können als auch die technische Ausstattung betrifft, findet ihre weitgehende Entsprechung in der sonstigen Dienstleistungshaftung und der Produzentenhaftung, vgl. Kleinewefers, VersR 1992, S. 1425 (1426); Hart, Jura 2000, S. 64 ff.
Vgl. BGHZ 114, 284 (291); Francke/Hart, Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 22.
Der Standard wird in der Praxis u.a. durch „Leitlinien“, „Richtlinien“ und „Empfehlungen“ gebildet, wobei Richtlinien wegen ihrer strengen Verbindlichkeit unmittelbar auf die Standardbildung Einfluss nehmen, wahrend Leitlinien und insbesondere Empfehlungen lediglich Anhaltspunkte für den medizinischen Standard liefern, vgl. hierzu genauer Röfer, Wirtschaftliche Überlegungen im Arzthaftungsrecht, S. 15, 26; Ulsenheimer, BayÄBl 1998, S. 51 ff.
Vgl. Kullmann, VersR 1997, S. 529; Röfer, Wirtschaftliche Überlegungen im Arzthaftungsrecht, S. 16.
Siehe Kullmann und Röfer, a.a.O.; Veiten, Der medizinische Standard, S. 37, FN. 10 m.H.a. Carstensen, DABI 1989, S. 1736 (1738).
Vgl. Kullmann, a.a.O.
Wobei einzelne Stimmen in der Literatur noch keinen neuen Standard markieren, vgl. Kullmann, a.a.O.
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 10.
Vgl. BGH, VersR 1991, S. 469.
Vgl. OLG Saarbrücken, VersR 1991, S. 1289.
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 169a m.w.N.
Vgl. Kleinewefers, VersR 1992, S. 1425; Röfer, Wirtschaftliche Überlegungen im Arzthaftungsrecht, S. 16.
Vgl. Röfer, a.a.O.
Vgl. Deutsch, MedizinR, Rdn. 177; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 23.
Vgl. Deutsch, Allgemeines Haftungsrecht, Rdn. 385, 390; Laufs/Uhlenbruck, Handbuch Arztrecht (Laufs), § 99, Rdn. 18.
Vgl. Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 65; Kullmann, VersR 1997, S. 529 (530); v. Ziegner, MDR 2001, S. 1088.
Vgl. Palandt (Heinrichs), § 276, Rdn. 15.
Vgl. RGRK (Steffen), § 823, Rdn. 405, 408, 412; Stegers, in: Risiko Aufklärung, S. 129 (137); Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 24.
Vgl. Deutsch, Allgemeines Haftungsrecht, Rdn. 406; ders. in Medizinrecht, Rdn. 189; Voß, Kostendruck und Ressourcenknappheit im Arzthaftungsrecht, S. 24.
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 133.
Z.B. BGH, MDR 1991, S. 565 f. — Komplikationen bei Geburtsleitung durch Assistenzarzt; vgl. auch RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 182; Rehborn, MDR 2001, S. 1148 (1150).
Vgl. RGRK (Nußgens), § 823, Anh. II, Rdn. 182; Ulsenheimer, Arztstrafrecht, Rdn. 20.
Vgl. Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 71, 73; Kleinewefers, VersR 1992, S. 1425 (1426).
Vgl. Palandt (Heinrichs), § 276, Rdn. 15; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 41.
Vgl. BGH, VersR 1987, S. 686; OLG Oldenburg, VersR 1989, S. 402; Steffen, ArzthaftR., Rdn. 148; Deutsch, JZ 1997, S. 1030 (1033).
Vgl. Röfer, Wirtschaftliche Überlegungen im Arzthaftungsrecht, S. 92.
Vgl. Weber-Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 134.
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 180; ders., NJW 1993, S. 1506 (1508).
Beispiele bei Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 180.
Vgl. Deutsch, Allgemeines Haftungsrecht, Rdn. 391; ders., VersR 1997, S. 1030 (1033); Ulsenheimer in: Chirurgie und Recht, S. 254 (260).
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 5, 182, 313. Nur ganz ausnahmsweise läßt der BGH den Einwand der Einhaltung der inneren Sorgfalt zu, so im Bereich der Diagnose und der sog. „Anfängeroperation“, siehe unten, Besonderer Teil, 2. Kap., C I, 1 a (S. 107; FN. 583); vgl. auch Deutsch in: Chirurgie und Recht, S. 19 (26 f.); Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 80, FN. 46.
Vgl. BGH, VersR 1962, S. 250(251).
Vgl. BGH, NJW 1978, S. 587.
Vgl. Weber-Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 246.
Vgl. Mallach/Schlenker/Weiser, Ärztliche Kunstfehler, S. 10, Rdn. 1.7.3.
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823 Anh. 11, Rdn. 5.
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 133.
Vgl. Veiten, Der medizinische Standard, S. 19.
Vgl. RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 286; Giesen, JZ 1990, S. 1053 (1062).
Vgl. Giesen, ArzthaftR., Rdn. 353 ff; Jorzig, MDR 2001, S. 481. Freilich ist bei der vertraglichen Haftung seit 1.1.2002 § 280 1, S. 2 BGB zu beachten, der eine generelle Beweislastumkehr zu Lasten des Schuldners anordnet. Danach haftet der Schuldner im Falle einer Pflichtverletzung für vermutetes Verschulden. Hierdurch wird das Verschuldensprinzip abgeschwächt und die Haftung des Schuldners deutlich verschärft, vgl. auch Motsch, Neue Justiz, S. 1 (3). Wenn generell kritisiert wird, dass dem hinter § 280 I, S. 2 stehenden Vereinheitlichungsgedanken sachlich begründete Unterschiede geopfert werden, (siehe Zimmer, NJW 2002, S. 1 (7)), so muss dies erst Recht für die Arzthaftung gelten: Die Anwendung der Beweislastregel des § 280 I, S. 2 auf das Arzthaftungsrecht ist deswegen problematisch, weil sie die Haftung des Arztes in die Nähe einer Garantiehaftung rückt. Dies ist bedenklich, da der Arzt keine Heilung versprechen kann, zumal er auch Patienten behandelt, denen nicht mehr oder nur wenig zu helfen ist. Außerdem ist der Abstand zwischen zulässigem ärztlichem Tun und nicht mehr vertretbarem Verhalten oft gering. Wenn der Arzt stets sein Nichtverschulden beweisen müsste, würde die für die Ausübung seines Berufs notwendige und gedeihliche Handlungsfreiheit in Frage gestellt; vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 178, 302, 304; ders., NJW 1993, S. 1506 (1510). Deswegen spricht viel dafür, die Beweislastregel des § 280 I, S. 2 im Arzthaftungsrecht so auszulegen, dass sich die angeordnete Beweislastumkehr lediglich auf die innere Sorgfalt bezieht, die äußere Sorgfaltspflichtverletzung aber weiterhin vom Patienten bewiesen werden muss. Nachdem wie oben aufgezeigt die Rechtsprechung das Merkmal der inneren Sorgfalt vernachlässigt, bliebe es also auch bei der vertraglichen Haftung letztlich dabei, dass die Beweislast bei Geltendmachung eines Behandlungsfehlers beim Patienten liegt, vgl. hierzu ausführlich Katzenmeier, VersR 2002, S. 1066 ff; Spickhoff, NJW 2002, S. 2530, Deutsch, JZ 2002, S. 588 ff. Wie § 282 I, S. 2 BGB n.F. im Arzthaftungsrecht tatsächlich gehandhabt wird, bleibt abzuwarten.
Vgl. Steffen, ArzthaftR., Rdn. 130.
Vgl. Jorzig, MDR 2001, S. 481 (483); RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 286; Hart, Jura 2000, S. 64 (69).
Vgl. Giesen, JZ 1990, S. 1053 (1063).
BGH, VersR 1982, S. 1193; vgl. auch Hart, Jura 2000, S. 64 (69).
Siehe BGH, VersR 1968, S. 498 (499).
Siehe OLG Düsseldorf, NJW 1988, S. 2307; BGH; VersR 1982, S. 161.
Siehe OLG Hamm, VersR 1994, S. 730.
Vgl. OLG Düsseldorf, VersR 1985, S. 744 (745).
Vgl. auch Steffen, ArzthaftR., Rdn. 500 ff.
Ausführlich hierzu Jorzig, MDR 2002, S. 481 (482). Beweisrechtliche Besonderheiten gelten im übrigen auch bei der „Anfänger operation“, vgl. hierzu hinten, Besonderer Teil, 2. Kap., C I, la (S. 107, FN. 584).
Vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 611; Jorzig, MDR 2001, S. 481 (482).
Siehe dazu unten bei C III I (S. 25).
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 176; MünchKomm (Mertens), § 823 BGB, Rdn. 361; Staudinger (Hager), Rdz. I 126 zu § 823 BGB.
Siehe dazu unten, C III 1 (S. 26, FN. 143).
Vgl. Staudinger (Hager), Rdz. I 126 zu § 823 BGB; Voß, Kostendruck im Arzthaftungsrecht, S. 38.
Vgl. Hart, Jura 2000, S. 64 (69).
Vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 236; kritisch hingegen Giesen, der in JZ 1991, S. 673 (677) der Ansicht ist, dass der Einwand des rechtmäßigen Alternativverhaltens mit dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten nicht vereinbar ist, da so die höchstpersönliche Entscheidung des Patienten in seiner speziellen Situation vor dem Eingriff durch das Gericht im Nachhinein ersetzt wird.
Z.B. angenommen bei vitaler und dringlicher Herzkatheteruntersuchung, vgl. OLG Celle, VersR 1988, S. 829 (830).
Vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 236 f.
Vgl. Laufs, a.a.O., Rdn. 237; Jorzig, MDR 2001, S. 482 (483); nicht erforderlich ist hingegen die Darlegung, dass er bei erfolgter Aufklärung in die konkrete Behandlung tatsächlich nicht eingewilligt hätte, siehe BGH, JZ 1991, S. 673.
Vgl. OLG Oldenburg, VersR 2000, S. 232; Spickhoff, NJW 2001, S. 1762.
Vgl. Francke/Hart, Ärztliche Verantwortung, S. 20.
Vgl. BGH, VersR 1985, S. 736 — Keine Aufklärung über Gefahr von Nervenschädigungen, die auf eine regelwidrig gesetzte Injektion zurückgehen und bei sorgfältig medizinischem Vorgehen vermeidbar sind; siehe auch BGH, VersR 1992, S. 358 (359); Geiß/Greiner, ArzthaftpflichtR, S. 168, Rdn. 12; RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 49.
Vgl. Francke/Hart, Ärztliche Verantwortung, S. 20.
Vgl. Francke/Hart, Gutachten zur Charta der Patientenrechte, S. 183; ders., Hart, MedR 1999, S. 47 (48); Jura 2000, S. 64 (65); Weber-Steinhaus, Ärztliche Berufshaftung, S. 203, 304.
Vgl. MünchKomm (Mertens), § 823, Rdn. 422; Schaffer, VersR 1993, S. 1458 ff. (1461).
Vgl. Deutsch, Medizinrecht, S. 84, Rdn. 111.
Beispiele aus der Rechtsprechung: OLG Köln, VersR 1998, 1511 (1512) — Einwilligung befreit Arzt nicht von der Haftung für fehlerhafte zahnprotetische Behandlung; in die gleiche Richtung BGH, NJW 1978, S. 1206 und OLG Karlsruhe, VersR 1987, S. 1147 (1148) — Behandlungsfehler wegen Totalextraktion aller Zähne ohne medizinische Indikation trotz erfolgter Aufklärung und Einwilligung des Patienten; OLG Nürnberg, VersR 1988, S. 299 f. — Penisprothese auf Wunsch des Patienten ohne medizinische Indikation; unrichtig hingegen BGHSt 43, 306 (3. Strafsenat), wonach es eine „weitergehende“ Aufklärung über nicht lege artis durchgeführte Eingriffe geben soll; vgl. auch Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 167, FN. 9; Geiß/Greiner, ArzthaftpflichtR., S. 168, Rdn. 12 f.; Steffen, ArzthaftR., Rdn. 322; v. Ziegner, MDR 2001, S. 1088.
A.A. wohl RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 136.
Vgl. MüncliKomm (Mertens), § 823, Rdn. 421 f., RGRK (Nüßgens), § 823, Anh. II, Rdn. 173.
Vgl. MünchKomm (Mertens) a.a.O.; Frahm/Nixdorf, ArzthaftR., Rdn. 169; Tempel, NJW 1980, S. 607 (617); a.A. Staudinger (Hager), Rdz. I 79 zu § 823 BGB, wonach der Beibringungsgrundsatz und die Zurückweisung verspäteter Angriffsmittel lediglich allgemeine ZPO-Regeln sind, aber nicht zur Herleitung bzw. Begründung der Unterschiedlichkeit von Streitgegenständen herangezogen werden können.
Vgl. z.B. MünchKomm (Mertens), § 823. Rdn. 421 f.; Franz/Hansen, Aufklärungspflicht, S. 81, Rdn. 4.3.19.
Vgl. Laufs, ArztR., Rdn. 174 f.; Deutsch, Medizinrecht, Rdn. 101.
Vgl. MünchKomm (Mertens), § 823, Rdn. 421 f.
Der Hinweis Spickhoffs (NJW 2001, S. 1757 (1762)), wonach die Haftung für Behandlungsfehler im Verhältnis zur Haftung wegen fehlerhafter Aufklärung sogar an Bedeutung zunimmt, wird belegt durch die Untersuchung von Rumler-Detztel in: Festschr. f. für Deutsch, S. 699 (704 f.). Danach wurden am Kölner Arzthaftungssenat in den Jahren 1987 und 1988 von insgesamt 49 Verfahren 6 auf die Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht, 34 auf den Behandlungsfehlervorwurf und 9 auf die Aufklärungsrüge gestützt, deren Quote damit bei ca. 20 % lag. In den Jahren 1993 — 1997 ging die Häufigkeit der Aufklärungspflichtverletzung als Klagegrundlage sogar auf 10-13 % zurück. Dieser Trend bestätigt sich auch in den Erhebungen von Sethe/Krumpaszky in VersR 1998, S. 420 (423 ff).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schelling, P. (2003). Kapitel Die Aufklärungspflicht im System des Arzthaftungsrechts. In: Die ärztliche Aufklärung über die Qualität der Behandlung. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55853-5_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-55853-5_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-40216-9
Online ISBN: 978-3-642-55853-5
eBook Packages: Springer Book Archive