Zusammenfassung
Rad und Schiene sind die konstitutiven Elemente jedes Schienenfahrzeuges. Das Zusammenwirken beider führt zum System Rad/Schiene, von dem eine Vielzahl von Aufgaben wahrgenommen werden müssen:
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Das System Rad/Schiene nimmt eine Tragfunktion wahr. Es sorgt dafür, dass das Eigengewicht des Fahrzeugs und die Lasten (Güter, Personen) auf den Boden abgetragen werden.
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Das System Rad/Schiene muss garantieren, dass beim Lauf des Fahrzeugs im geraden Gleis möglichst geringe seitliche Abweichungen auftreten und dass auch bei der Fahrt im Bogen die Abweichungen sich in engen Grenzen halten (Führfunktion).
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Das System Rad/Schiene hat schließlich Antreiben und Bremsen sicherzu- stellen (Antriebsfunktion und Bremsfunktion).
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Notes
Johann Klingel wurde 1819 in Heidelberg geboren. Er hat von 1833/34 bis 1837/38 am Polytechnikum in Karlsruhe Ingenieurwissenschaften studiert und 1840 seine Staatsprüfung abgelegt. Von 1840 bis 1882/83 war er bei der badischen Eisenbahn in Karlsruhe tätig, zunächst als Praktikant, zuletzt mit dem Titel Oberbaurat bei der Generaldirektion der badischen Staatseisenbahn. Die Arbeit [121] ist vermutlich seine einzige Publikation. Es ist anzunehmen, dass Klingel die Arbeiten von Redtenbacher kannte. Klingel ist im Januar 1888 verstorben.
Christoph Boedecker wurde ca. 1845 geboren und hat an der Bauakademie ion Berlin studiert. Ab 1876 war Boedecker als Regierungsbaumeister bei der preußischen Eisenbahn tätig. Im WS 1880/81 wurde Boedecker Privatdozent an der Technischen Hochschule Berlin und hat vom WS 1880/81 bis zum SS 1885 ”Theoretische Kapitel aus dem Eisenbahnbau“ gelesen. Anschließend war Boedecker bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1910 bei der Königlich preußischen Eisenbahn tätig, zuletzt mit dem Titel Geheimer Baurat als Vorstand der Betriebsinspektion Berlin. Von Boedecker sind außer dem Buch [9] weitere kleinere Veröffentlichungen bekannt. Boedecker starb 1937 oder 1938 in Berlin.
Carter wurde 1870 geboren. Er war von der Ausbildung her Elektrotechniker. 1915 hat er seinen bahnbrechenden Vortrag zu dem Thema “The electric locomotive“ gehalten, in dem als Randnotiz erstmals auf die Stabilität des Laufs von Lokomotiven eingegangen wurde. Bei dieser Ableitung wurde ohne Ableitung ein lineares Kraftschluss-Schlupf-Gesetz eingeführt. 1926 lieferte Carter die Ableitung zu diesem Gesetz [21]. Bereits 1922 hatte Carter sich in einem Buch mit der Problematik des elektrischen Antriebs von Lokomotiven befasst, 1928 [22] ging er nochmals grundsätzlich auf das Stabilitätsproblem ein. Carter starb 1952.
Yves Rocard wurde 1903 in Vannes in Frankreich geboren. 1927 hat Rocard an der Ecole Normale Supérieure seine Doktorprüfung (Mathematik) abgelegt. An der gleichen Hochschule nahm er von 1945 bis 1973 einen Lehrstuhl für Physik ein. Auf dem Gebiet der Mechanik ist Rocard vor allem durch seine Arbeiten zur Dynamik bekannt geworden [193, 194], die teilweise auch ins Englische übersetzt wurden [195]. Rocard war darüber hinaus auch in vielen anderen Bereichen der Physik tätig. Er starb 1992 in Paris. Sein Sohn, Michel Rocard, war von 1988 bis 1991 französischer Premierminister.
”Wenn keine Gleislagefehler mehr kommen würden, so würde der Wellenlauf nach einigen Halbwellen abgeklungen sein.“ ([137], Seite 82).
Hermann Heumann wurde 1878 in Neubauhof geboren. Er ging bereits etwa 1905 zur Preussischen Staatsbahn. 1910 promovierte Heumann in Danzig mit einem Thema aus dem Gebiet der Fördertechnik, etwa 1920 wurde er an die Technische Hochschule Aachen berufen. Heumanns wissenschaftlicher Arbeitsschwerpunkt war die Untersuchung des quasistatische Bogenlaufverhaltens [87, 88]. Durch eine Reihe von Vereinfachungen, die in der Regel in engen Bögen gültig sind, gelang ihm die Entwicklung eines Verfahrens dass in der Industrie in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in breitem Umfang eingesetzt wurde und erst in den letzten 15 Jahren durch computerorientierte Verfahren abgelöst wurde. Heumann starb 1967, in Grafrath bei Fürstenfeldbruck.
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Knothe, K., Stichel, S. (2003). Einleitung. In: Schienenfahrzeugdynamik. VDI-Buch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55766-8_1
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