Zusammenfassung
Wie einleitend erläutert, setzt die Forschungsgruppe nicht ihre eigenen Ziele und Maßstäbe als Grundlage der Analyse, sondern sie gewinnt diese unter Berück- sichtigung der Rechtsnormen internationaler Verträge, des EU- und nationalen Rechts.1 Solche Rechtsnormen sind natürlich zunächst keine — quantitativen — Ziele, aus denen sich zwingend spezifische Strategien ergeben. Aber sie definieren — quasi als „regulative Idee der Nachhaltigkeit“ — Richtungen und Begrenzungen, innerhalb derer dann die Politik und andere Akteure konkretisierende Ziele setzen und Programme entwickeln müssen (mit nachhaltiger Entwicklung als konstitutivem Begriff). Die in Kapitel 2 und 3 entwickelten konzeptionellen Überlegungen sowie Abwägungs- und Entscheidungskriterien helfen dabei, den Übergang von der „abstrakten Rechtsnorm“ zu den konkreten Handlungsempfehlungen in einer transparenten Weise zu vollziehen. Sie dienen aber nicht nur der Konkretisierung, sondern auch der Überprüfung und Weiterentwicklung dieser Normen, ohne einen umfassenden Anspruch erheben oder gar die Konsequenzen des Nachhaltigkeits- konzeptes für das Rechtssystem evaluieren zu wollen.
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Literatur
Sekretariat der Klimarahmenkonvention (Hrsg.), Klimarahmenkonvention; ebenfalls abgedruckt in BGB1. II 1993, S. 1784 sowie in UTR 21 (1993), S. 423ff
Sekretariat der Klimarahm enkonvention (Hrsg.), Klimarahmenkonvention, S. 1.
Krit. dazu Hohmann, Ergebnisse des Erdgipfel s von Rio, NVwZ 1993, S. 311/316.
V. 16.09.1987, BOBI. II 1988, S. 1015. Dieses Protokoll zielte in erster Linie auf den Schutz der Ozonschicht durch ein schrittweises Verbot der Verwendung von FCKW.
Siehe Kloepjer, Umweltrecht, 2. Aufl. 1998, § 9 Rn. 84; Bail, Das Klimaschutzregime nach Kyoto, EuZW 1998, S. 458.
Bundesministerium für Umwelt. Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bericht der Bundesregierung an lässlich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York, Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland, BTDrucks. 13/7054, S. 6 sowie Enquête-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“, BT-Drucks. 13/7400, S.13.
A „devlevelopment that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs“, World Commission on Environment and Development, Our Common Future, 1987, S. 43.
Im Einzelnen Frenz; Sustainable Development durch Raumplanung, 2000, S. 20ff.
Zur klimapolitischen Entwicklung zwischen dem Umweltgipfel 1992 in Rio de Janeiro bis zur dritten Vertragsstaatenkonferenz 1997 in Kyoto näher Ehrmann. Die Genfer Klimaverhandlungen, NVwZ 1997, S. 874ff.
Bail, Das Klimaschutzregime nach Kyoto, EuZW 1998, S. 460.
Vgl. FAZ v. 18.11.2000, Nr. 269, S. 15 re. Sp. „Nur ein Tropfen auf den heißen Stein“; FAZ v. 23.11.2000, Nr. 273, S. 19 „BOl: Klimavereinbarung ist zwingend nötig“.
Müller-Kraenner, Zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Kioto-Protokolls, ZUR 1998, 113/114: Obergrenze von 50%.
F.A.Z. v. 24.07.2001, Nr. 169, S. 1f.; Handelsblatt v. 23.07.2001.
Näher Frenz /Unnerstall, Nachhaltig e Entwicklung im Europarecht, 1999, S. 155ff., 177. Siehe auch Badura, Umweltschutz und Energiepolitik, in: Rengel ing (Hrsg.), Handbuch zum europäischen und deutschen Umweltrecht, Bd. 11, 1998, § 83 Rn. 27
Es besteht allerdings keine eigene Energiepolitik. aber sie ist zum Zwecke des Klimaschutzes auf Umweltbasis möglich, wie Art. 175 Abs. 2 S. 1, 3. Spiegelstrich EG deutlich macht, Steinberg/Britz, Die Energiepolitik im Spannungsfeld nationaler und euro päis cher Regelungskompetenzen, DÖV 1993, S. 313/314.
Näher Frenz; Sustainable Development durch Raumplanung, 2000, S. 41ff.
Siehe Weißbuch der Komm ission „Eine Energiepolitik für die Europäische Unio“ v. 13.12.1995, KOM (95) 682 endg.; Bericht der Bundesregierung an läss lich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York — Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deut schland, BT-Drucks. 1317054, S. 38; Badura, Umweltschutz und Energiepolitik, in: Rengeling (Hrsg.), Handbuch zum europäischen und deut schen Urnweltrecht, Bd. 11, 1998, § 83 Rn. I, 30, 34.
Zum synonymen Gehalt etwa Kahl, Umweltprinzip und Gemeinschaftsrecht, 1993, S. 21f.; Grabitr/Nettesheim, in: Grabit z/Hilf, EU, Stand: Juli 2000, Art. 130 r Rn. 67; Rengeling, Umweltvorsorge und ihre Grenzen im EWG-Recht, 1989, S. 11; differenzierend hingegen etwa Epiney, Umweltrecht in der Europäisc hen Union, 1997, S. 99.
Näher Calliess, Die neue Querschnittsklausel des Art. 6 ex 3 c EGV als Instrument zur Umsetzung des Grund satzes der nachhaltigen Entwicklung, DVBl. 1998, 559/563; Frenz; Deutsche Umweltgesetzgebung und Sustainable Developm ent, ZG 1999, S. 143/146ff.
Ausführlich Frenz; Sustainable Development durch Raumplanung, 2000, S. 32ff.
Zur Reichweite im einzelnen Frenz; Europäisches Umweltrecht, 1997, S. 55ff. m.w.N.
S. näher Di Fabio, in: FS für Ritter, 1997, S. 807/820ff; Frenz, Das Verursacherprinzip im Öffentlichen Recht, 1997, S. 298f.
„Für eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung. Ein Programm der Europäi schen Gemein schaft für Umweltpolitik und Maßnahmen im Hinblick auf eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung“, ABl. EG 1993, C 138, S. 1ff.
Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den wirtschafts-und Sozi alausschuss und den Ausschuss der Regionen zum sechsten Aktionsprogramm der Europäischen Gemeinschaft für die Umwelt „Umwelt 2010: Unsere Zukunft liegt in unserer Hand“ — Ein Aktionsprogramm für die Umwelt in Europa zu Beginn des 21. Jahrhunderts vom 24.01.2001, KOM (2001) 31 endg.
KOM (2001) 31 endg., S. 3.
Vgl. KOM (2001) 31 endg., S. 11.
KOM (2001) 31 endg., S. 28; so schon EU-Umweltkommissarin Wallström in FAZ vom 25.01.2001, Nr. 21, S. 7 „Ehrgeizige Ziele beim Umweltschutz“.
KOM (2001) 31 endg., S. 28.
KOM (2001) 31 endg., S. 30.
Verabschiedet vom EP am 04.07.2001; vgl. zum Richtlinienvorschlag der Kommission vom 10.05.2000 (ABl. 2000, C 311 E, 320).
Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgasemissionsberechtigungen in der Gemeinschaft und zur Änderung der Richtlinie 96/61/EG, KOM (2001) 581 endg.
Mitteilung der Kommission: Nachhaltige Entwicklung in Europa für eine bessere Welt: Strategie der Europäischen Union für die nachhaltige Entwicklung vom 15.05.2001, KOM (2001) 264 endg.
Schlussfolgerungen des Vorsitzes Europäischer Rat (Göteborg) 15./16.06.2001, S. 4.
KOM (2001) 264 endg., S. 7.
KOM (2001) 264 endg., S. 12.
Zu den Einzelheiten vgl. KOM (2001) 264 endg., S. 12f.
Siehe Kloepfer, in: Bonner Kommentar, Stand: 77. Lfg. 1996, Art. 20 a Rn. 58ff.; Epiney, in: v. MangoldtJKlein/Starck, GG 11, 4. Aufl. 2000, Art. 20a, Rn. 30, 97.
Schoiz; in: Maunz /Dürig, Stand: 35. Lfg. 1999, Art. 20 a Rn. 36; Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, 4. Aufl. 2000, Art. 20 a Rn. 18; Murswiek, NVwZ 1996, S. 222/225.
Steinberg, Verfassungsrechtlicher Umweltschutz durch Grundrechte und Staatszielbestimmungen, NJW 1996, 1985/1991; siehe aber auch Kruis, Der gesetzliche Ausstieg aus der „Atomwirtschaft“ und das Gemeinwohl, DVBl. 2000, S. 441/443.
Frenz, Nachhaltige Entwicklung nach dem Grundgesetz, in: Hendler/Marburger/Reinhardt/Schröder, Jahrbuch des Umwelt-und Technikrechts 1999, UTR 49, 1999, S. 37, 50ff.
Epiney /Furrer, EuR 1992, 369 (381f.).
Auch etwa Grabitz /Nettesheim, in: Grabitz/Hilf, Art. 130 r Rn. 10.
Anders Epiney, Umweltrecht, S. 95f.; siehe auch Heinr/Körte, JA 1991, 41 (43); Kahl, Umweltprinzip und Gemeinschaftsrecht. S. 94; Lietzmann, in: Rengcling, Europäisches Umweltrecht und europäische Umweltpolitik. S. 163 (l74f.).
Grabitz /Nettesheim, in: Grabit z/Hilf, Art. 130 r Rn. 13; vgl. Krämer, EuGRZ 1998, 285 (291).
Bereits BYerfGE 53, 30 (57); 56, 54 (73); BYerfG, NJW 1996, 651.
BYerfG, NJW 1998, 3264 (3265).
Frenz, Nachhaltige Entwicklung nach dem Grundgesetz, in: Hendler/Marburger/Reinhardt/Schröder, JUTR 1999, S. 37, 65f.
Kloepfer, Umweltrecht, 2. Aufl. 1998, § 3 Rn. 38.
BYerfGE 77, 170 (215); 92, 26 (46); BYerfG, NJW 1996, 651.
Näher Frenz /Unnerstall, Nachhaltige Entwicklung im Europarecht, 1999, S. 202.
Geset z über die Elektrizitäts-und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz — EnWG) vom 24.4.1998, BGBl. I S. 730, insbesondere geändert durch Art. 2 des Gesetzes für den Vorrang erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz — EEG) sowie zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes und des Mineralölsteuergesetzes vom 29.3.2000, BGBl. I S. 305.
Erneuerbare-Energien-Gesetz — EEG, verkündet als Art. 1 des vorgenannten Gesetzes vom 29.3.2000, BGBl. I S. 305.
Vom 18.8.1997, BGBI. I S. 2081.
So die Begründung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung, BR-Drucks. 635/96, S. 40.
Näher Frenz; Sustainable Development durch Raumplanung, 2000, S. 152ff.
So die knappe Begründung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung, BT-Drucks. 13/6392, S. 79.
Im Einzelnen auch zum Folgenden Frenz, Bergrecht und Nachhaltige Entwicklung, 2001, S. 11ff
Umweltbundesamt (2001): In der dortigen Aufstellung ist der Anteil der Kernenergie dreimal größer, weil die Stromproduktion mit dem Faktor 3 auf die totale Wärmeproduktion der KKW umgerechnet wird.
Für die kürzere Periode (2000/2020) ergeben sich sehr ähnliche Wachstumskoeffizienten.
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Steger, U. et al. (2002). Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Energiesystem — Rechtsgrundlagen, Defizite und Referenzpunkt. In: Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich. Ethics of Science and Technology Assessment, vol 18. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55697-5_4
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