Zusammenfassung
Zur Erinnerung: „Tatsächlich sind Nationen wie Staaten historische Phänomene und keine universelle Notwendigkeit. Weder Nationen noch Staaten existieren zu allen Zeiten und unter allen Umständen. Darüber hinaus sind Nationen und Staaten nicht dasselbe Phänomen ... Der Staat ist mit Sicherheit ohne die Hilfe der Nation entstanden. Einige Nationen sind mit Sicherheit ohne den Segen ihres eigenen Staates entstanden. Eher schon lässt sich darüber diskutieren, ob die normative Vorstellung von der Nation in ihrem modernen Sinne nicht die vorherige Existenz des Staates voraussetzt.” Ernest Gellner
Geb. 1940; Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Politischen Wissenschaft, der Germanistik und der Philosophie; 1968 Promotion zum Dr. phil; seit 1977 Professor für Politische Wissenschaft; Habilitation 1978; seit 1978 Mitglied bzw. stellvertretender Vorsitzender des Vorstands; Mitglied in verschiedenen Forschungsgemeinschaften (FEST, IFSH, AFK).
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Zusammenfassung
E. Gelmer, Nationalismus und Moderne, Hamburg 1995, S. 16.
M. van Creveld, Aufstieg und Untergang des Staates, dt. Übersetzung, München 1999, S. 372.
D. Grimm (Hrsg.), Staatsaufgaben, Baden-Baden 1994; Taschenbuch-Ausgabe Suhr-kamp 1996.
M. Riesebrodt, Die Rückkehr der Religionen. Fundamentalismus und der „Kampf der Kulturen“, 2. Aufl., München 2001.
L. Kühnhardt, Stufen der Souveränität. Staatsverständnis und Selbstbestimmung in der „Dritten Welt“, Bonn et al. 1992.
Das habe ich an anderer Stelle — in Bezug auf Afrika — versucht: R. Tetzlaff, Ist der postkoloniale Leviathan in Afrika entbehrlich? Fragmentierte Gesellschaften zwischen Staatszerfall und sozialer Anomie, Kriegsherrentum und privater Organisation von Überlebenssicherheit, in: L. Marfaing, B. Reinwald (Hrsg.), Afrikanische Beziehungen, Netzwerke und Räume. Studien zur Afrikanischen Geschichte, Band 28, Münster et al. 2001, S. 201–228.
W. Zartman, Introduction: Posing the Problem of State Collapse, in: W. Zartman (Hrsg.), Collapsed States. The Disintegration and Restoration of Legitimate Authority, Boulder et al. 1995, S. 1–11; siehe auch R. Tetzlaff, Der Wegfall effektiver Staatsgewalt in den Staaten Afrikas, Die Friedens-Warte 74, 1999, S. 307–330 (309).
Siehe das Standardwerk von L. Dupree, Afghanistan, Princeton/NJ. 1973, S. 441 f. und J.-H. Grevemeyer (Hrsg.), Traditionale Gesellschaften und europäischer Kolonialismus, Berlin 1981, vor allem das Kapitel über Afghanistan S. 82-104. Allgemein R. Kößler, Postkoloniale Staaten. Elemente eines Bezugsrahmens. Schriften des Deutschen Übersee-Instituts Hamburg, 1994.
A. Meier, Der politische Auftrag des Islam. Programme und Kritik zwischen Fundamentalismus und Reformen. Originalstimmen aus der islamischen Welt, Wuppertal 1994, S. 299–346.
Siehe das Standardwerk R. Schulze, Geschichte der islamischen Welt im 20. Jahrhundert, München 1994, hier v.a. S. 216: „Der islamische Block und der Beginn der saudischen Hegemonie“.
B. Tibi, Die Verschwörung. Das Trauma arabischer Politik, Hamburg 1993, hier S. 47.
Vgl. die Fallstudien zu Peru, Guatemala, Côte d’Ivoire, Kamerun, Zaire, Kenia, Ägypten, Sudan, Indonesien, Burma und China in: G. Schubert, R. Tetzlaff (Hrsg.), Blockierte Demokratien in der Dritten Welt, Opladen 1998.
W. Reinhard, Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfangen bis zur Gegenwart, München 1999, S. 504.
Zu den wichtigen Monographien dazu gehören: B. Davidson, The Black Man’s Burden. Africa and the Curse of the Nation-State, London 1992; J. Iliffe, Africans. The History of a Continent., Cambridge 1995 und M. Mamdani, Citizen and Subject. Contemporary Africa and the Legacy of Late Colonialism. Princeton Studies in Culture/Power/History, Kampala et al. 1996.
W. Reinhard Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfangen bis zur Gegenwart, München 1999 (Fn. 13), S. 504–505. Siehe dazu die klassischen kolonialhistorischen Studien von R. von Albertini und F. Ansprengcr, vor allem: F. Ansprenger, Politik im Schwarzen Afrika. Die modernen politischen Bewegungen im Afrika französischer Prägung, Köln et al. 1961; R. von Albertini, Dekolonisation. Die Diskussion über Verwaltung und Zukunft der Kolonien 1919–1960, Köln et al. 1966.
W. Reinhard Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfangen bis zur Gegenwart, München 1999 (Fn. 13), S. 505–506.
T. von Trotha, Die Zukunft Hegt in Afrika. Vom Zerfall des Staates, von der Vorherrschaft der konzentrischen Ordnung und vom Aufstieg der ParaStaatlichkeit, Leviathan 2/2000, S. 253–279.
Siehe C. Clapham, Africa and the International System. The Politics of State Survival, Cambridge Studies in International Relations, Cambridge 1996.
D. Thürer, Der „zerfallene Staat“ und das Völkerrecht, Die Friedens-Warte 74, 1999, S. 275–306 (276).
M.H. Brons, Society, Security, Sovereignty and the State: Somalia. From Statelessness to Statelessness?, Rijksuniversität Groningen, Utrecht 2001.
L.A. Villailón, P.A. Huxtable (Hrsg.), The African State at a Critical Juncture, Boulder et al. 1998.
Siehe dazu den aktuellen Reader von M. Berdal, D.M. Malone (Hrsg.), Greed and Grievance. Economic Agendas in Civil Wars, Boulder et al. 2000; ferner C. Clapham (Hrsg.), African Guerillas, Oxford et al. 1998.
Zum Konzept der sozialen Anomie siehe P. Waldmann, Soziale Anomie. Zur Fruchtbarkeit eines klassischen soziologischen Konzepts in Bezug auf die Entwicklungsländer, Geschichte und Gegenwart, August 1998, S. 143–164. Siehe auch zur Anwendung dieses Konzepts für Afrika R. Tetzlaff (Fn. 6), S. 216 f.
D. Tull, Demokratische Republik Kongo, Länderartikel in: R. Hofmeier, C. Jakobeit (Hrsg.), Afrika-Jahrbuch 2000. Institut für Afrika-Kunde, Hamburg, 2001, S. 190–205, (190); vgl. auch M. Wrong, On the Footsteps of Mr. Kurz. Living on the Brink of Disaster in Mr. Mobuto’s Congo, New York 2001.
M. Pape, Humanitäre Interventionen. Zur Bedeutung der Menschenrechte in den Vereinten Nationen, Baden-Baden 1997.
L. Harding (Hrsg.), Ruanda — der Weg zum Völkermord, Münster et al. 1998.
D. Thürer Der „zerfallene Staat“ und das Völkerrecht, Die Friedens-Warte 74, 1999 (Fn. 20) S. 289.
D. Thürer Der „zerfallene Staat“ und das Völkerrecht, Die Friedens-Warte 74, 1999 (Fn. 20), S. 296; siehe jetzt auch T. Debiel (Hrsg.), Der zerbrechliche Frieden. Krisenregionen zwischen Staatsversagen, Gewalt und Entwicklung, EINE Welt, Texte der Stiftung Entwicklung und Frieden, Bonn 2002.
Damit soll nicht gesagt werden, dass „humanitäre Interventionen“ in Afrika nicht mehr realisiert werden sollten, aber nur dann, wenn die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Intervention von außen gegeben sind oder geschaffen werden können, Siehe die exzellente Dissertation von T. Debiel, Humanitäre Interventionen der Vereinten Nationen in Afrika, Duisburg 2002 (noch unveröffentlicht).
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Tetzlaff, R. (2003). Staatszerfall in der Dritten Welt — neue Kompetenzen für die UNO?. In: von Schorlemer, S. (eds) Praxishandbuch UNO. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55674-6_6
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