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Uganda: ein afrikanisches UN-Mitglied als Modellland und Interventionsmacht

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Zusammenfassung

Der am Ende des letzten lahrzehnts neuerlich ausgebrochene Kongo-Konflikt hat sich rasch zu „Afrikas Erstem Weltkrieg“ ausgeweitet; bis Anfang 2002 sollen ihm bis zu zweieinhalb Millionen Menschen zum Opfer gefallen sein. Erstaunlich ist, mit welcher Geschwindigkeit von Seiten der involvierten Staaten des siidlichen und östlichen Afrika zuvor für geheiligt erklärte Prinzipien wie der Grundsatz der Nicht-Intervention preisgegeben wurden.1 Zu den Beteiligten zählt auch das am 9. Oktober 1962 unabhängig gewordene und zwei Wochen später als 110. Mitgliedstaat in die UNO aufgenommene Uganda. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat Mitte 2000 in seiner Res. 1304 Uganda (und Rwanda) als Verletzer der Souveränität und territorialen Integrität Kongos namhaft gemacht. Auf die ugandische Gesellschaft hat der Krieg im Kongo korrumpierende Rückwirkungen. Die Gründe für die Teilnahme Ugandas an dies em Konflikt2 liegen letztlich in seiner inneren Entwicklung; an dieser werden die Potenziale und Probleme Afrikas geradezu paradigmatisch deutlich. Zentrale Fragen sind das Fortbestehen regionaler Disparitäten, was den Entwicklungsstand und die politische Teilhabe angeht; die noch nicht geglückte Herstellung friedlicher Verhältnisse überall im Lande und an den Staatsgrenzen; die Gewährleistung umfassender Beteiligung der Bürger an den staatlichen Angelegenheiten und die Bekämpfung der Korruption. Ein Blick auf seine Geschichte und Sozialstruktur ist somit von allgemeinerem Interesse.

Geb. 1944; von 1970 bis 1973 „Research Associate“ des Makerere-Instituts für Sozia1-forschung (MISR) und der Makerere-Universität, Kampala; Durchführung einer ethnosoziologischen Feldforschung auf dörflicher Ebene im Südwesten Ugandas; seit 1967 mehrere Besuche des Landes; seit 1977 Chefredakteur der von der DGVN herausgegebenen Fachzeitschrift „Vereinte Nationen. Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen“.

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Zusammenfassung

  1. Völlig neu ist das Phänomen aber nicht; siehe O. Furley, R. May (Hrsg.), African Interventionist States, Aldershot 2001.

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  2. Siehe aus offizieller ugandischer Sicht Y.K. Museveni, Conflicts in the Great Lakes Region, in: UN Doc. S/2000173 vom 31.1.2000.

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  3. Y.K. Museveni, Sowing the Mustard Seed. The Struggle for Freedom and Democracy in Uganda, London et al. 1997. Diese Autobiographie gibt einen vorzuglichen Einblick in die Gedankenwelt Musevenis.

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  4. Siehe etwa G. Ondoga ori Amaza, Museveni’s Long March from Guerrilla to Statesman, Kampala 1998.

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  5. VN 112002, S. 40.

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  6. Siehe zuletzt den Bericht E/CNo4/2002/86 vom 9.11.2001 und ihre Entschließung 2002/53 vom 2304.2002.

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  7. Siehe beispielsweise R. Nzita and Mbaga-Niwampa, Peoples and Cultures of Uganda, Kampala 1993.

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  8. Siehe auch S. Tamale, When Hens Begin to Crow. Gender and Parliamentary Politics in Uganda, Kampala 1999.

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  9. Wenige Jahre zuvor hatte es eine kurze Beriihrung mit der deutschen Kolonialgeschichte gegeben: Ende Februar 1890 schloss der ubel beleumundete „Reisende“ Carl Peters in Mengo ein Abkommen mit Mwanga, dem Kabaka von Buganda. Es handelte sich allerdings nicht, wie häufig dargestellt, urn einen Protektoratsvertrag, sondem lediglich urn eine Präliminarvereinbarung; siehe F.F. Müller, Deutschland — Zanzibar — Ostafrika. Geschichte einer deutschen Kolonialeroberung 1884–1890, Berlin (Ost) 1959.

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  10. V. Weyel, Die Rückkehr der Könige. Wiedereinsetzung traditioneller Monarchen in Uganda, der überblick, 1/1994, S. 64–67.

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  11. Siehe V. Weyel, Interaktionen von Politik und Religion in Uganda nach 1875, dargestellt an ausgewählten Beispielen auf der nationalen Ebene und der lokalen des Landes Kigezi, insbesondere seines Regierungsbezirkes Ruzhumbura, München 1976.

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  12. Siehe zum damaligen Umfeld V. Weyel, Uganda: Macht und Lehen. Präkoloniale und koloniale Bestimmungsfaktoren der Innen-und Außenpolitik, EA, 14/1983, S. 421–430.

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  13. Außer in seiner Autobiographie (Fn. 4) hat Museveni seine politis chen Vorstellungen auch an anderer Stelle darge1egt: Y.K. Museveni, Über Abhängigkeit und Unterdückung. Externe und interne Ursachen der „afrikanischen Krise“, VN 3/1986, S. 85-89; ders., Die Entwicklung der Beziehungen zwischen Europa und Afrika, EA, 1711991, S. 495–502; ders., What is Africa’s Problem?, London et al. 1992.

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  14. Kritisch dazu beispielsweise M. Mamdani, And Fire Does Not Always Beget Ash: Critical Reflections on the NRM, Kampala 1995; oder J. Mugaju, J. Oloka-Onyango, NoParty Democracy in Uganda. Myth and Realities, Kampala 2000.

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  15. Siehe zum Verlauf der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung jeweils R. Hofmeier, Uganda (Länderartikel), in: Institut für Afrika-Kunde und Rolf Hofmeier (Hrsg.), Afrika Jahrbuch 1987 ff. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika südlich der Sahara, Opladen 1988 ff.

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  16. A.A. Mazrui, The Lumpen Proletariat and the Lumpen Militariat: African Soldiers as a New Political Class, Political Studies, vol. 21, 1973, S. 1–12.

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  17. V. Weyel, Uganda, in: V. Büttner und J. Krause (Hrsg.), Rüstung statt Entwicklung? Sicherheitspolitik, Militärausgaben und Rüstungskontrolle in der Dritten Welt, BadenBaden 1995, S. 554–572.

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  18. Generell hierzu K. Kingma (Hrsg.), Demobilization in Sub-Saharan Africa. The Development and Security Impacts, Basingstoke 2000.

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  19. Hierzu im einzelnen V. Weyel, „Mabaati“ für die „Vets“. Die partielle Demobilisierung der ugandischen Armee, Afrika Spectrum, 2/1995, S. 144–162.

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  20. A. Kreimer et al., Uganda. Post-Conflict Reconstruction (The World Bank, Country Case Study Series), Washington 2000.

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  21. Text: VN 6/2000, S. 218 ff.

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Weyel, V. (2003). Uganda: ein afrikanisches UN-Mitglied als Modellland und Interventionsmacht. In: von Schorlemer, S. (eds) Praxishandbuch UNO. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55674-6_26

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