Zusammenfassung
Zu den gern zitierten Paradoxien, die die Vereinten Nationen umgeben, gehört der gleichzeitige Auf- und Abtritt der Zivilgesellschaft in den vielversprechenden Anfangsworten der Charta: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen...“. Es geht sicherlich nicht zu weit, wenn man behauptet, dass es sich bei den Vereinten Nationen in ihrem Kern und nach dem Selbstverständnis ihrer Mitgliedstaaten urn eine intergouvernementale Veranstaltung handelt, urn die sektoral wie territorial umfassendste Institution der Selbstregierung der Staatenwelt. Korrekter hätten die einleitenden Worte der Charta demzufolge eigentlich auch „Wir, die Vertreter der Regierungen der Vereinten Nationen...“ lauten müssen.
Geb. 1953; 1981 Promotion; Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift für Intemationale Beziehungen; einer der beiden Leiter der Forschungsgruppe Weltgesellschaft; 1990 Habilitation; seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Intemationale Beziehungen am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt.
Für ihre hilfreichen Kommentare danke ich meinen Mitarbeitem Helmut Breitmeier und Ingo Take.
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Zusammenfassung
Commission on Global Governance, Our Global Neighbourhood. The Report of the Commission on Global Governance, Oxford 1995.
Siehe dazu ausführlicher M. Jänicke, Yom Staatsversagen zur politischen Modemisierung?, in: C. Böhret, G. Wewer (Hrsg.), Regieren im 21. Jahrhundert — zwischen Globalisierung und Regionalisierung, Opladen 1993, S. 63–78; R. Mayntz, Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen, in: A. Héritier (Hrsg.), Policy-Analyse. Kritik und Neuorientierung, Politische Vierteljahresschrift, Sonderheft 24, Opladen 1993, S. 39–57; A. Benz, Kooperativer Staat? Gesellschaftliche Einflul3nahme auf staatliche Steuerung, in: A. Klein, R. Schmalz-Bruns (Hrsg.), Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen, Bonn 1997, S. 88–113.
M. Jänicke Yom Staatsversagen zur politischen Modemisierung?, in: C. Böhret, G. Wewer (Hrsg.), Regieren im 21. Jahrhundert — zwischen Globalisierung und Regionalisierung, Opladen 1993 (Fn. 4), S. 69.
E.-H. Ritter, Der kooperative Staat, AöR 104, 1979, S. 389–413.
F. Scharpf, Die Handlungsfähigkeit des Staates am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, PVS 32, 1991, S. 621–634 (622).
A. Benz Kooperativer Staat? Gesellschaftliche Einflul3nahme auf staatliche Steuerung, in: A. Klein, R. Schmalz-Bruns (Hrsg.), Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen, Bonn 1997 (Fn. 4), S. 91.
M. Zürn, Regieren jenseits des Nationalstaates, Frankfurt/M. 1998.
Dazu I.A. Paul, Der Weg zum Global Compact. Zur Annaherung von UNO und multinationalen Untemehmen, in: T. Brühl et al. (Hrsg.), Die Privatisierung der Weltpolitik. Entstaatlichung und Kommerzialisierung im Globalisierungsprozess, Bonn 2001, S. 110–128.
R. Braun, Konzeme als Beschützer der Menschenrechte? Zur Bedeutung von Verhaltenskodizes, in: T. Brühl et al. (Fn. 10), S. 257–280 (262).
Zu diesen Kriterien und ihrer demokratietheoretischen Grundlegung siehe K.D. Wolf, Die Neue Staatsrason. Zwischenstaatliche Kooperation als Demokratieproblem in der Weltgesellschaft, Baden-Baden 2000; sowie meinen als Gutachten für die Enquête-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft“ zugänglichen Beitrag zum Thema „Globalisierung, Global Governance und Demokratie“ vom September 2001 (unter: www.bundestag.de/gremien/welt/gutachten/vg10.pdf).
Siehe dazu D.C. Esty, The Case for a Global Environmental Organization, in: P.B. Kenan (Hrsg.), Managing the World Economy, Washington 1994, S. 287–309; F. Biermann, U.E. Simonis, Institutionelle Reform der Weltumweltpolitik? Zur politischen Debatte um die Gründung einer „Weltumweltorganisation“, ZIB 7, 2000, S. 163–183; Th. Gehring, S. Oberthür, Was bringt eine Weltumweltorganisation? Kooperationstheoretische Anmerkungen zur institutionellen Neuordnung der intemationalen Umweltpolitik, ZIB 7, 2000, S. 185–211.
Der WBGU hat in seinem Jahresgutachten 2000 die Gründung einer Globalen Umweltorganisation vorgeschlagen; siehe WBGU, Welt im Wandel. Neue Strukturen globaler Umweltpolitik, Berlin et al. 2001.
F. Biermann, U.E. Simonis, Institutionelle Reform der Weltumweltpolitik? Zur politischen Debatte um die Gründung einer „Weltumweltorganisation“, ZIB 7, 2000 U.E. Simonis (Fn. 17), S. 174 (178–179). Als ein zentraler Referenzpunkt für die Begründung einer stärkeren zivilgesellschaftlichen Einbindung kann die Arbeit der Kommission der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung („Commission on Sustainable Development“) gelten.
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Wolf, K.D. (2003). Normsetzung in internationalen Institutionen unter Mitwirkung privater Akteure? „International Environmental Governance“ zwischen ILO, öffentlich-privaten Politiknetzwerken und Global Compact. In: von Schorlemer, S. (eds) Praxishandbuch UNO. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55674-6_12
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