Zusammenfassung
Die Abb. 5-1 zeigt das Modell einer idealtypischen1 Stoffkreislaufwirtschaft, das in seiner Technosphärendarstellung — analog zu den “Grundformen erfolgreicher natürlicher Organisation “2 — aus den zentralen Aktivitätsfeldern der technosphärischen Produktion, Konsumtion und Reduktion3 aufgebaut ist, die einander im Laufe eines Produktlebensweges ablösen. Die Konzeption dieses Modells baut damit auf den Ausführungen zur notwendigen Dreigliedrigkeit unserer Technosphäre auf, wie sie bereits in den vorangegangenen Kapiteln dargestellt und begründet wurde. Dabei war auch betont worden, dass sich die technosphärische Stoffkreislaufwirtschaft in ihrer Zielsetzung nicht strikt auf eine technosphäreninterne Stoffkreislaufschließung beschränken darf, sondern vielmehr konsequent die Kommunikation und Kooperation mit den von der natürlichen Umwelt entwickelten Transformationskräften suchen und intensivieren muss. Oberstes Gebot einer nachhaltigkeitsorientierten technosphärischen Stoffkreislaufwirtschaft ist damit nicht das Recycling um jeden Preis, sondern vielmehr die Minimierung von Transformationskosten in einem sehr viel umfassenderen, ökosphärischen Kontext. Vor diesem Hintergrund beschränkt sich die Abb. 5-1 denn auch nicht auf die Darstellung technosphärischer Produktion, Konsumtion und Reduktion, sondern bezieht auch den wechselseitigen Austausch mit den funktional entsprechenden Transformationskräften der natürlichen Ökosphäre in ihr Idealbild mit ein. Diese Agenzien und das durch sie konstituierte Kreislaufsystem werden dabei aus rein darstellungstechnischen Gründen als „natürliche Stoffwechselprozesse “ subsumiert4.
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Notes
D.h. unkontrollierte Emissionen und Endlagerungsabfälle bleiben bei dieser Betrachtung außen vor.
Haber [Landschaftsökologie 1992]; siehe auch die Ausführungen in Kap. 2.1.
Der gerade in den Wirtschaftswissenschaften inzwischen eingebürgerte Begriff der Reduktion ersetzt hierbei (und im Folgenden) den in der Biologie im Zusammenhang mit Destruenten (Zersetzern) oftmals genannten Begriff der Zersetzung oder Zerlegung. In Analogie hierzu ersetzt Dyckhoff [Produktionstheorie 1993], S.88, in der auf S. 33 dieser Arbeit abgebildeten Abb. 3-2 von Haber den Begriff des Destruenten durch den des Reduzenten.
D.h. auch dahinter verbergen sich Produktion (Produzenten), Konsumtion (Konsumenten) und Reduktion (repräsentiert durch die in der Natur vorkommenden Destruenten), d.h. also die Akteursgruppen des als Abb. 3-2 wiedergegebenen Funktionsschemas von Haber [Landschaftsökologie 1992].
Siehe nationale Stoffstrombilanz für die Bundesrepublik Deutschland (Tab. 1 in Kap. 4.2.1).
Bspw. auch über die Einleitung oder Förderung umfassend adaptierter Renaturierungsprozesse, die wiederum mit einem Minimum an technosphärischen Eingriffen bewerkstelligt werden sollten.
Die dadurch notwendig werdenden Dekontaminationsaufgaben umgreifen dabei allerdings nicht nur die Stoffe, mit denen der Mensch tatsächlich selbst in Berührung gekommen ist, sondern gehen partiell sogar weit darüber hinaus und sind damit auch in den in Kap. 4.2.1 geschilderten nationalen Stoffstrombilanzen nicht enthalten (bspw. wenn die Dekontamination eines Grundwasserkörpers notwendig wird).
Siehe hierzu auch die Ausführungen in Kap. 7.1.2.
Der Begriff Primärobjekte steht dabei für Primärrohstoffe sowie die auf primärrohstofflicher Basis entstandenen Werkstoffe / Module / Vorprodukte.
Siehe Abb. 3-1 und 3-3a 3-3b sowie die damit verbundenen verbalen Ausführungen.
Dyckhoff [Reduktion 1996], Sp. 1461; zu den in dieser Definition enthaltenen Klammerausdrücken siehe bspw. Dyckhoff [Produktionstheorie 1994], S. 66 ff., bzw. die Ausführungen in Kap. 5.1.2 nebst Abb. 5-10.
Siehe entsprechenden Hinweis bei Souren [Reduktion 1996], S. 57.
Siehe hierzu verschiedene produktionstheoretische Arbeiten von Dyckhoff und Souren.
Siehe hierzu insbesondere die Ausführungen in Abschnitt 5.1.1.1 dieser Arbeit, bzw. die entsprechende Visualisierung durch Abb. 5-7.
Liesegang [Kreislaufwirtschaft 1993], S. 24, verwendet vor diesem Hintergrund auch den Begriff einer „retrograden Reduktionswirtschaft “.
Im Gegensatz dazu Dyckhoff [Reduktion 1996], Sp. 1461: „Während die Produktion i.e.S. der Versorgung der Gesellschaft mit Gütern dient, verfolgt die Reduktion in erster Linie das Ziel der Entsorgung von Übeln. “
Siehe etwa: Matschke / Lemser [Entsorgung 1992], Matschke [Umweltwirtschaft 1996] sowie Bruns [Entsorgungslogistik 1997], S. 10 ff.
Vom Verfasser gewählte Bezeichnung.
Überschrift von Kapitel 9 in Matschke [Umweltwirtschaft 1996].
Quelle: Sterr [Reduktionswirtschaft 1999], S. 13.
Liesegang [Reproduktionswirtschaft 1999], S. 186.
Siehe bereits die in diesem Sinne gestaltete Abbildung 5-1.
Siehe bereits Liesegang [Reduktionswirtschaft 1992] mit dem Titel: „Reduktionswirtschaft als Komplement zur Produktionswirtschaft… “.
Sterr [Reduktionswirtschaft 1999], S. 14.
Eine derartige Reintegration braucht dabei nicht zwangsläufig technosphärengerichtet erfolgen, sondern kann sich auch auf eine Wiedereingliederung in den Naturhaushalt beziehen.
Liesegang [Kreislaufwirtschaft 1993], S. 24.
Zum Reduktbegriff siehe Kap. 5.1.2.
Liesegang [Reduktion 1992], S. 9 ff. sowie Liesegang [Kreislaufwirtschaft 1993], S. 26 ff.
Der Begriff der Reproduktion sollte dabei nicht verwechselt werden mit dem Begriff der Reproduktion (bzw. dem Reproduktionssektor) bei der Modellierung ökonomischer Subsysteme, bspw. in: Niemes [Wassergütewirtschaft 1981], S. 17, oder später bei Faber /Niemes /Stephan [Entropie 1983] S. 11 ff., wo der Begriff der Reproduktion schlicht für den Begriff des Konsums steht.
Sie entsprechen damit den Begriffen der Produktion bzw. der Reduktion im weiteren Sinne (i.w.S.).
Siehe Definition von Produktions abfällen in Abschnitt 2.2.2 dieser Ausführungen.
Liese gang [Reduktions Wirtschaft 1992].
Dyckhoff [Produktionstheorie 1994], S. 8 f.
Siehe „Abfall-Kapitel “ (Kap. 3).
Leicht modifiziert nach Sterr [Reduktionswirtschaft 1999], S. 17.
Wobei auch Dienstleistungsproduktion in aller Regel eine materielle Komponente besitzt, die zu materiellem Produktionsabfall führen kann.
Dyckhoff [Produktionstheorie 1994], S. 8.
Siehe der Systemrahmen der Abb. 5-5.
So bspw. auch in den Arbeiten von Dyckhoff, Souren u.a.m.
Liesegang [Reduktion 1992] bzw. die Ausführungen in Kap. 5.1.1.
Liesegang [Reduktion 1992] bzw. das in Abb. 5-5 dargestellte Produktions-Reduktions-Rad.
Damit soll noch einmal explizit zum Ausdruck gebracht werden, dass auch Abfälle gebundene Ressourcen darstellen.
Siehe bereits den entsprechenden Hinweis bei Souren [Reduktion], S. 16. Hinter einer derartigen Zuordnung steht ein prozessorientierter Ansatz, der unseren intuitiv eher akteursorientierten Klassifikationsschemata scheinbar zuwiderläuft, wo wir die Konsum-und Investitionsgüterindustrie einer Entsorgungswirtschaft gegenüberstellen (siehe hierzu auch die im Rahmen des Kapitels 5.3 (Logistik) diskutierten Vorstellungen von Wildemann [Entsorgungslogistik 1996]). Allerdings scheint es nicht nur aus produktionstheoretischen Überlegungen heraus sinnvoll, prozessorientierte Zuordnungen zu treffen, sondern auch deshalb, weil die Verknüpfungen zwischen Produktion und Reduktion im Rahmen einer technosphäreninternen Stoffkreislaufwirtschaft immer enger werden und damit auch die akteursbezogenen Grenzen immer mehr verschwimmen. So arbeiten moderne Großbetriebe bestimmte Abfallfraktionen bereits innerbetrieblich wieder auf und auch der Tätigkeitsbereich der modernen Entsorgungsindustrie beschränkt sich inzwischen längst nicht mehr auf die reine Erfüllung von Ent-Sorgungs-Funktionen. Vielmehr erstellen Entsorger auf Basis ihrer Redukte in zunehmendem Maße auch konsumorientierte Endprodukte. (Siehe bspw. die Wormser Firma Becker Recycling mit ihrer Tochter WKR — Altkunststoffproduktions-und Vertriebsgesellschaft mbH.) Der hier favorisierte prozessorientierter Ansatz garantiert damit also beispielsweise, dass eine Parkbank oder ein Blumenkübel aus Primärrohstoffen im Prinzip gleich behandelt wird wie einer, dessen Herstellung aus Produktionsabfällen erfolgt. Im Falle einer akteursorientierten Klassifizierung wäre nämlich der zuerst genannte Blumenkübel als Produkt einzuordnen und Letzterer als Redukt.
Als Beispiele hierfür nennt Stahel [Langlebigkeit 1991], S. 180, dauerhafte Konsumgüter oder auch fabrikneue Ersatzteile, die aufgrund von Absatzschwierigkeiten und Lagerhaltungskosten beim Produzenten oder Händler direkt zu Abfällen deklariert und einer Entsorgung zugeführt werden, ohne mit dem Kunden je in Kontakt gekommen zu sein. Zu weiteren Beispielen für die direkte Entsorgung funktionstüchtiger Neuprodukte siehe auch Deutsch [Langlebigkeit 1994], S. 19.
Zum Begriff der Reduzenden siehe die Ausführungen in Abschnitt 5.1.2.
Deutlich kürzer definiert demgegenüber Dyckhoff die Reduktion als „ einen Produktionsprozess i.w.S. [was hier einer Produktion i.wst.S., entspräche; Anm. d. Verfassers], dessen primärer Zweck darin besteht, ein oder mehrere schädliche Objekte durch Transformation in andere Objekte zu beseitigen “. (Dyckhoff [Reduktion 1996] Sp. 1463). Hierdurch belässt er die Reduktion jedoch ziemlich stark in ihrer traditionellen Rolle einer „Erid-Sorgungs-Funktion “.
Liesegang [Reduktionswirtschaft 1996], S. 4.
Lat. „re-ducere “ = zurück-führen ⇔ „pro-ducere “ = vor-führen, hervorbringen.
So sind bspw. geschredderte Kunststoffteile ausschließlich Ergebnis von Reduktionsprozessen. Als Beispiele aus der Natur wurden bereits an früherer Stelle die Boden-bzw. Humusbildung angeführt.
Zur Bedeutung des Entropiebegriffes im Rahmen einer industriellen Stoffkreislaufwirtschaft siehe auch die Ausführungen in Kap. 5.6.1; allgemeiner hierzu Georgescu-Roegen [Entropie 1971], der den Entropiebegriff für die Ökonomie zugänglich gemacht hat; bzw. Faber [Entropie 1983] und viele andere, die ihn auch in der deutschsprachigen Literatur populär gemacht haben.
Siehe hierzu insbesondere auch die Ausführungen in Kap. 7.1.2 bzw. die dortige Abb. 7-4.
Siehe bspw. Dyckhoff [Produktionstheorie 1994], S. 67, der wohl in Analogie zu den englischsprachigen Begriffen der „goods and bads “ von „Gütern und Übeln “ spricht. Andere Autoren wählen statt der Bezeichnung „Übel “ auch die eines „ Unguts “ und sprechen in diesem Zusammenhang von „Gütern und Ungutem “. In anderen Fachdisziplinen, wie bspw. der Rechtswissenschaft findet sich für negativ beschriebene Gegenstände auch der Begriff des „Abfalls “, doch hat das vorangegangene Kapitel 3 sicherlich deutlich gemacht, dass der Abfallbegriff ein stark politisch bestimmter Begriff ist, der sich durch eine hohe intertemporale Instabilität auszeichnet. Für die Darstellung produktionstheoretischer Modellansätze ist er deshalb ungeeignet.
Der Begriff des Gutes wird in dieser Arbeit stets im Sinne Dyckhoffs verwendet, impliziert also bereits eine positive Bewertung; soll eine Bewertung nicht zum Ausdruck gebracht werden, steht an Stelle von Gut oder Übel der Begriff des Objekts.
Garbe [Stoffkreislaufwirtschaft 1992], S. 19.
Reduzendum ← lat. reducendum = rückzuführen seiend (Gerundivum). Bei dieser Begriffswahl wurde ein terminologischer Vorschlag von Halfmann [Reduktionspotenzialplanung 1996], S. 41 aufgegriffen, der den Dyckhoffsehen Begriff des „Reduktes “ auf der Inputseite des Reduktionsbereiches ersetzt. (Redukt ← lat. reduetus = zurückgeführt (Perfektform)).
Die hier verwendete Terminologie unterscheidet sich auch von der, die bspw. Dinkelbach im Rahmen seines ökologisch erweiterten Produktionssystems verwendet, wo für die Outputs von Übeln der Begriff der „unerwünschten Nebenprodukte “ steht, während Inputs von Übeln als „unerwünschte Nebenfaktoren “ bezeichnet werden. (Zu dieser inhaltlich vergleichbaren Terminologie siehe bspw. Dinkelbach [Produktionstheorie 1996], Sp. 1338 ff.).
Hinsichtlich der Bezeichnung „Reduzendum “ für Übelinputs terminologisch verändert. (Begründung hierfür im nachfolgenden Text)
Es bezeichnet als Partizip der Zukunft (lat. Gerundivform) einen noch zu leistenden Vorgang.
Siehe Halfmann [Reduktionspotenzialplanung 1996], S. 41, Abb. 1.
Über einen solchen Viererblock hinaus unterscheidet Dyckhoff ([Produktionstheorie 1992], S. 67, bzw. [Produktionstheorie 1994], S. 18) noch das subjektiv indifferent betrachtete „Neutrum “, das er im Falle eines Inputs als „Beifaktor “ bezeichnet, während er für ein „Neutrum “ auf der Output-seite den Begriff des „Beiprodukts “ verwendet. Doch was kann auf Dauer tatsächlich als neutral betrachtet werden? Der Sinn einer gesonderten Spezifizierung dieser neutralen Objektkategorie dürfte im Wesentlichen darin liegen, dass sie erlaubt, auch solche Objekte zu kategorisieren, die auf ein System einen weder positiven noch negativen Einfluss ausüben. Die Ausweisung einer solchen Option hat bspw. bei der vollständigen Einordnung aller im Zusammenhang mit einem System stattfindenden Vorgänge gewisse Vorteile (und wird bspw. auch bei der Szenarienbildung mit der Stoffstrommanagementsoftware Umberto als separate Objektkategorie aufgeführt). Die in einem bestimmten Kontext als bedeutungslos erscheinenden Objekte könnten so gesondert ausgewiesen werden. Bei genauerer Betrachtung unseres industriellen Wirtschaftens dürften derartige neutrale Auffassungen gegenüber bestimmten Objekten allerdings nur selten aufrecht erhalten werden können. D.h. mit zunehmendem Wissen um die tatsächlichen Wirkungen von Objekten, aber auch im Zusammenhang mit den stetigen Reglementierungserweiterungen (bspw. der Erweiterung des juristischen Abfallbegriffs im Rahmen des KrW-/AbfG von 1996), dürfte der Raum für Neutra durch deren begründete Eingruppierung in „goods “ oder „bads “ weiter eingeschränkt werden. Auf eine durchgängige Berücksichtigung der neutralen Objektkategorie wird deshalb nach diesem terminologischen Hinweis verzichtet.
Siehe hierzu bereits die graphische Visualisierung in Abb. 5-9.
Zum Begriff der Reduktionsfaktoren siehe bereits Halfmann [Reduktionsmanagement 1996], S. 153.
“ Der Input von Faktoren (sie stehen bei Dyckhoff für die in den Produktions-oder Reduktionsprozess eingehenden positiv bewerteten Güter) ist tatsächlich unerwünscht, da er zur Auflösung dieser (positiv bewerteten) Faktoren führt, weshalb es den für einen bestimmten Output erforderlichen Input zu minimieren gilt. (Siehe hierzu Dyckhoff [Produktionstheorie 1992] als Urheber dieses Klassifikationsschemas.)
Halfmann [Reduktionsmanagement 1996], S. 153.
Nähere Ausführungen hierzu im folgenden Unterkapitel.
Bspw. über unterirdische Wasserkreisläufe, gefährliche Entgasungen u.a.m.
Siehe bspw. Dinkelbach [Produktionstheorie 1996], Sp. 1339.
“ Ebd. Sp. 1339; Zwischenprodukte bezeichnen somit unternehmensinterne Stoffflüsse und weisen damit auf eine darunter liegende (i.e. die betriebliche) Aggregationsebene, die in Abb. 5-1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht mehr abgebildet worden ist.
“ Zum Problem der lediglich partiellen Internalisierung entstandener Kosten aufseiten des Produzenten siehe bspw. Darstellungen zum Konzept der „ökologischen Rucksäcke “ von Schmidt-Bleek in Kap. 3.2 dieser Arbeit.
Wobei die Sekundärrohstoffproduktion gemäß der hier verwendeten prozessorientierten Sichtweise bereits wieder einen Produktionsprozess darstellt (siehe entspr. Fußnote in Kap. 5.1.1.1).
Siehe Kap. 7.1.2 bzw. die dortige Abb. 7-4.
„ Die stoffliche Verwertung beinhaltet die Substitution von Rohstoffen durch das Gewinnen von Stoffen aus Abfällen (sekundäre Rohstoffe)… “ [KrW-/AbfG, §4, Abs. 3, Satz 1].
Siehe bereits den entsprechenden, produktionstheoretisch motivierten Abgrenzungsvorschlag bei Souren [Reduktion 1996], S. 16.
Siehe hierzu auch die Daten zur inländischen Stoffstrombilanz der BRD von 1991, die auch als Tab. 4-4 in Kap. 4.2.1 abgedruckt wurde.
Siehe hierzu auch die Ausführungen in Kapitel 4.1.2.
Als solche entsprechen sie auch dem juristischen Abfallbegriff, der die Sacheigenschaft voraussetzt (siehe hierzu die entspr. Ausführungen in Kap. 3.3.2).
Auch an dieser Stelle könnte man weiter untergliedern in Produktionsausschuss (aus der Produktionsprozesskette ausgesonderte fehlerhafte Teile) und Produktionsrückstände (wie Verschnitt, Stanzabfälle, Anspritz oder Anguss).
Siehe Kap. 5.1.1.2 bzw. Stahels Produkte mit „Nutzungsdauer Null “. (Stahel [Abfallvermeidung 1991]).
Beispiele für den Wiedereinsatz störstoffhaltiger Sekundärmaterialien finden sich im Straßenbau, aber auch bei der Herstellung mehrschichtig aufgebauter Produkte, wo für inliegende Bereiche durchaus störstoffreichere Sekundärrohstofffraktionen verwendet werden (Bsp.: Kernkörper von Spanplatten aus der italienischen Spanplattenindustrie).
Ein solcher Reduktionssektor kann dabei technisch durchaus recht einfach aufgebaut sein. Ein Beispiel hierfür wäre ein Komposter, der Privathaushalten die Möglichkeit gibt, Schnittreste und andere organische Haushaltsabfälle in attraktive Ressourcen zu transformieren.
Garbe [Stoffkreislaufwirtschaft 1992], S. 17 f. Ganz ähnlich versteht von Köller [KrW-/AbfG 1996], S. 108 Altstoffe im Sinne des KrW-/AbfG §3. Abs. 3 Nr. 2 als bewegliche Sachen „deren ursprüngliche Zweckbestimmung entfällt oder aufgegeben wird, ohne dass ein neuer Verwendungszweck unmittelbar an die Stelle tritt “.
Siehe Ausführungen zu den Aufgaben technosphärischer Reduktion am Anfang des Kapitels 5.9
Siehe Abb. 5-5.
Beschreibung und detaillierte Darstellung siehe Kapitel 5.1.1.
Siehe hierzu auch die Ausführungen in Kap. 5.6.5 („emotionale Grenzen “), bzw. die Abb. 5-25.
Konsumprodukte stellen als Inputs in den Konsumtionsprozess (wie jedes andere Produkt auch) positiv bewertete Güter dar, deren Vernichtung unerwünscht ist — unerwünscht gerade auch deshalb, weil sich der Konsument beim Erwerb eines Produkts gewöhnlich nicht am Produkt um seiner selbst willen ausrichtet, sondern an dessen Nutzwert. Erhält er denselben Nutzwert auch durch die Inanspruchnahme einer geringeren Menge oder durch ein verschleißärmeres Konsumprodukt, ist das für ihn eindeutig besser. Genau genommen müsste man demnach auch auf der Inputseite des Konsumtionsprozesses einen dann sowohl für Konsumprodukte als auch Gebrauchtgüter geltenden Inputbegriff des „Konsumtionsfaktors “ einführen.
Bei den in Abb. 5-13 mit „A “ bewerteten Variablen ist eine Zunahme kreislaufwirtschaftlich positiv, bei den mit „ Y “ bewerteten negativ zu beurteilen. Die in dieser Abbildung bereits eingefügte Querschnittsfunktion der Logistik wird in Kapitel 5.3 noch eingehend thematisiert.
Steinhilper [Produktrecycling 1994], S. 36.
So ist eine Konstruktion nach Steinhilper um so recyclinggerechter, je stärker sie als Baumstruktur aufgebaut ist, die es erlaubt die peripheren Teil nacheinander vom zentralen Stamm zu „pflücken “. (Steinhilper [Produktrecycling 1994], S. 37.
Ebd. S. 37.
Siehe hierzu auch Liesegang [PIUS 1994], bzw. die im uwf-Schwerpunktheft „Produktionsintegrierter Umweltschutz “ enthaltenen Fachartikel.
Liesegang [PIUS 1994], S. 7.
Zwilling [Stoffkreisläufe 1993], S. 26.
Ebd. S. 27.
Siehe bereits entsprechende Ausführungen in Kap. 2.1.1 bzw. 3.1.
Siehe bspw. den Hinweis bei Liesegang [Reduktionswirtschaft 1996], S. 5, über Versuche zum Einbau von Zuckermolekülen in Kunststoffe.
Siehe hierzu v.a. Strebel [Ökologie 1996], Sp. 1307, aber auch bereits Strebel [Umweltwirtschaft 1980], S. 94 ff. oder Strebel/Hildebrandt [Rückstandszyklen 1989] S. 101 ff.
Siehe hierzu bspw. auch Ausführungen bei Eschenbach [Materialwirtschaft 1996], Sp. 1193 ff.
So weisen bspw. Mineralienlagerstätten unterschiedliche Konzentrationen an den gewünschten Ressourcen auf, die sich auf die Extraktionskosten niederschlagen und damit bei höherer Zahlungsbereitschaft auch eine Ausweitung der Förderemengen zur Folge haben.
Beschaffung — Produktion — Absatz.
Der Begriff der Transformation selbst steht damit also lediglich für potenziell substanzverändernde Umwandlungsprozesse. Im Gegensatz dazu subsumieren Hahn / Laßmann [Produktionswirtschaft 1986], S. 6 ff., sowohl die Umformung als auch die Umwandlung unter dem Begriff der „Transformation “, die bei ihnen demnach praktisch für eine produktions-und reduktionsseitig nicht unterschiedene Produktion i.e.S. steht.
Unter dem Begriff der Protransformation wird im Rahmen dieser Arbeit eine nach vorne (im Hinblick auf das zu erstellende Produkt hin gerichtete) (substanzverändernde) Transformation eines Inputbündels in ein Outputbündel verstanden. Analog dazu auch der Begriff der Retrotransformation (s. Kap. 5.2.3.2).
Siehe hierzu auch Kap. 2.3.
Siehe die Ausführungen zur Transformatorensphäre (Kap. 2.3.2).
Siehe hierzu bereits die Ausführungen in Kap. 4.1.4.
Zu den Begriffen der Prozesstechnik und der Fertigungstechnik siehe bspw. Haasis [PIUS 1994], S. 21.
Entsprechendes gilt natürlich auch für den im Rahmen dieser Arbeit nur am Rande thematisierten Faktor Energie, so dass mit der Integrierung von Rezyklaten in den Produktionsprozess eine bisweilen enorme Steigerung der Energieproduktivität einhergeht.
Siehe bereits die entspr. Darstellung in Abb. 5-11
Siehe bspw. Schahn [Umweltbewusstsein 1996].
Bei der Wahl v.a. hochpreisiger Produkte wünschen die Nachfrager selbst für unwesentliche Details ein ganz bestimmtes Schwarz, grau, blau, grün oder weiß und eben keine Melange oder andere „Farbfehler “. Selbst eine Bohrmaschine mit Farbfehlern in der Außenverkleidung wird vielfach als eine minderwertige Bohrmaschine aufgefasst. Sie ist damit schwer verkäuflich — und das, obwohl der für die Produktion dieser Bohrmaschine entscheidende funktionalen Nutzen hierdurch in keinster Weise beeinträchtigt wird. Ansätze für ein ressourcenschonenderes Wirtschaften beschränken sich deshalb gerade im Hochpreissegment weitestgehend auf im NichtSichtbereich liegende Lokalitäten. Allerdings sind auch hier noch große Potenziale offen. Immerhin gibt es inzwischen jedoch interessante Ansätze, zumindest unter der sichtbaren Außenhaut von Fahrzeuginnenräumen bspw. bei der Polsterung von Autositzen, Nackenstützen u.a.m. die ehedem eingesetzten Kunststoffkerne durch solche aus nachwachsenden Rohstoffen zu ersetzen. Leider sind die Einsatzmöglichkeiten für derartige Naturprodukte jedoch recht beschränkt und keineswegs prinzipiell unproblematisch. Denn auch sie bedürfen eines bestimmten „Finish “, um eine vorzeitige Bemächtigung dieser potenziellen Nahrungsquelle seitens natürlicher Agenzien zu vereiteln. Dennoch wird hier die Produktion naturferner Stoffe vermieden, wenngleich wiederum auch die vom Zielort u.U. weit entfernte Produktion nachwachsender Rohstoffe mit bisweilen hohen Umweltkosten verbunden ist (Chemikalieneinsatz beim Anbau, Ferntransporte, …). Dies alles leitet schließlich zu der Forderung, nicht nur die Möglichkeiten einer Substitution naturferner durch naturnahe Substanzen zu prüfen, sondern auch für die bereits produzierten und inzwischen in „Abfallqualität “ vorliegenden Artefakte neue technosphärische Einsatzfelder zu suchen und kreativ auszugestalten.
Darüber hinaus allerdings auch, weil gesetzliche Restriktionen die technosphärischen Wiedereinsatzmöglichkeiten bisweilen extrem stark einschränken.
Auch Verbrauchsprodukte sind insofern kreislaufwirtschaftlich relevant, als sie während ihres Verbrauchs nicht etwa verschwinden, sondern letztlich auch in Abfälle umgewandelt werden. Sie fallen idealerweise (d.h. wenn sie nicht dissipativ in die Umwelt emittiert werden) reduktionswirtschaftlichen Prozessen anheim.
Souren [Reduktionsprozesssteuerung 1996], S. 17.
Zum Begriff der Materialentropie siehe Kap. 5.6.1.
Siehe v.a. die im Literaturverzeichnis aufgelisteten Veröffentlichungen der Professoren Liesegang und Dyckhoff bzw. seines ehem. Doktoranden Souren.
Siehe hierzu bereits Kap. 2.3.2 sowie 4.1.4.
Siehe hierzu auch die entsprechenden Abbildungen 5-4 und 5-5.
Siehe Kap. 5.1.1, Abb. 5-5.
Denn eine Redistribution als werkstoffliche bzw. rohstoffliche Rezyklate funktioniert nur, wenn ihr auch ein entsprechender Vermarktungserfolg vorausging.
Näheres zu diesen Begrifflichkeiten siehe die Ausführungen zum Thema Retrodistribution im Rahmen des nächsten Unterkapitels (Kap. 5.3).
Siehe hierzu bereits eine ausführliche Fußnote am Ende des Abschnitts 5.1.1.1.
Siehe bspw. auch die graphische Darstellung der Abb. 5-1.
Emulsionsspaltanlagen, Kimststoffregranulierungsanlagen, Anlagen zur Lösemittelwiedergewinnung, …
Gerade in Großunternehmen trifft man bisweilen auf Entsorger, die sämtliche reduktionswirtschaftlichen Tätigkeiten schon unmittelbar ab dem Ort der Abfallentstehung übernehmen und deshalb bereits innerhalb der Produktions stätten selbst mit eigenen Fahrzeugen und eigenem Personal aktiv sind.
Zu den Begriffen der Umwandlung und Umformung bzw. Transformation siehe bereits entsprechende Markierungen (Fettschrift) und Ausführungen in Kapitel 2.1.1 bzw. 5.2.1.3.
Aus der Summe der werkstofflich verwerteten Abfallstoffe im Verhältnis zur entsprechenden Abfallgesamtmenge ließe sich die kreislaufwirtschaftliche Bedeutung eines Reduktionsvorganges schließlich an einer werkstofflichen Verwertungsquote ablesen.
Siehe entsprechende Erläuterungen zum Begriff der „Behandlung “ in Bruns [Entsorgungslogistik 1997], S. 30 f.
Siehe den Direktpfeil von der Demontage zur Reintegration in Abb.5-9, bzw. den frühzeitigen Austritt aus dem Reduktionssektor in Abb. 5-13 (d.h. von der Demontage hin zur Redistribution in Form werkstofflicher Materialien).
Grundvoraussetzung hierfür ist natürlich, dass das Ausgangsobjekt die Stufe der Werkstoffe überhaupt erklommen hat.
Juristische aufgesplittet in energetische Verwertung und thermische Behandlung (siehe Kap. 3.3.2).
Wichtige Hinweise hierfür liefert eine umfassende ökobilanzielle Bewertung, deren Ergebnisse allerdings vielfach nicht pauschalisierbar sind, sondern (neben andern Schwierigkeiten mehr) auch vom lokalen Kontext abhängen. So begünstigt die lokale Nachfrage bspw. nach erdölsubstituierendem Brennholz die ökologische Sinnhaftigkeit energetischer Verwertung gegenüber einer fernab gelegenen Altpalettenwiederaufarbeitung unter Umständen so stark, dass diese Schiene nicht nur aus marktökonomischen, sondern auch aus ökologischen Gründen vorzuziehen wäre.
Wie bereits in Kapitel 5.2.2 betont bestimmt aber auch hier letztlich “König Kunde ” ganz wesentlich darüber mit, in welchem Maße tatsächlich reduktionswirtschaftliche Outputs im Rahmen technosphäreninterner Kreislaufschließung einen neue Funktionalität erhalten. Hinter der Phase der Reintegration steht vor diesem Hintergrund (ähnlich zur produktionsseitigen Phase des Ansatzes) ganz wesentlich eine Marketingaufgabe.
Siehe hierzu auch bereits die Ausführungen zu Beginn dieses 5. Kapitels.
Dabei beschreibt er die Ausschleusung von Stoffen aus der Technosphäre unabhängig davon, ob es einer solchen nun tatsächlich bedurfte oder nicht (Siehe die Ausführungen in Kap. 3.3.2 bzw. §3, Abs. 1 Satz 2,2 KrW-/AbfG: „ Abfälle, die nicht verwertet werden, sind Abfälle zur Beseitigung “.).
In diesem Falle handelt es sich um einen technosphäreninternen Beseitigungsvorgang (siehe „technosphäreninterne Endlagerung “ in Abb. 5-8).
In diesem Falle handelt es sich um eine technosphärische Ausschleusung, da hier die technosphärische Kontrolle aufgegeben wird (Bsp. Verklappung auf hoher See).
Nähere Ausführungen zu diesen beiden Strategiealternativen finden sich bspw. in Strebet [Umweltwirtschaft 1980], S. 102 ff. unter Bezugnahme auf Ullmann [Unternehmenspolitik 1976], S. 189 ff.
Zur Sacheigenschaft von Abfällen siehe die Ausführungen in Kap. 3.4.
Siehe hierzu auch die Ausführungen zum Materialbilanzansatz in Kap. 2.2; bezogen auf die Erde als Ganzem (Massenerhaltung).
Die dafür notwendigen Maßnahmen können durchaus auch die Sonderform „reduktionswirtschaftlicher Hinzufügungsprozesse “ annehmen, bei denen es im Gegensatz zu Demontage und Retrotransformation nicht zu einer Komplexitätsreduktion kommt, sondern sogar zu einer Zunahme derselben, wenngleich nicht im mit dem Ziel einer zukünftigen Nutzung, sondern eines allgemeinen (gesamtökosphärischen) Nutzbarkeitsausschluss es. Entscheidend ist jedoch auch hier das reduktionsseitige Prozessziel der „Beseitigung “. In diesem Sinne werden beispielsweise Ummantelungsprozesse in Form vorgenommen (so z.B. in Form von Verglasungen), deren Zweck ein dauerhafter Reaktivitätsausschluss des eingeschlossenen Reduktes mit seiner Umwelt ist.
„Endgültig “ im Sinne menschlicher Ermessenszeiträumen, bzw. für den Menschen und sein gegenwärtiges Kontextmilieu, denn es könnte ja durchaus sein, dass die Natur durch die Entwicklung eines neuartigen Stoffwechselprozesses eine sich aufweitende Nische eines Tages nutzt.
Schlichtes verbrennen, verteilen, vergraben, vergessen.
Production — Konsumtion — Reduktion, bzw. die in Kap. 5.2 präzisierten Untereinheiten davon.
Gabler [Wirtschaftslexikon 198812] Bd. 4, S. 175.
Siehe hierzu auch die Ausführungen in Kap. 2; insbes. Abschnitt 2.2.
„Förderung “ betrifft dabei den Fall, wo die von der Natur bereits zur Verfügung gestellten Translokationsinstrumente in Anspruch genommen werden (Bsp.: Reduktion durch Kompostierung, Biovergasung etc.).
Wildemann [Entsorgungslogistik 1996], S. 59.
Wildemann [Entsorgungslogistik 1996].
Siehe auch die abschließende Fußnote des Unterkapitels 5.1.1.1.
Lateinisch „Re-Distribution “ entspricht deutsch „Wieder-Verteilung “, die bereits einen „WiederEinsatz “ im produktionsseitigen Sinne suggerieren könnte, obwohl sie erst den Beginn einer entsorgungswirtschaftlichen Schrittfolge markiert.
Pfahl / Stöhle [Retrodistribution 1995] Sp. 2234; der Begriff der Retrodistribution als Synonym für den „schlichteren “ Begriff der Kollektion findet sich jedoch auch schon bei Liesegang [Kreislaufwirtschaft 1993], S. 24.
Dies impliziert bereits ein prozessorientierter Ansatz.
Siehe Ausführungen in Kap. 5.1.1.3.
Dies gilt bspw. für den Fall der „Aufbereitung “ von Sekundärmaterialien (Outputs des Reduktionssektors) zu Sekundärprodukten.
Die Verwendung des Begriffes der Distribution bleibt hier also für einen logistischen Prozess reserviert und ist damit kein Synonym für den Begriff „Absatz “, wie ihn Wüdemanns Graphik (Abb. 5-16) u.U. nahe legen könnte.
Siehe hierzu auch die begriffliche Spezifikation in Abb. 5-13.
Diese Verkehrsprozesse werden im Rahmen dieser Arbeit zwar im Wesentlichen als Verknüpfung zweier technosphäreninterner Systemknoten verstanden, gleichwohl kann der Empfänger dieser Transportleistung durchaus auch die natürliche Ökosphäre sein.
Dies entspräche etwa Logistikprozessen, die im Zusammenhang mit Reduktionsabfällen stehen, wie sie in Abb. 5-1 wiedergegeben wurden.
Gleichwohl ist die Entsorgung von Haus-und Sperrmüll aber auch für Privathaushalte als Holsystem organisiert, so dass auch hier nur verhältnismäßig kleine Abfallmengen verbracht werden.
Wie bereits der Beschreibung der Graphik erwähnt, beschränkt sich die obige Darstellung jedoch auf die jeweils dominanten Logistikprozesse zwischen den einzelnen Sektoren, da ja bspw. Reduktionsprodukte auch auf direktem Wege an den Reduktionssektor distribuiert werden
Souren [Reduktionstheorie 1996], S. 16.
Siehe entsprechende Schraffuren in Abb. 2.2 bei Souren [Reduktionstheorie 1996], S. 17.
Siehe hierzu bspw. die vergleichenden Ausführungen zum Entsorgungsbegriff bei Stöhle [Entsorgungslogistik 1993], S. 159 ff. oder Anmerkungen bei Souren [Reduktionstheorie 1996], S. 16.
Siehe Ausführungen zur akteursorientierten versus prozessorientierten Zuordnung von Logistikprozessen in Kapitel 5.3.
In einem solchen Sinne umgreift die Entsorgung das gesamte Tätigkeitsfeld das für Entsorger typisch ist und bis hin zur Produktion von Endprodukten auf Recyclingbasis reicht.
Damit ähnelt der Entsorgungsbegriff dem von Wildemann (siehe Abb. 5-16), der die Produktion von Recyclinggütern inkorporiert. Produktionstheoretisch betrachtet erwächst hieraus aber das bereits an anderer Stelle (Fußnote am Ende des Abschnittes 5.1.1.1) erwähnte Problem, dass damit — um im obigen Fallbeispiel zu bleiben — ein auf der Basis von Rohöl raffiniertes Erdölprodukt Ergebnis einer versorgungsorientierten Leistungserstellung darstellt, während ein in Anschauung und molekularem Aufbau identisches Gut, das aus Altöl hergestellt wurde, Ergebnis einer entsorgungsorientierten Tätigkeit wäre.
Siehe bereits die Ausführungen in Kapitel 5.1.1 sowie Kapitel 5.2 dieser Arbeit.
Siehe Ausführungen in Kapitel 3.3.
Er steht nach Souren [Reduktionsprozesssteuerung 1996], S.16, für die von persönlicher Anschauung geprägte Sichtweise des Abfallerzeugers.
Steven [Recyclingbegriffe 1995], S. 689.
Kleinaltenkamp [Recyclingstrategien 1985], S. 21.
Heeg [Recycling 1984].
Während im Bereich der Zweitverwendung kaum Abgrenzungsprobleme auftreten dürften, ist die Sache im Verwertungsbereich bisweilen schwieriger. Streng genommen ist nämlich bspw. der Sekundärkarton aus Altkartonage ein Produkt der Wiederverwertung, während Sekundärkarton aus Altpapier zur Weiterverwertung gehört. Umgekehrt ist Recyclingpapier nur dann ein Produkt der Wiederverwertung, wenn der Ausgangsstoff tatsächlich Altpapier war und nicht etwa Kartonage. Verschiedene Veröffentlichungen subsumieren Wieder-und Weiterverwertung deshalb auch einfach unter dem Begriff der Verwertung (so bspw. auch in UBA [Abfall 1994], S. 13).
Siehe Heeg [Recycling 1984] S. 507; Heeg / Veismann / Schnatmeyer [Recycling 1994], S. 23 ff; sowie Bruns [Entsorgungslogistik 1997], S.10, für die in Klammern stehenden Recyclingbegriffe. Auch Kleinaltenkamp [Recyclingstrategien 1985], S.55 oder Rutkowsky [Abfallpolitik 1998], S. 52 liefern eine ähnlich erscheinende Matrix. Allerdings steht bei ihnen der Begriff der Verwendung in Verbindung mit „Bauteilen “, d.h. relativ komplex aufgebauten Abfallobjekten, während sich Wiederverwertung und Weiterverwertung auf Stoffe beziehen. Die Abgrenzung von Verwendung und Verwertung richtet sich damit nach dem Niveau der Restkomplexität des Redukts. Nachteil dieses Klassifikationskriteriums ist jedoch beispielsweise, dass ein Grundstoff damit nur verwertet, schwerlich aber wieder-oder weiterverwendet werden könnte. Das hier vorgeschlagene Unterscheidungskriterium nach der Beibehaltung oder Auflösung der Materialidentität entscheidet die Frage nach Verwertung oder Verwendung hingegen an der Qualität des reduktionswirtschaftlichen Transformationsprozesses, der vorgenommen worden ist. Findet ein Grundstoff also bereits nach einem räumlich-zeitlichen Transfer (siehe die entspr. Kennzeichnung in Abb. 5-9) oder nach einer lediglich auf Vorgänge der Kollektion (siehe die Ausführungen in Kap. 5.2.3) beschränkte technosphärische Reduktion wieder in den Produktionsprozess zurück, so ist dieser Vorgang gemäß Abb. 5-22 nicht als Verwertungs-sondern als Verwendungsvorgang einzuordnen. Beispiel hierfür wäre der Einsatz nicht mehr benötigter Altchemikalien einer Firma A bei einer Firma B. Bei einem solchen Vorgang handelt es sich um eine vergleichsweise enge, entropiearme Kreislaufschließung, die gerade unter ökologischen Gesichtspunkten als außerordentlich positiv einzustufen ist.
Kreibich [ökologische Produktgestaltung 1994], S. 14.
KrW-/AbfG §2, Abs. 1.
Von Köller [KrW-/AbfG 1997], S. 104.
Zum Begriff der entropischen Distanz siehe Kap. 7.1.2.
Im Sinne des im vorherigen Abschnitt definierten reduktionswirtschaftliches Entsorgungsbegriffs.
Hierbei wird einer produktionstheoretischen Interpretation des Verwertungsvorgangs gefolgt, wie sie bei Souren [Reduktionstheorie 1996] S. 16 ff. anzutreffen ist.
Einen ähnlichen Vorschlag machen bspw. Wicke / Haasis / Schafhausen / Schulz [betriebliche Umweltökonomie 1992], S. 177f., indem sie, unter Bezugnahme auf Staudt [Recycling 1977], S. 14ff., zwischen einem unternehmensinternen, einem unternehmensexternen und einem NonAbfall-Recycling unterscheiden, „je nachdem, ob der Kreislauf im einzelnen Unternehmen geschlossen wird, Güter mit einbezieht oder erst durch die Zusammenarbeit verschiedener Betriebe hergestellt wird “. Nachteil einer solchen Dreiteilung ist jedoch, dass durch die Einbeziehung der Frage des Primärgüteranteils verschiedenartige Abgrenzungskriterien miteinander vermengt werden.
Strebel/Schwarz/Schwarz [betriebsexternes Recycling 1996], S. 49.
Siehe hierzu bereits die Ausführungen in Kap. 3.3.2.
Strebel/Schwarz/Schwarz [betriebsexternes Recycling 1996], S. 50.
Als kurze Vorschau hierauf siehe bspw. die Abb. 7-10, 7-12 und 7-18.
Siehe die aus Wildemann [Entsorgungslogistik 1996], S.59 entnommene Abb. 5-3.
Upgrading bezeichnet im Allgemeinen „den Vorgang, ein gebrauchtes Produkt durch den Austausch von Komponenten an den aktuellen Stand der Technik anzupassen “ (Behrendt [ökologische Dienstleistungen 2000], S. 8), was eine Steigerung des Gebrauchtwertes zur Folge hat. Beispiele hierfür finden sich v.a. im Bereich der Aufrüstung von Altcomputern mit leistungsfähigeren Festplatten, Speicherchips, Graphikkarten, CD-Rom-Laufwerken etc., aber auch bei bereits ex ante entsprechend konzipierten Geräten wie bspw. Xerox-Kopiermaschinen. Upgradingmaßnahmen spielen sich, ähnlich den Instandhaltungsmaßnahmen, im Wesentlichen bereits innerhalb des Konsumsektors ab, so dass der Transfer des davon betroffenen Objekts an den Reduktionssektor in einem solchen Falle vorerst noch vermieden werden kann.
Siehe hierzu bspw. Siehe bspw. Liesegang / Pischon [Downeycling 1996], Sp. 1794 ff.
D.h. das finale Ziel einer Recyclingmaßnahme ist die Erstellung eines Produkts, das einer Reduktionsmaßnahme hingegen ist die (reduktionsseitige) Entbindung und Entschädlichung.
Siehe bereits die entspr. Kennzeichnung in Abb. 5-20.
Den Begriff des Upcyclings könnte man entweder synonym zum o.g. Begriff des Upgrading verwenden, oder für solche Fälle reservieren, in denen die Aufwertung des Zielprodukts gegenüber dem Ausgangsprodukt nicht von einer Kreislaufschließung auf Verwendungsniveau, sondern einer auf (modularem oder werkstofflichem) Verwertungsniveau ausging. Damit könnte man Upgrading und Upcycling folgendermaßen beschreiben: Upgrading: Aufwertung des Zielprodukts gegenüber dem Ausgangsprodukt auf Basis eines Verwendungskreislaufs (Bsp.: PC-Aufrüstung mit größerer Festplatte, leistungsfähigerer Graphikkarte etc.) Upcycling: Aufwertung des Zielprodukts gegenüber dem Ausgangsprodukt auf Basis eines modularen (oder zumindest) werkstofflichen Verwertungskreislaufs (Bsp.: Ausschlachtung mehrerer Altfahrzeuge zum Zusammenbau eines fahrfähigen Oldtimers).
Steinhilper [Produktrecycling 1994], S. 32 (wobei Steinhüper allerdings nicht zwischen Werk-und Rohstoffen differenziert).
Siehe auch die entsprechende Kenntlichmachung in Abb. 5-22.
Steinhilper [Produktrecycling 1994], S. 32; eine inhaltlich entsprechende Definition findet sich auch bereits in Steinhilper [Produktrecycling 1988], S. 29 f. sowie in der VDI-Richtlinie 2243, an der Steinhilper persönlich mitgewirkt hat.
Da Steinhilper nur zwischen Werkstück-und Werkstoffrückgewinnung differenziert, ist davon auszugehen, dass eine Rohstoffgewinnung bei ihm in der Werkstoffrückgewinnung enthalten ist und damit eine mit Steinhilper kongruente Fixierung der Begriffsinhalte besteht.
Siehe KrW-/AbfG, Anhang II B, R13.
Ebd. (R 1 ff.).
Die damit in Verbindung stehenden entropisch bestimmten Material-und Energie-Umlaufbahnen sind explizit in Abb. 7-4 dargestellt.
Siehe hierzu auch die Ausführungen und Literaturhinweise bei Liesegang / Pischon [Downcycling 1996], Sp. 1794 ff.
Beim Produktrecycling bleibt das Produkt mit oder ohne Überarbeitung im ganzen Erhalten (Bsp. Gebrauchtwagen); Komponentenrecycling verbindet sich im Wesentlichen mit Überarbeitungsvorgängen, die an Produkten oder Ersatzteilen vorgenommen werden, während sich der Kreislauf beim Materialrecycling auf Stoffniveau schließt. (Zu dieser Terminologie siehe bspw. Steven [Recyclingbegriffe 1995], S. 691).
Steinhüper [Produktrecycling 1994], S. 36. Siehe hierzu auch die in einer früheren Fußnote angeregte Möglichkeit einer weitergehenden Differenzierung in Upgrading und Upcycling. (Siehe weiter oben in diesem Unterkapitel).
Wobei sich die Beseitigung erst an das Versagen kreislaufwirtschaftlicher Optionen anschließt.
Eine solche wurde in die letztlich verabschiedete Fassung des KrW-/AbfG nicht mit aufgenommen, spiegelt sich in kommunal-und regionalpolitischen Handlungsleitlinien wie bspw. im Raumordnungsplan Rhein-Neckar von 1992 aber durchaus wider, wo es unter dem Punkt „stoffliche Verwertung “ heißt: „Die Abfallverwertung soll soweit wie möglich vorangetrieben und die Abfallentsorgung auf die unvermeidlichen Restmüllmengen beschränkt werden…..Nach einer weitgehenden stofflichen Verwertung ist der thermischen Behandlung des Restmülls insbesondere dort der Vorrang zu geben, wo die notwendige Infrastruktur, insbesondere für die Wärmeverwertung und die angestrebte Kraft-Wärmekopplung vorhanden ist….. ROV [Regionalplan 1992], S. 146.
Siehe auch die entsprechend angelegte Abb. 7-4 in Kap. 7.1.2.
Siehe hierzu bspw. Georgescu-Roegen [Entropie 1987], S. 5; präziser noch in Schenkel / Faulstich [Abfallwirtschaft 1993], S. 85 ff.
Eine solche Übersetzung findet sich bei Hofmeister [ökologische Stoffwirtschaft], S. 117.
Meteoriteneinschläge, Entgasungen oder der Materieverlust durch die Raumfahrt fallen nicht ins Gewicht.
Georgescu-Roegen [Entropie 1987], S. 8 f.
Als Technosphärische Lagerstätten werden hier solche Stoffvorkommen verstanden, die gegenwärtig im Rahmen von Gütern und Ungütem im Rahmen unserer Technosphäre gebunden sind und hierbei in einer vergleichsweise angereicherten Form vorliegen. (Die Spanne der damit verbundenen Gegenstände und Bereiche kann dabei vom hochreinen Kupferkabel bis hin zu Abraumhalden oder geordneten Deponien gehen, für die zumindest in Einzelfällen über kurz oder lang auch ein stoffspezifisches Remining angedacht werden könnte.
Siehe in diesem Sinne auch Siegler [Recyclingbewertung 1993], S.62 f. unter Bezugnahme auf Georgescu-Roegen (1974), S.21.
So erfüllt beispielsweise der Tiefenbereich des Schwarzen Meeres in hohen Maße die Bedingungen für die Bildung von Erdöllagerstätten, gleichwohl kann Erdöl aus der Kurzfristperspektive eines menschlichen Lebenshorizontes heraus kaum als „regenerierbare Ressource “ betrachtet werden.
So bspw. auch in Georgescu-Roegen [Entropie 1987], S. 4.
Streng genommen dürfte hier nicht „Erlöse aus Recycling “ stehen, sondern allgemeiner „Preis des Recyclingmaterials “, denn es ist ja durchaus denkbar, dass ein Abfall bspw. für den Einsatz im Straßenbau oder anderen Zwecken aufgearbeitet wird und anschließend in einen neuen Nutzungszyklus gelangt, vom Abnehmer aber trotzdem nur gegen Zuzahlung angenommen wird. (Damit ein solcher Fall jedoch c.p. attraktiv ist, muss die Zuzahlung für die Abnahme des Rezyklats jedoch geringer sein als die Differenz zwischen Beseitigungs-und Recyclingkosten.)
I.e. ökonomisch im engsten Sinne.
Bei aufkommensschwächeren Fraktionen sind in vielen Fällen nicht hinreichend große Kostendegressionseffekte erzielbar, die die ökonomische Tragfähigkeit eines hochwertigen Verwertungsverfahrens erlaubten (siehe entspr. auch Kleinahenkamp [Recyclingstrategien 1985], S.80).
Eine hilfreiche Auflistung derartiger (ökonomisch wirksamer) Verwertungsbedingungen findet sich bei Dutz [Produktverwertung 1996], Tab. 7, S.84.
Eine empirisch basierte und dabei recht detaillierte Gegenüberstellung von Kostenkomponenten eines konkreten (energetischen) Verwertungsprozesses für Mischkunststoffe gegenüber einer entsprechenden Beseitigungsalternative findet sich bei Bruns / Steven [Entsorgungslogistiksysteme 1997].
TASi = Technische Anleitung Siedlungsabfall. Diese Verwaltungsvorschrift vom 1.6.1993 verlangt, dass Betreiber von Hausmülldeponien spätestens bis zum 1.6.2005 über eine Basisabdichtung, eine Sickerwasser-und eine Gasbehandlung verfügen müssen, um weiterhin den einen dahin zwingend vorbehandelten Hausmüll annehmen und einlagern zu dürfen. (Siehe hierzu bspw. Wagner [Abfallrecht 1995], S. 132 ff. DSD [TASi 1998], oder (Bundesanzeiger [TASi 1993].).
Die Preise für die Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle sind infolge dieser Umstände inzwischen bereits auf unter 25 / Tonne gefallen. (Nach Daten des DSD [TASi 1998], S.4, lagen sie 1998 bundesweit bei umgerechnet 30-250 / Tonne bei einem Durchschnittspreis von ca. 100 / Tonne).
Nach den „Daten zur Umwelt “ des Umweltbundesamtes (zitiert in DSD [TASi 1998], S.3 f., verfügten in den neuen Bundesländern (NBL) lediglich 12 von 202 Deponien über eine Basisabdichtung (in den alten Bundesländern (ABL) waren es immerhin 115 von 270; über die ab Sommer 2005 ebenfalls zwingend vorgeschriebene Deponiegasbehandlung verfügten in den NBL 7 / 202 ggü. 127 / 270 in den ABL.
Zur Verhältnis zwischen der Entwicklung von Primärrohstoffpreisen und denen einer recyclingorientierten Abfallwirtschaft siehe insbesondere Siegler [Recyclingbewertung 1993]
Positive Impulse für das Kunststoffrecycling gehen derzeit von den gestiegenen Ölpreisen aus (siehe bspw. gewisse Zuzahlungen von Entsorgern für die Überlassung von PE-Abfällen); es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Marktbewegung tatsächlich von Dauer sein wird.
Gerade diese Lern-und Kontrollkosten aber auch Verhandlungskosten und andere Transaktionskosten wurden insbesondere vonseiten der Institutionenökonomie stark thematisiert und damit einer ökonomischen Interpretation maßgeblich erschlossen. Gleichwohl sind organisatorische Rahmenbedingungen jedoch auch von Rigiditäten geprägt, die dem herkömmlichen Ökonomieverständnis fremd sind.
Von Unternehmensseite wurde dem Autor gegenüber dabei zum einen die Problematik mangelnder Zugänglichkeit für Fragen des Umweltschutzes geschildert, die auch mit speziellen kulturellen Kontexten verbunden wurden. Zudem seien viele ausländische Mitarbeiter der deutschen Sprache nur begrenzt mächtig und gerade das Arbeiterheer im Produktionsbereich, wo der überwiegende Teil an Abfällen anfiele, sei einer hohen Fluktuation unterworfen, was ebenfalls gegen eine Investition in Know-how spreche, das für die direkte Erfüllung des primären Produktionsziels nicht erforderlich sei.
„Umweltmanager “ arbeiten vielfach auf Stabsstellen, die zwar der Geschäftsführung beigordnet sind, ggü. der klassischen Linienorganisation im Allgemeinen jedoch über keine Weisungsbefugnisse verfügen.
Neben der fachlich-personellen Ausstattung des betrieblichen Umweltmanagements war in praxi (siehe Kap. 8) allerdings auch die Frage bedeutsam, ob die damit betrauten Personen im Einzelfall überhaupt über einen eigenen Etat verfügen, mit Hilfe dessen sie bestimmte Prozesse anregen, vorbereiten und aktiv fördern können, ohne hierfür bereits eine formelle Genehmigung vonseiten der Geschäftsleitung einholen zu müssen.
Siehe hierzu bspw. der Pflichtenkatalog im Zusammenhang mit der Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten gemäß § 19 KrW-/AbfG.
Dahinter steht eine Schutzfunktion von Mensch und Natur zur Unterbindung von Prozessen, die in diesem prohibitiven Sinne das Kriterium ökologischer Verträglichkeit nicht erfüllen.
Hier wirkt sich die weiterhin strittige und an manchen Stellen lediglich über gerichtliche Einzelfallentscheidungen punktierte Grenzziehung zwischen „Verwertung “ und „Beseitigung “ aus, auf die hier allerdings nicht weiter eingegangen werden kann. (Siehe hierzu verschiedene Rechtsgutachten bspw. von Dolde / Vetter [Verwertungsabgrenzungsproblematik 1997]). Tatsache ist, dass es nach wie vor Abfallwege gibt, die bspw. in Nordrhein-Westfalen oder auch in Rheinland-Pfalz als Verwertung s wege anerkannt sind, während sie in Baden-Württemberg als Beseitigungsvorgang eingestuft werden. Dahinter steht ganz wesentlich eine zumindest vordergründig geführte Diskussion um die sogenannte „Scheinverwertung “. Tatsache ist, dass es inzwischen zur gängigen Praxis geworden ist, gemischte Siedlungsabfälle praktisch ohne Vorbehandlung einer „energetischen Verwertung “ zuzuführen, wobei auch die in diesen Gemischen enthaltenen Metalle, Glas oder wasserreiche Bioabfälle „energetisch verwertet “ werden, obwohl sie das gemäß ihrer besonderen Eigenschaften nicht können. Tatsache ist zudem, dass Sortieranlagen mit nachgeschalteter Deponie gemeinhin wesentlich weniger gut selektieren als solche, die über eine derartige „Symbiosebeziehung “ nicht verfügen. Tatsache ist allerdings auch, dass gerade Baden-Württemberg gegenwärtig über überproportioniert erscheinende Beseitigungskapazitäten oder präziser ausgedrückt: über Sonderabfallkontingente in Hamburg verfügt, die gegenwärtig nicht ausgeschöpft werden können, aber bezahlt werden müssen, so dass hinter der hierzulande vergleichsweise weit ausladenden Auffassung über die Scheinverwertung nicht unbedingt ausschließlich ökologisch motivierte Protagonisten stehen müssen.
Angerer / Marscheider-Weidemann [Normung 1998], S. 17.
Im persönlichen Gespräch hatte der Vertreter eines kunststoffverarbeitenden Betriebes betont, dass er bestimmte Sekundärkunststoffe von deren verhaltenstechnischen Eigenschaften her ohne Probleme in eines seiner Produkte einarbeiten könnte; er dürfe jedoch im relevanten Falle ausschließlich mit gelisteten Stoffen arbeiten. So lange hier keine Erweiterung des Stofflistings in Richtung Sekundärmaterialien vorgenommen werde, bliebe ihm diese Möglichkeit aus rein formalen Gründen versperrt.
Siehe hierzu insbes. die Ausführungen in Kap. 7.8.5.
Letzteres beschränkt sich gegenwärtig allerdings noch immer auf Vertreter der Chemieindustrie oder konsumnah produzierenden und damit ebenfalls öffentlichkeitsexponierten Industriebetrieben aus anderen Branchen, während der ökologisch sensible Nachfrager bspw. den Produzenten des Innenlebens von Autoschließanlagen nicht kennt.
In seiner Spezifizierung auf einen ökologischen Kontext geht der Begriff der Leitplanken wahrscheinlich auf Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 234, zurück (siehe entspr. Hinweis bei Hinterberger [Leitplanken 1998], S. 87).
Hier tritt bspw. auch die nachhaltigkeitsorientierte Forderung nach einer Internalisierung externer Kosten des Individualhandelns auf den Plan, der v.a. die staatliche Seite über die Errichtung rechtlich dimensionierter Leitplanken Geltung zu verschaffen versucht.
Auf die Darstellung und Bewertung verschiedener recyclingtechnischer Verfahrensalternativen kann im Rahmen dieser Arbeit nicht eingegangen werden. Hierzu gibt es jedoch eine riesige Fülle leicht erschließbarer und gleichzeitig rasch veraltender Fachliteratur, so dass auch die Benennung einer stellvertretenden Auswahl hier als nicht sinnvoll erscheint.
Hier ist besonders an die Nachrüstung oder Schließung sicherheitstechnisch unzulänglich ausgestatteter Billigdeponien zu denken, die als Abfallpreissenken große Abfallmengen an sich binden und damit die Entwicklung einer nachhaltigkeitsorientierten Stoffkreislaufwirtschaft spürbar einschränken.
Auf die räumliche Relevanz der hier erläuterten bzw. in der folgenden Abbildung 5-27 dargestellten Aussagen wird in Kap. 7 noch ausführlich eingegangen.
In diesem Zusammenhang sei insbesondere auf das Kapitel 5.1.1.3 hingewiesen.
Siehe Kap. 5.6.2.
Von Köller [KrW-/AbfG 1996], S. 82, 100.
Dieser umfasst gemäß KrW-/AbfG §3 Abs. 7 Vorgänge der Verwertung und Beseitigung
Siehe hierzu auch von Köller [KrW-/AbfG, 1996], S. 80 bzw. von Köller [KrW-/AbfG, 1997], S. 81 f.
Entsprechendes gilt auch für „forward linkages “, die sich entlang der Prozesskette immer mehr nach vorne arbeiten und so wiederum zu umfassenden Umwälzungen führen können.
Siehe materialwirtschaftliche Ausführungen im Rahmen des zu Beginn von Kapitel 4.2.1 geschilderten Bereichs der Beschaffung.
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Sterr, T. (2003). Stoffkreislaufwirtschaft im Rahmen betriebswirtschaftlicher Betrachtungen. In: Liesegang, D.G. (eds) Industrielle Stoffkreislaufwirtschaft im regionalen Kontext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55666-1_5
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