Zusammenfassung
Der Begriff grafische Oberfläche kann in einem System mehrere Bedeutungen haben. Betrachtet man die Bedienoberflächen von Linux-Programmen, so lassen sich vier Klassen unter- scheiden:
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Programme ganz ohne grafische Oberfläche — die Programme oder Kommandos der alpha- numerischen Oberfläche (der Kommandozeilenoberfläche): Dies sind die zahlreichen klassischen Unix-/Linux- Programme wie ls, bash, grep oder vi.
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Eine semigrafische Oberfläche, wie sie etwa top oder dialog bieten: Hier wird Grafik in einem alphanumerischen Fenster über einige einfache Grafikelemente auf speziellen Zeichen simuliert. Die Steuerung erfolgt hier immer noch überwiegend mit der Tastatur und eventuell sehr eingeschränkt mit der Maus.
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Eine Anwendung läuft wirklich in einem grafischen Window-System und benutzt grafische Oberflächenelemente im Erscheinungsbild. Unter Linux wird hier fast ausschließlich das X Window System als grafisches Basissystem verwendet.1 Statt X-Window wird auch der Begriff X11-System benutzt, da es sich um X-Window Version 11 handelt — und bei der Version 11 dürfte es für lange Zeit bleiben. Hochgezählt werden hier nur noch die einzelnen Releases von Version 11. Dabei ist man (bereits seit einiger Zeit) bei Release 6 angekommen. Diese grafischen Bibliotheken und Elemente werden bei X-Window auch als Widgets oder Widget-Sets bezeichnet. Typische Vertreter dieser inzwischen als veraltet geltenden Kategorie sind die reinen X11-Programme xman, xclock oder das viel benutzte xterm.
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Die Anwendung hat eine echte grafische Oberfläche in dem zuvor beschriebenen Sinne, passt sich aber zusätzlich an einen einheitlichen Stil an, dem auch andere Anwendungen folgen. Damit haben Menüs, Fensterrahmen, ein über zahlreiche Anwendungen hinweg einheitliches Aussehen. Gleiche Funktionen — etwa der Aufruf der Hilfefunktion oder die Funktion Drucken — werden hier mit den gleichen Funktionstasten oder Tastenkombinationen ausgelöst. Diesem Schema entsprechen die KDE- und GNO ME-Programme.
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Notes
Die korrekte Bezeichnung ist X-Window und nicht X-Windows!
Darunter auch für die MS-Windows-Systeme z. B. als Teil des cygwin32-Pakets (siehe [CYGWIN]).
Beide lassen sich aber so konfigurieren, dass sie sich im SDI-Stil verhalten.
Siehe dazu auf der Troll-Tech-Homepage www. trolltech. com.
Dieses Verhalten ist natürlich konfigurierbar — im KDE-Kontrollbereich (siehe Abb. 7.8).
Die jeweils aktuelle Version von konqueror sowie eine Reihe von HOWTO-Seiten dazu findet man unter www. konqueror. org.
VNC (Virtual Network Control) ist eine kleine Client-Server-Architektur, die es erlaubt, mit einem VNC-Client, der auf einem anderen Rechner (z. B. MS-Windows oder Mac OS) läuft, den lokalen Desktop wiederzugeben und per Maus-und Tastatureingaben zu steuern. Dies gestattet z.B. einem Systemverwalter, einem hilfesuchenden Benutzer von seinem Rechner aus zu zeigen, wie etwas bedient werden kann. Dazu müssen die entsprechenden VNC-Server und Clients installiert sein.
Das heißt festlegen, mit welchem Programm eine Datei beim Klick im Dateimanager angezeigt oder bearbeitet wird und mit welchem Icon sie im Dateimanager angezeigt wird.
Siehe dazu ›Kompositionen‹ auf Seite 189.
Zum Beispiel indem man bei einem Rechtsklick auf den Papierkorb im erscheinenden Menü Papierkorb löschen anwählt.
Bei GNOME in nautilus über Bearbeiten → Einstellungen →> Verhalten, bei KDE im Kontrollzentrum unter Angeschlossene Geräte → M aus unter dem Punkt Doppelklick zum Öffnen ....
Auch dieses Verhalten ist in den Eigenschaften zu der Fensterliste konfigurierbar. Das Pop-up-Menü erhält man durch einen Rechtsklick auf den Angreifer der Liste.
Im GNOME-Kontrollzentrum (siehe Seite 681) unter Desktop → Hintergrund.
Siehe dazu die Beschreibung auf Seite 676.
Es werden nur die Funktionen im Menü angeboten, welche zu dem Objekt auch Sinn machen.
Dieser ist im Home-Verzeichnis des Benutzers unter .gnome/nautilus-scripts zu finden.
Grafiken für Icons und neue Stile (Themes) für Gnome findet man unter http://art. gnome.org.
Die Beschreibung dazu findet man im GNOME 2.x Desktop System Administration Guide (siehe [GNOME-Learn]) sowie in den man-Seiten zu gconftool-2.
Das X Consortium als ursprünglicher Entwickler legt die Namensgebung fest und fordert in der Dokumentation zu ›X‹ ausdrücklich die Verwendung der folgenden Bezeichnungen: X, X Window System, X Version 11, X Window System, Version 11 oder X11. Bezeichnungen wie ›X-Windows‹ u.Ä. sind demzufolge nicht korrekt.
Den Autoren wurde für die Erstellung dieses Buches der führende X-Server für Microsoft Win-dows XP, Hummingbird Exceed 8.0 zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht ein Arbeiten mit FrameMaker unter MS-Windows bei gleichzeitiger Arbeit auf dem KDE-oder Gnome-Desktop.
Aktuell (seit April 2001) in der Version X11 R6.6.
Diese Programme verstehen sich als Vorbild oder Muster und werden normalerweise von den Systemanbietern für ihre Plattformen optimiert. Nicht alle hier aufgeführten Programme sind in jeder Linux-Distribution vorhanden.
Hier der X-Server ›Hummingbird Exceed 8.0‹ für Windows XP.
Im Internet zu finden unter www. tightvnc. com.
Das Desktop-System bringt meist einen eigenen Window-Manager mit. Technisch ist dies jedoch nicht erforderlich.
Dieser Name des X-Servers (Bildschirmname) wie er in einem Netz bekannt ist und von X-Clients angesprochen werden kann, darf nicht verwechselt werden mit dem Programmnamen des X-Servers, mit dem dieser selbst gestartet wird.
Siehe dazu die Webseite der Firma Code Weaver unter www.codeweaver.com.
Siehe www.vmware.com.
Siehe www.softmaker.de.
Siehe hierzu http://columbia.sourceforge.net.
Siehe hierzu http://mahogany.sourceforge.net.
Zu Skyrix Groupware siehe www.skyrix.com.
Zu cromagnon siehe http:/www2.andrews.edu/∼aldy/cromagnon.html.
Zu gat siehe http:/www.cs. duke.edu/∼reynolds/gat/.
Siehe dazu auch Kapitel 9.10, Seite 811.
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© 2003 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Gulbins, J., Obermayr, K., Snoopy (2003). Graphische Oberflächen unter Linux. In: Linux. X.Systems.press. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55474-2_7
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