Zusammenfassung
Sozialwissenschaftliche Forschung hat in der Regel keinen direkten oder unmittelbaren Anwendungsbezug. Die Aufgabe von Disziplinen wie Soziologie oder Politikwissenschaften ist es, durch empirisch-analytische Methoden den Welten-lauf zu erklären. Hieraus lassen sich in der Regel zwar durchaus auch Handlungsempfehlungen ableiten, fehlgeleitete Entwicklungen abzustellen, doch werden die Rezepte weitergegeben und nicht selbst von den Wissenschaftlern probiert. Bereits Max Weber legte bekanntlich größten Wert auf die verstehenden und aufklärenden Funktionen der Erkenntnis. Die Trennung vom Objekt gilt nach wie vor als eine der Grundkonstanten der soziologischen Forschung, da gerade durch die Distanz zum Gegenstand die angemessene Urteilskraft über dessen Wesen entwickelt werden kann. Wollte man hier direkt intervenieren, würden Verzerrungen auftreten, deren Ursache/Wirkungsfolgen nicht mehr eindeutig zuzurechnen wären. Der Gesamtzusammenhang, das wirkliche Objekt der Soziologie, verlöre sich aus dem Blick. Die interventionistische Kraft der Soziologie kann damit nur in ihrer aufklärenden Funktion gesucht werden, in der Attraktivität ihrer Argumentation, die dann von Handelnden zur Maxime ihres Tuns erhoben wird. Die klassische soziologische Forschung hat keinen Zugriff mehr auf den Verwendungszusammenhang ihrer Ergebnisse (Weber 1919).
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Knie, A. (2003). Produkte aus dem soziologischen Labor: Entwicklung, Betrieb und Wirkungsanalyse neuer Verkehrsdienstleistungen. In: Grunwald, A. (eds) Technikgestaltung zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55473-5_10
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