Psychotherapiekonzept für somatoforme Störungen

Zusammenfassung

In Anbetracht der oft fehlenden Therapiemotivation sowie der Schwierigkeiten in der Beziehungsgestaltung ist für die Behandlung somatoformer Störungen ein Stufenkonzept zu empfehlen. Zwecks Schaffung einer vertrauensvollen Beziehung ist die Erhebung einer umfassenden biopsychosozialen Anamnese wichtig. An diese schliesst an, den Patienten die notwendigen Informationen zu liefern, damit sie in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Therapeuten lernen können, ihr Leiden nicht nur besser zu verstehen, sondern auch besser zu bewältigen. Dazu bieten sich die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren an, doch greifen sie häufig zu kurz, weshalb die Motivation für eine aufdeckende Psychotherapie geschaffen werden muss, auf welche sich die Betroffenen aber nur einlassen können, wenn eine Reihe von Rahmenbedingungen und Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Häufig liegen den erschöpfenden, selbstschädigenden Verhaltensmustern stark abgewehrte psychische Traumatisierungen zu Grunde, vor deren Aufdeckung sich die Patienten mit gutem Grund fürchten. Es braucht eine strukturierte und wohl geplante Trauma-Aufarbeitung um den Patienten zu helfen, sich von ihren zwanghaften Verhaltensmustern zu befreien und schrittweise ein erfülltes und genussreiches Leben führen zu können.