Zusammenfassung
Banken binden zunehmend Nachhaltigkeitskriterien in die Bonitätsprüfung bei der Kreditvergabe ein. Die Überprüfung von Umwelt- und Gesellschaftsfähigkeit sowie der Rechtskonformität von Unternehmen, Transaktionen und Projekten ist nicht alleine auf die verschärften Anforderungen an das Reputationsmanagement von Banken zurückzuführen. Die Erkenntnis, dass eine gute Nachhaltigkeitsperformance Risiken minimiert und sich positiv auf das Geschäftsergebnis auswirkt, ist mittlerweile weit verbreitet. Um als Kreditnehmer diesen neuen Prüfungskriterien gerecht zu werden, sollte der CFO jedes Unternehmens sowohl über die Motivation der Banken als auch über die praktische Ausgestaltung der Prüfung informiert sein. Dieses Kapitel soll CFOs unterstützen, die Herausforderungen bei der Bonitätsprüfung in Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien für ihr Unternehmen zu (er-) kennen und entsprechend handlungs- und sprachfähig zu sein.
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Notes
- 1.
Vergleiche dazu auch Kap. 5.1. Unter nachhaltigen Investments versteht man im Allgemeinen eine Investitionsstrategie, bei der, neben den traditionellen finanziellen Kennzahlen, auch Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte in die Bewertung mit einfließen.
- 2.
- 3.
Das Reputationsrisiko definiert sich durch das öffentliche Ansehen und Vertrauen in ein Finanzinstitut und die negativen wirtschaftlichen Folgen, die mit einem Verlust an Ansehen und Vertrauen einhergehen. Für eine ausführliche Definition siehe Kap. 7.1 „Neue Risiken“.
- 4.
BaFin: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
- 5.
Die UNEP FI ist eine internationale Initiative zwischen dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und dem privaten Finanzsektor mit Sitz in Genf. Ziel ist die Integration von Umweltaspekten in die Dienstleistungen des Finanzsektors.
- 6.
Vergleiche http://www.unepfi.org/work_streams/investment/materiality/. Abb 1.
- 7.
Das Reputationsrisiko kann beispielsweise durch das online basierte Tool von RepRisk in Hinblick auf ESG-Risiken gemanagt werden (www.reprisk.com).
- 8.
GRI: Global Reporting Initiative. Die Initiative hat in einem Stakeholder-Kooperationsverfahren Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen und NGOs entwickelt.
- 9.
CDP: Carbon Disclosure Project. Das CDP ist eine NGO, die jährlich im Namen von Investoren und anhand eines standardisierten Fragebogens Umweltdaten (z. B. Emission von Treibhausgasen und Wasserverbrauch) von Unternehmen und Kommunen erhebt und veröffentlicht.
- 10.
Deutsche Bank Climate Change Advisors (2012).
Literatur
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Deutsche Bank Climate Change Advisors (2012) Sustainable investing. Establishing long-term value and performance. http://www.dbadvisors.com/content/_media/Sustainable_Investing_2012.pdf. Zugegriffen: 26. April 2013
KPMG (2012) Reputationsrisiko – Management und Controlling. Status quo und Perspektiven der Weiterentwicklung im Finanzsektor, Studie. http://www.kpmg.com/DE/de/Documents/reputationsrisiko-management-controlling-2012-KPMG.pdf. Zugegriffen: 08. April 2013
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Weiterführende Literatur
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Equator Principles (2013) A financial industry benchmark on assessing environmental and social risk in projects. http://www.equator-principles.com/resources/equator_principles_III.pdf. Zugegriffen: 26. März 2013
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Löbbert, S. (2014). Bonitätsanalyse: Bedeutung von Nachhaltigkeit in den Kreditanforderungen der Banken. In: Schulz, T., Bergius, S. (eds) CSR und Finance. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54882-6_18
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