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Minima utopia

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Klassenmedizin
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Zusammenfassung

Die verkürzte Lebenserwartung von Angehörigen der Unterschicht ist wissenschaftlich belegt, hat aber bisher keine über die Beschreibung des Sachverhalts hinausgehenden (Re-)Aktionen hervorgebracht. Aus der Sicht der Praxis in einem sozialen Brennpunkt sollen an Hand von Kasuistiken die Gründe analysiert und Möglichkeiten der Abhilfe beschrieben werden. Nur eine Heilkunst, die nicht „ohne“, sondern „mit Ansehen der Person“ (be-)handelt, das Soziale wahrnimmt und ihre Methoden und Voraussetzungen kritisch hinterfragt, erreicht auch unprivilegierte Patienten. Deren Hauptproblem ist nicht ein geringes Einkommen, sondern der Mangel an Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Diese zu bestärken setzt psychosoziale Kompetenz und die Bereitschaft voraus, die eigene Perspektive zu verändern. Das ist hier mit „Klassenmedizin“ gemeint. Sie integriert das Soziale in die Krankenbehandlung so wie die Psychosomatik das Seelische. Klassenmedizin ist das wirksamste Antidot gegen „Zweiklassenmedizin“.

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Kalvelage, B. (2014). Minima utopia. In: Klassenmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54749-2_1

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