Zur Frage der Substitutionstherapie mit Pankreasfermenten

Zusammenfassung

In früher mitgeteilten Untersuchungen konnte gezeigt werden (1), daß die Präparate Combizym und Pankreon einen hohen und konstanten Gehalt an Pankreasfermenten aufweisen, der auch bei 4stündigem Aufenthalt im sauren Magensaft kaum absinkt. Sie bieten also die notwendigen Voraussetzungen für eine Substitutionstherapie. Inzwischen haben wir diese Präparate bei vier Patienten mit schwerer Pankreasinsuffizienz angewandt. Zwei von ihnen zeigten bei täglicher Gabe von 30 Tabletten eine deutliche Besserung der Nahrungsausnutzung, während sie bei den anderen unverändert schlecht blieb. Diese Beobachtungen konnten durch einen Vergleich der Fettbilanz ohne und mit Gabe der Präparate bestätigt werden. Gegen eine Resorptionsstörung sprach, abgesehen von den übrigen Befunden, daß vorwiegend Neutralfett ausgeschieden wurde und das Verhältnis von gespaltenem Fett zu Neutralfett gleich blieb. Über ähnliche Befunde wird bereits in der älteren Literatur berichtet (2, 3, 4). Zur Klärung unserer Beobachtungen prüften wir, ob der Duodenalinhalt (D.-Inhalt) einen Einfluß auf die Wirksamkeit der Fermentpräparate ausübt. Hierzu wurde folgende Versuchsanordnung verwandt:

A: 2ccm einer Lösung von Combizym oder Pankreon, dercn Gehalt an Lipase, Amylase und Trypsin genau bekannt ist am geeignetsten, da sie auch bei Gesunden entweder gar keine oder nur so geringe Fermentwerte enthält, die das Ergebnis nicht stören. C: Läßt man nun B auf A 30 Min. bei Zimmertemperatur einwirken, so erfäbrt man, welchen Einfluß der D.-Inhalt auf die Fermentwirksamkeit der Präparatlösung ausübt0 Auf den gleichen p_H-Wert in allen Lösungen muß geachtet werden.