Zusammenfassung
Die vegetative Dystonie erscheint bei ihrer Häufigkeit in den letzten Jahren als eine Versagungsbereitschaft sowohl gegenüber psychischen als auch somatischen Belastungen der Umwelt. Im Vordergrund stehen allgemein die Beschwerden von seiten des Kreislaufes. Nur bei näherem Befragen lassen sich in einigen Fällen außerdem Schmerzen und Mißempfinden ermitteln, die aus der Fülle der sonstigen Symptome des vegetativen Beschwerdekomplexes ein Syndrom abgrenzen lassen, das in bezug auf Lokalisation, Charakter und Auslösbarkeit des Schmerzes fast stereotyp geschildert wird. Die Kranken geben dann neben pektanginoiden Beschwerden Schmerzen in der Muskulatur, besonders dei Schulter und des Armes an, die meistens auf einer Seite stärker sind, ferner Parästhesien in den Händen und Fingerspitzen, häufig wird über Schwindel und Kopfschmerz geklagt, der vom Nacken aus in eine Kopfhälfte aufsteigt. Schli(Blich bestehen abnorme Kälte- oder Wärmeempfindungen bzw. verstärkte Schweißneigung des oberen Körperviertels. Die Untersuchung ergibt dann das neurologische Bild des cervikalen Wurzelsyndroms bzw. der Migräne cervicale. Das vegetative System beteiligt sich mit Tiefenhyperpathie und Druckpunkten an Deltoideus, Ellbogen und Proc. styloides, dann dem sog. Bindegewebsbefund von Leube und Dicke mit Konsistenzvermehrung und erheblichem Palpationsschmerz am oberen Rand des Trapezius. Der Minorsche Schweißversuch ergibt eine Störung der Schweißsekretion in dem betreffenden Körperviertel. Differenzen von Pulsqualität, Temperatur und Färbung der Hände weisen auf Durchblutungsstörungen hin.
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Fischer, H., Becher, F. (1952). Das Cervikalsyndrom im Formenkreis der vegetativen Dystonie. In: Kauffmann, F. (eds) Achtundfünfzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 58. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53817-9_72
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