Zusammenfassung
Über die Voraussetzungen, die uns zur Einführung des in der Cyclusdiagnostik neuen Begriffs der „präovulatorischen Phase“ veranlaßt haben, wurde mehrfach1–3 berichtet. Sie ist ein mit maximal 4 Tagen begrenzter Cyclusabschnitt, der an einem bestimmten Abstrich-typ erkannt werden kann. Seine Diagnostik ist relativ einfach, da der für die präovulatorische Phase bezeichnende Abstrichtyp die einzig charakteristischen Bilder liefert, die während des Cyclus zu Gesicht kommen Er kommt dadurch zustande, daß die ständig vom Ovar unterhaltene Follikelhormonwirkung präovulatorisch eine kurzdauernde Zunahme erfährt und stellt damit letzten Endes nichts anderes dar, als den Ausdruck einer vorübergehend erhöhten oestrogenen Stimulation. Das für die Diagnostik Bemerkenswerte liegt darin, daß dieser Abstrichtyp im zweiphasischen Cyclus außerhalb der präovulatorischen Phase niemals zur Beobachtung gelangt. Sobald das für ihn charakteristische Bild erstmals erscheint, weiß man 1. daß die Zeit, die im laufenden Cyclus für eine Ovulation in Frage kommt, bevorsteht und 2. daß sie nach spätestens 4 Tagen wieder beendet sein wird. Kommt es dann zur Ruptur des Follikels, so erfolgt dieses Ereignis innerhalb eines Zeitraums, der frühestens am letzten Tag der präovulatorischen Phase beginnt und spätestens mit Ablauf des darauffolgenden Tages sicher beendet ist. Die Gesetzmäßigkeit dieser zeitlichen Beziehungen, die wir in vergleichenden Untersuchungen zwischen dem Verhalten des Vaginalabstrichs und den Vorgängen im Ovar1 aufgedeckt haben, ließ die Smearkontrolle zu einer der instruktivsten Methoden werden, um im laufenden Cyclus die Ovulationszeit zu ermitteln. Dieser von uns seit Jahren mit Nachdruck vertretene Standpunkt wird nunmehr auch von so gut wie allen Experten anerkannt, die im Symposion über die Beziehungen zwischen Ovulationszeit und Smear in den Acta Cytologica zu Wort kommen.
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Literatur
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Rauscher, H. (1961). Bild und Bedeutung der im Vaginalabstrich erfaßbaren präovulatorischen Phase des Cyclus. In: Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, vol 33. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53811-7_7
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