Zusammenfassung
Jede Gelenkoperation erfordert höchste Asepsis, da die Gelenke äußerst infektionsempfindlich sind. Eine Infektion am Gelenk bedeutet meist Versteifung, bei einem großen Gelenk oft Verlust der Gliedmaße und nicht selten Lebensbedrohung. Ein Gelenk ist ein wertvoller Teil in der kinetischen Kette. Auch schon ein teilweiser Ausfall eines Gelenkes bedeutet eine schwere Funktionsstörung der Gliederkette. Sie wird unterbrochen oder eine Umstellung und Neuanpassung ist erforderlich. Bei jeder Indikationsstellung zu einer Gelenkoperation sind außer dem örtlichen Befund die Auswirkung des Gelenkschadens und deren Operationsfolgen auf die funktionell biologische Einheit der Gliedmaße zu berücksichtigen. Da jede Eröffnung eines großen Gelenkes mit einem gewissen Risiko verbunden ist, ist der Operationseinsatz nur gerechtfertigt, wenn durch die Operation eine bestehende Gefahr abgewandt oder eine Leistungssteigerung der Gesamtgliedmaße erreicht wird. Lediglich eine Verbesserung der örtlichen anatomischen Verhältnisse, die ohne funktionelle Auswirkung auf die gesamtgelenkphysiologische Funktion bleibt, hat für den Patienten meist keinen Wert. Der Patient sieht hinterher den Grund zur Operation nicht ein und ist über das Behandlungsergebnis enttäuscht. Man findet auch heute noch nicht selten eine ablehnende Haltung von Arzt und Patienten gegenüber einem Eingriff an einem großen Gelenk. Hierzu haben mäßige Behandlungsresultate bei anderen Patienten beigetragen. Die Ursachen sind eine Indikationsstellung, die zu viel von rein örtlich anatomischen Erwägungen und zu wenig von gelenkphysiologischen Betrachtungen ausging, die geübte Operationstechnik und die Art der Nachbehandlung. Die Ergebnisse der Gelenkoperationen lassen sich so manches Mal verbessern.
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Lange, M. (1951). Gelenkoperationen. In: Orthopädisch-Chirurgische Operationslehre. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53801-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-53801-8_6
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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