Zusammenfassung
Die Zahl der Zigarettenraucher in der Bundesrepublik Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. 1960 rauchte.die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung. Heute sind mehr als zwei Drittel Nichtraucher. Der Anteil der Zigarettenraucher an der erwachsenen Gesamtbevölkerung liegt also bei ca. 30% (3). Verändert hat sich in den letzten Jahrzehnten der Anteil der rauchenden Frauen, so daß sich das Rauchverhalten zwischen Frauen und Männern deutlich angenähert hat. Der Anteil der 15–24-jährigen, die noch nie geraucht haben, hat in den letzten Jahren zugenommen und zwar von 14% im Jahre 1973 auf über 23% im Jahre 1979 und auf 28% im Jahre 1986. Der höchste Anteil der Nichtraucher, nämlich 7 von 10, ist in der Altersgruppe der 14–17-jährigen zu finden. Insgesamt ist also gerade bei Jugendlichen der Trend zum Rauchen erheblich zurückgegangen (5). Den stärksten Zigarettenverbrauch dagegen haben Berufstätige in der Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren. In verschiedenen Berufsgruppen ist das Rauchverhalten ebenfalls unterschiedlich. Der höchste Raucheranteil findet sich in körperlich besonders anstrengenden Berufen, wie z. B. Straßentiefbauer, Maurer, Kellner. In solchen Berufen, die einen hohen männlichen Raucheranteil haben, ist der Anteil der rauchenden Frauen, die in diesen Berufen arbeiten, ebenfalls hoch z. B. Verkehrsberufe, Post, Gastronomie. Den geringsten Anteil an Rauchern weisen akademische Berufe auf. Die Krankenpflegeberufe gehören zu den Berufen mit recht hohen Raucherquoten. In der Altersgruppe 20–34 Jahre wurden 1978 folgende Raucheranteile erhoben: Krankenpfleger 57%, Krankenschwestern 45%, Krankenpflegehelfer 45%, Krankenpflegehelferinnen 39%. Auch Ärzte und Ärztinnen rauchen mindestens genauso viel wie andere Berufsgruppen ca. 30% (2).
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Literatur
Boehringer, Mannheim (1986) Boehringer Kreis: Passivrauchen, nur belästigend oder auch gesundheitsschädlich
Borgers D, Menzel R (1984) Wer raucht am meisten? Münchener Medizinische Wochenschrift 38: 126 ff.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln (in Vorbereitung): Aktionsgrundlagen 1990
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln (1990) „Rauchfrei“, Informationen und Tips für das Miteinander in der Freizeit und am Arbeitsplatz
IJF Institut für Jugendforschung, München (1990) Die Entwicklung der Drogenaffinität Jugendlicher
Lemke-Goliasch P, Wendt G, Heidelberg (1990) Abschlußbericht: Nichtraucherschutz am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln
SALSS — Sozialwissenschaftliche Forschungsgruppe GmbH, Bonn (1991) „Nichtrauchen im Krankenhaus“, Bericht über eine Repräsentativerhebung in den alten Bundesländern. Vorgelegt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln
Weltgesundheitsorganisation, Kopenhagen/Frankfurt (1985) Einzelziele für »Gesundheit 2000«. Weltgesundheitsorganisation, Genf (1985) Programme an Smoking and Health
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Pott, E. (1991). Nichtraucherschutz in Deutschland — Utopie oder Wirklichkeit?. In: Gleichmann, U., Mannebach, H., Gleichmann, S., Held, K. (eds) Herausforderung Atherosklerose in den 90ern. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53795-0_18
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