Zusammenfassung
Bricht in die Erlebenskontinuität eines Menschen eine Psychose ein, so handelt es sich meistens um eine existentielle Bedrohung schweren Ausmaßes. Manche Psychotherapeuten sehen hierin eine Chance, aufgebrochene, vormals unbewußte Erlebnisse durchzuarbeiten, damit der Betroffene danach gestärkt und der Individuation näher aus der Krankheit ganz gesund hervorgehe. Zusätzlich verknüpfen sie damit die Hoffnung, Rückfälle auch in Zukunft völlig vermeiden zu können. Diese Aussagen sind so allenfalls bei leichten und kurzen psychotischen Episoden aufrechtzuerhalten. Bei schwereren und länger dauernden schizophrenen, schizoaffektiven und affektiven Psychosen, die uns in Klinik und Praxis begegnen, gelten solche zu optimistischen Annahmen in der Mehrzahl nicht. Was bei Gesunden und in der analytischen Behandlung bei vielen neurotisch Gestörten oft möglich ist, kann so auf Psychosen nicht übertragen werden, zumindest nicht ohne erhebliche Abstriche und Modifikationen.
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Hartwich, P., Grube, M. (1999). Zur Frage der analytischen Behandlung von Psychosen. In: Psychosen — Psychotherapie. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53769-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-53769-1_3
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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