Zusammenfassung
Einige reine Metalle und die Mehrzahl der Legierungen erleiden nach erfolgter Erstarrung noch Zustandsänderungen im festen Zustande. Diese Zustandsänderungen sind sowohl praktisch als auch theoretisch sehr wichtig. Ihrer Natur nach können sie verschieden sein. Sofern eine Legierungsreihe überhaupt Mischkrystalle bildet, d. h. sofern im Zustandsdiagramm Krystallarten auftreten deren Zusammensetzung nicht singulär, also genau definiert ist, sondern innerhalb gewisser Bereiche variieren kann, ändern sich die Sättigungsgrenzen dieser Mischkrystallgebiete gegenüber Nachbarphasen ausnahmslos mit der Temperatur. Aus einer Krystallart wird also bei der Temperaturänderung entweder eine andere ausgeschieden, oder aber, sofern sie mit der anderen in Berührung steht, in sie in zunehmendem Maße in Lösung aufgenommen. In der Regel verkleinern sich die Existenzgebiete der Krystallarten mit sinkender Temperatur, eine Ausscheidung anderer Krystallarten aus übersättigten Mischkrystallen mit sinkender Temperatur ist also die Regel. Dieser Vorgang ist die Grundlage der sog. Aushärtung, die die größte technische Bedeutung erlangt hat und mit der wir uns schon aus diesem Grunde eingehend zu befassen haben werden.
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Literatur
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In einer neuen Arbeit teilen A. B. Greninger und A. R. Trojano Ergebnisse von röntgenometrischen Messungen mit, auf Grund deren sie einen abgeänderten Umwandlungsmechanismus vorschlagen. Es scheint jedoch keine zwingende Veranlassung zu bestehen, die Orientierungszusammenhänge von G. Kurdjumiow und G. Sachs, die auf 1° mit der Erfahrung übereinstimmen sollen, als Basis für die Überlegung eines Umwandlungsmechanismus zu verlassen. — Vgl. A. B. Greninger u. A. R. Trojano: J. Met. 1 (1950), 590.
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Eine neue theoretische Untersuchung hat gezeigt, daß die Berechnungen von A. Guinier anscheinend nicht ganz korrekt sind. Die beschriebenen Erscheinungen können anscheinend bereits durch viel geringere Kupferansammlungen erklärt werden. Vgl. H. Jagodzinski U. F. Laves: Z. Metallkde. 40 (1949), 296.
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Die Fortschritte der letzten Jahre verdanken wir neben den im Text genannten vor allen Dingen folgenden Forschern: Cohen, M.: Trans. amer. Inst. min. met. Eng. 133 (1939), 95. — Mehl, R. F., u. L. K. Jetter: Age hardening of metals symposium of the Amer. Soc. f. Metals 1939, 342. — Fink, W. L., u. D. W. Smith: Metals technology (1939). — Gayler, M. L. V., u. R. Parkhouse: J. Inst. Met. 66 (1940), 67. — Gayler, M. L. V.: J. Inst. Met. 72 (1946), 243, 543. — Rohner, F.: J. Inst. Met. 73 (1947), 285.
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Nach C. S. Barrett und R. F. Mehl Trans. amer. J. Met. 152 (1943), 182; 143 (1941), 134] tritt bei Al-reichen Al-Ag-Mischkrystallen eine Anomalie auf. Es scheidet sich zunächst gleichmäßig im Gefüge eine der tetragonalen Phase der Al-Cu-Legierungen analoge Zwischenphase aus. Ihre Umwandlung in die Gleichgewichtsphase erfolgt jedoch nicht gleichmäßig, sondern von den Korngrenzen ausgehend unter Bildung eines groben eutektoidartigen Gefüges. Eine eindeutige Erklärung für diese Erscheinung ist noch nicht gefunden worden.
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Masing, G. (1950). Zustandsänderungen in krystallisierten Metallen. In: Lehrbuch der Allgemeinen Metallkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52993-1_11
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