Zusammenfassung
Will man mit wenigen Worten das Gesamtergebnis der vorliegenden Untersuchung zusammenfassen, so läßt sich kurz folgendes sagen: Für Freud erschöpft sich, genau so wie für alle anderen typischen Vertreter seines Jahrhunderts, das Sein in seinem erkennbaren Ausschnitt. Das jenseits der Grenzen unserer Erkenntniskraft liegende Sein wird von dieser Wissenschaftsrichtung geleugnet. Damit hängt es auch zusammen, daß Freud nur das reale Sein kennt und das nichtreale Sein für Schöpfungen des Subjekts, für reine Phantasieprodukte hält. Der Mensch aber ist dementsprechend ausschließlich von Realkategorien bestimmt. Diese sind dann auch die Determinanten, die den Menschen nicht nur auf seine gegenwärtige Entwicklungsstufe „getrieben“ haben, sondern zu immer größerer Vervollkommnung führen. Der Idealmensch der Zukunft, an den Freud genau so glaubt wie Marx, Nietzsche und all die andern Fortschrittsgläubigen des 19. Jahrhunderts, ist ausschließlich das Werk der realen Welt selbst.
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Matussek, P. (1948). Nachwort. In: Metaphysische Probleme der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52991-7_5
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