Zusammenfassung
Für die Erzeugung elektrischer Energie kommt in Deutschland die Braunkohle mit etwa 45%, die Steinkohle mit etwa 35% und die Wasserkräfte mit etwa 16% zur Verwendung. Der Rest verteilt sich auf Öl und Gas. Die überaus starke Verwendung der Braunkohle hat ihre Ursache darin, daß diese Kohle im Tagebau leicht und daher billig abgebaut werden kann. Der Preis je Tonne beträgt daher auf der Zeche nur etwa 1/6 desjenigen der Steinkohle. Da nun der Heizwert der Steinkohle etwa dreimal so groß wie derjenige der Braunkohle ist, stellt sich der Energiepreis bei der Steinkohle etwa doppelt so hoch wie bei der Braunkohle. Die Steinkohle kann daher am Zechenort nicht mit der Braunkohle in Wettbewerb treten. Anders ist dies, wenn ein Transport hinzukommt Infolge des hohen Wassergehaltes der Braunkohle (bis 60%) und des relativ geringen Heizwertes treten bei ihr erhebliche Transportkosten hinzu. Für einen Vergleich zwischen beiden Kohlenarten wollen wir eine Wärmeenergie von 1 Million kcal zugrunde legen, wobei wir außerdem für die Steinkohle einen Heizwert von 7000 kcal/kg und für die Braunkohle von 2000 kcal/kg annehmen wollen. Für 106 kcal braucht man dann 143 kg Steinkohle und 500 kg Braunkohle. Diese Kohlenmengen würden bei einem Zechenpreisl von 17 RM/t für Steinkohle und 3 RM/t für Braunkohle für diese 1,5 RM und für die Steinkohle 2,4 RM kosten. Die Frachtkosten der Reichsbahn sind derart gestaffelt, daß dieselben bei großen Entfernungen weniger stark zunehmen. Trägt man sich die Brennstoffkosten für 106 kcal zuzüglich den Frachtkosten in Abhängigkeit von der Entfernung von der Zeche Z auf (Abb. 393), so erkennt man, daß bei Entfernungen bis etwa 50 km der Wärmepreis der Braunkohle (Br) zwar wesentlich geringer ist, während äuf größere Entfernungen die Steinkohle (St) wirtschaftlicher verschickt werden kann.
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Lehmann, W. (1948). Das elektrische Kraftwerk. In: Die Elektrotechnik und die elektromotorischen Antriebe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52967-2_14
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