Zusammenfassung
Die Bluttransfusion hat in der Geschichte der Medizin eine sehr wechselvolle Rolle gespielt. Geschichtlich beglaubigt ist sie zuerst 1667 von Denis in die Tat umgesetzt worden. Denis transfundierte Lammblut, später auch Kalbblut. Die ersten Erfahrungen waren gut. Viele Erfahrungen wurden durch experimentelle Arbeiten etwa zu derselben Zeit in England gemacht und dabei die abenteuerlichsten Fragen erörtert. Man hatte scheinbar geglaubt, ganze Wesensumstimmungen herbeiführen zu können. Die Mißerfolge bei der praktischen Anwendung ließen nicht lange auf sich warten. Die Bluttransfusion geriet daher allmählich in Vergessenheit und wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts besonders in England wieder experimentell geprüft. In Deutschland hat sich besonders Dieffenbach, dem wir auch einen ausführlichen Beitrag zu der Geschichte der In- und Transfusion verdanken, mit der experimentellen Erprobung der Bluttransfusion beschäftigt. Er hat schon die Gefahren der Transfusion artfremden Blutes gekannt, fordert das Vermeiden der Einspritzung von Koagula und Luft und unterschied eine direkte und indirekte Transfusion. Auch die Verwendung von defibriniertem Blut (Magendie), die später (Panum, Martin) vielfach als ungefährlich empfohlen wurde, hat auch Dieffenbach schon erwähnt. Billroth hatte der Bluttransfusion eine große Zukunft prophezeit. Später (1883) ist über die Bluttransfusion der Stab vollkommen gebrochen worden, und zwar hauptsächlich unter dem Gewicht des abfälligen Urteils von v. Bergmann, der die Gefahren kennengelernt hatte.
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Oehlecker, Beck, Hesse, Schilling, Wildegans (1948). Die Bluttransfusion. In: Operative Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52929-0_7
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