Zusammenfassung
Leib und Seele in ihrer Einheit, ihrer Trennung, ihrer Beziehung sind unter mehreren Gesichtspunkten eines voneinander radikal abweichenden Sinnes zu erforschen (vgl. S. 191). In diesem Kapitel ist zu berichten, welche handgreiflichen somatischen Befunde und physischen Umweltfaktoren eine nachweisbare Wirkung auf die Seele haben. Es führt zu nichts, von Körper überhaupt und Seele überhaupt zu reden, denn beides ist in seiner Allgemeinheit viel zu unbestimmt, um den Aussagen über sie einen klaren Sinn zu geben. Es kommt darauf an, die bestimmte Körperlichkeit und bestimmte seelische Erscheinungen in ihrer empirischen Feststellbarkeit zu erfassen, um dann zu sehen, welche Wirkungen dieses Körperliche hat.
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Referenzen
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Kollibay-Uter, Hanna: Z. Neur. 65, 351. — Vgl. Meier, E.: Z. Neur. 76, 479 (aus Burg. hölzli).
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Vgl. besonders Selbstschilderungen: Moreau de Tours: Du hachisch et de 1’aliénation mentale. 1845. — de Quincey, Th.: Bekenntnisse eines Opiumessers. Die Zusammenstellung von Baudelaire.Serko: Im Meskalinrausch. Jb. Psychiatr. 34, 355 (1913). — Mayer-Groß: Selbstschilderung eines Kokainisten. Z. Neur. 62, 222.
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Über andere Gifte: Baum, Joseph: Beitrag zur Kenntnis der Kampferwirkung, S. 8–12. Diss. Bonn 1872. (Auf der Straße erschien alles in Tumult und der Vergiftete selbst darin verwickelt. Buchstaben waren beim Lesen in Bewegung. Er hatte „wüste
Empfindungen“, hörte betäubende Geräusche, bis er bewußtlos wurde. Beim Erwachen wußte er nichts vom Kampfer, erinnerte sich bei dessen Geruch aber sofort. Alles erschien ihm neu und fremd, als wenn er jetzt zum ersten Male seine Existenz bekäme. Er wußte nicht, wö er war und nicht, wozu die Gegenstände gebraucht werden.) — Schabelitz, H.: Experimente und Selbstbeobachtung im Bromismus. Z. Neur. 28, 1. (Bei chronischer Bromvergiftung entwickelt sich ein hypomanischer Zustand mit großer Merkfähigkeitsstörung und Müdigkeitsanfällen. Gehörsillusionen. Lichterscheinungen bei geschlossenen Augen. Anfangs Erleichterungen im Ablauf des motorischen Sprechaktes, dann Störung der Wortbereitschaft. In der Bromabstinenz nachher: Beziehungsideen und Depressionszustand.) — Zusammenfassend über Bromvergiftung: Amann: Z. Neur. 34, 12.
Kraepelin: Über die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena 1892. Weitere Untersuchungen in den Psychologischen Arbeiten, herausgegeben von Kraepelin.
Schroeder, P.: Intoxikationspsychosen. Leipzig u. Wien 1912.
Vgl. über die Suchten: Rieger: Festschrift für Werneck. 1906. — Fränkel, F. u. E. Joel: Der Kokainismus. Berlin 1924.
Maier, H. W.: Der Kokainismus. Leipzig 1926.
Stringaris, M. G.: Die Haschischsucht. Berlin 1939.
Selbstschilderungen erkrankter Ärzte über das Erleben somatischer Erkrankung und das Verhalten zu ihr hat aus Autobiographien, kasuistischen Publikationen und einer Rundfrage A. Grontjahin gesammelt: Ärzte als Patienten. Leipzig 1929.
Braun: Die Psyche der Herzkranken. Z. Psychol. 106, 1 (1928). — Fahrenkamp, K.: Psychosomatische Beziehungen beim Herzkranken. Nervenarzt 2 (1929).
Kloos, Gerhard u. Erwin Näser: Die psychische Symptomatik der Lungentuberkulose Berlin 1938.
Ich halte mich dabei vor allem an folgende Bücher: Jores, Arthur: Klinische Endokrinologie (dem ich Formulierungen entnehme). Berlin 1939.
Koller, O.: Hormone. Berlin 1941. Sammlung Göschen.
Marx, H.: Innere Sekretion. In: Handbuch der inneren Medizin von Bergmann, Staehelin, Salle, Bd. VI. Berlin 1941.
Vgl. z. B. Mayer, W.: Über Psychosen bei Störung der inneren Sekretion. Z. Neur. 22, 457 (1914). — Walter u. Krambach: Vegetatives Nervensystem und Schizophrenie. Z. Neur. 28 (Untersuchung der pharmakologischen Wirkung von Atropin, Pilokarpin, Adrenalin im Vergleich mit Normalen). — Zusammenfassend ein Vortrag von Stertz: Psychiatrie und innere Sekretion. Z. Neur. 53, 39.
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Abderhalden: Die Schutzfermente des tierischen Organismus. Berlin 1912. —Fauser: Dtsch. med. Wschr. 1912 II: 1913 I. — Münch. med. Wschr. 1913 I. — Allg. Z. Psychiatr. 70, 719.
Ewald, G.: Die Abderhaldensche Reaktion mit besonderer Berücksichtigung ihrer Ergebnisse in der Psychiatrie. Berlin: Karger 1920.
Über die eindrucksvollen neuen Untersuchungen von Gjessing, K. F. Scheid u. a. ist S. 210ff. berichtet. Sie machen nicht mehr den Anspruch, Totaleinsichten über die somatischen Grundlagen der Psychosen zu bieten, sondern geben unbezweifelbare spezielle Resultate für begrenzte Krankheitsgruppen. Sie machen nicht Stichprobenuntersuchungen ins Endlose, sondern methodische internistische Analysen gewisser psychotischer Krankheitszustände und deren Verlauf.
Wiedekind: Z. Neur. 159 (1937).
Bonhhoeffer: Zur Frage der exogenen Psychosen. Neur. Zb1. 1909, 499. Dazu Specht: Z. Neur. 19, 104 (1913).
Bonhoeffer. Die Psychosen im Gefolge von akuten Infektionen, Allgemeinerkrankungen und inneren Erkrankungen. Wien 1912. — Neuere Zusammenfassung in Bumkes Handbuch der Geisteskrankheiten, Bd. 7. --- Versuch einer Analyse der klinischen Bilder in exogene, konstitutionell typische und psychoreaktive Symptome: Westphal: Zum klinischen Aufbau der exogenen Psychosen. Z. Neur. 164. 417 (1938).
Jentsch:. Z. Neur. 1 668 (194)
Vgl. z. B. Weber: Über akute tödlich verlaufende Psychosen. Mschr. Psychiatr. 16, 81 (1904).
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Das frühere Material ist zusammengestellt von Friedländer: Mschr. Psychiatr. 8, 62 (1900). — Becker: Über den Einfluß des Abdominaltyphus auf bestehende geistige Erkrankung. Allg. Z. Psychiatr. 69, 799 (1912).
Scheid, K. F.: Zur Differentialdiagnose der symptomatischen Psychosen. Z. Neur. 162, 566 (1938).
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Wie verwickelt die kausale Fragestellung liegt und wie man den Versuch macht, spezifische seelische Formen in Zustand und Verlauf kausal zu deuten, darüber das Referat von Hauptmann: Klinik und Pathogenese der Paralyse im Lichte der Spirochätenforschung. Z. Neur. 70, 254 (1921).
Redlich: Die Psychosen bei Gehirnerkrankungen. Wien 1912. Ausführlich in den Rand- und Lehrbüchern der Psychiatrie und der Neurologie.
Über die durch v. Economo entdeckte, für psychopathologische Probleme besonders wichtig gewordene Erkrankung dessen zusammenfassende Darstellung: Economo, C. v.: Die Encephalitis lethargica. Berlin 1929.
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Moderne Ä ußerungen über das Lokalisationsproblem: v. Monakow: Die Lokalisation im Großhirn. Wiesbaden 1914. -- Goldstein, K.: Die Lokalisation in der Gehirnrinde. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie von Bethhe, Bergmann usw., Bd. 10, S. 600ff. Berlin 1927.
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Kleist, K.: Gehirnpathologie, zusammenfassend S. 1364 ff. Leipzig 1934.
Vgl. in meinem Referat über Trugwahrnehmungen: Z. Neur. (Ref.) 4, 314 ff. — Ferner Pick: Über die Beeinflussung von Visionen durch zerebellar ausgelöste vestibulare und ophthalmostatische Störungen. Z. Neur. 56, 213.
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A Beringer: Über Störungen des Antriebs bei einem von der unteren Falxkante ausgehenden doppelseitigen Meningeom. Z. Neur. 171, 451 (1941).
Zusammenfassend: Reichardt: Hirnstamm und Psychiatrie. Referat 1927. Mschr. Psychiatr. 68, 470. — Bostroem, A.: Striäre Störungen. In Bumkes Handbuch der Geisteskrankheiten, Bd. 2, S. 207 ff. 1928.
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Vgl. Niβls Einführungsaufsatz zu seinen histologischen und histopathologischen Arbeiten.Arbeiten Bd. 1. Jena 1904.
Siehe das sehr anschauliche Material in den „Beiträgen zur Frage nach der Beziehung zwischen klinischem Verlauf und anatomischem Befund bei Nerven- und Geisteskrankheiten“, herausgeg. von Franz Nißl. Berlin 1913 ff. Darin ist der Kontrast deutlich zwischen dem Wissen vom feinsten Detail und der Beziehungslosigkeit dieses Details zum klinischen Bild; diese Beziehung besteht immer nur im ganz Groben der Hirnerkrankung überhaupt zur geistigen Erkrankung. — Über die Grenzen histologischer Erkenntnis sagt Nißl an
anderer Stelle (Allg. Z. Psychiatr. 73, 96): „Ohne Schwierigkeit sind wir imstande, eine Paralyse, eine senile Demenz, eine Arteriosklerose und einige Formen der Hirnlues voneinander zu unterscheiden, aber bei dem Gros der in Irrenanstalten zur Sektion kommenden Fälle hat bis jetzt die Histopathologie versagt. Zwar finden wir auch hier regelmäßig, oft sogar recht greifbare Veränderungen an den einzelnen Gewebsbestandteilen, allein man kann damit nicht viel anfangen; man ist außerstande, dieselben entsprechend den verschiedenartigen klinischen Verlaufsformen in verschiedenartige wohl gekennzeichnete histopathologische Gesamtbilder auseinanderzuhalten.“
Spielmeyer: Z. Neur. 123 (1929).
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Jaspers, K. (1946). Wirkungen der Umwelt und des Leibes auf das Seelenleben. In: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52895-8_10
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