Zusammenfassung
Nachdem die Anwendung der Kompression für Arzneimittel zuerst durch Professor J. Rosenthal in Erlangen vorgeschlagen worden war, hat die Arzneitablette etwa seit Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Siegeszug über die ganze bewohnte Erde angetreten. Sie hat damit das abgeteilte Pulver der Apotheken, das in gefalteten Papierumhüllungen, den sog. Pulverkapseln, in die Hand des Patienten kam, bis zu einem hohen Grade verdrängt, trotz der unleugbaren Vorzüge jener altehrwürdigen Darreichungsform. Die Tablette bietet demgegenüber folgende Vorteile: Sie ist leicht im großen herstellbar, daher billiger als abgeteilte Pulver, sie ist mindestens ebenso genau dosierbar wie diese, sie hat ein ansprechendes Äußere, ist leicht einzunehmen und infolge ihrer handlichen Verpackungsart in Glas-oder Aluminiumröhrchen oder flachen Schachteln überallhin leicht mitzunehmen. Keine Apotheke, keine Krankenanstalt ist heute denkbar ohne einen reichen Vorrat an Tabletten aller Art.
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Literatur
Rosenthal, J.: Berl. klirr. Wschr. 1874 Nr. 34.
Vgl. Johannes Arends: Die Kunst des Dragierens. Pharm.Ztg. 1949, 27, 487.
Vgl. Ahonen: Untersuchungen über den Zerfall von Pillen. Arch. Parmaz. 1936, 8.
Nach Giittiwann: Medizinische Terminologie, 30. Aufl. Berlin: Urban and. Schwarzenberg 1941, werden Pastillen entweder ohne Druck hergestellt durch Zusatz von Bindemitteln (Pastillen im engeren Sinne, Trochisci, Tabulae, Tabellae). oder durch Druck (Tabletten, Tabulettae). Diesem Sprachgebrauch folgend unterscheidet auch dieses Buch im allgemeinen nicht zwischen Pastillen und Tabletten, doch ist unter Pastilli pectorales der Vollständigkeit halber eine bewährte Vorschrift für Pastillen im alten Sinne gegeben.
Johnson, H.A. u. R.W. Clark: J.amer. pharmaceut. Assoc. 23, 1014
Stich, Bakteriologie. 6.Aufl. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer 1950.
Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Bd. I, II u. Erg.-Bd. Unveränderter Neudruck. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer 1949.
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Arends, J. (1950). Tabletten, Begriff und Benennung. In: Die Tablettenfabrikation und ihre maschinellen Hilfsmittel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52632-9_1
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