Zusammenfassung
Das Zurückschreiten der englischen Verfassung in dem letzten halben Jahrhundert des Mittelalters, jenes Scheinbare Zurückfallen in die Stürme des 13. Jahrhunderts, liegt zunächst in einem Zusammentreffen persönlicher Verhältnisse. Allerdings lagen in den Rechtsverhältnissen der Geistlichkeit und des Adels noch erhebliche Schwierigkeiten und Disharmonien (§. 25a), welche indessen nur durch den Schwachsinn Heinrich’s VI. in einen dynastischen Adelskamps entartet waren. Der Selbstmord der Baronie in diesem wilden Streit und die darauf folgende Erschöpfung konnten nur zur Stärkung des Königthums als Institution führen. Ritterschaft und Städte waren zum großen Theil sehr wider ihren Willen in jene Kämpfe hineingezogen, nach ihrer Lebensstellung dagegen mehr auf die friedliche Entwickelung des insularen Staatslebens in Grafschafts- und Parlamentsverfassung hingewiesen, und selbst der Wachfende Unabhängigkeitssinn der unteren Schichten neigte sich mehr einer königlichen Negierung zu, als einem organisirten Adelsregiment. Ein neubefestigtes Königthum, welches dieser Socialen Grundrichtung der Zeit umsichtig entgegenkam, konnte eines starken Rückhalts in der Masse der Bevölkerung versichert sein.
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Gneist, R. (1882). Das Zeitalter der Tudors und der Reformation. In: Englische Verfassungsgeschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52604-6_4
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