Zusammenfassung
Unter dem Einflusse der Rechtsordung gestalten sich die Lebensverhältnisse zu Rechtsverhältnissen. Demgemäß wird nicht nur die Entstehung und Begründung der Rechtsverhältnisse durch die Rechtsordnung bestimmt, sondern auch ihr weiteres Schicksal, ihre Änderung und Aufhebung. Sämtliche Rechtsvorgänge (Rechtsfolgen, Rechtswirkungen) lassen sich unter diese drei Kategorien: Entstehung, Änderung und Aufhebung von Rechtsverhältnissen unterordnen. Da sich aber im Rechtsverhältnisse Gewährleistung (subjektives Recht) und Gebundenheit (Pflicht) einander entsprechen, so beziehen sich die Rechtsvorgänge auch auf diese. Wir sprechen daher auch von der Entstehung, Änderung und Aufhebung der subjektiven Rechte und Rechtspflichten. Die Rechtsvorgänge knüpft das objektive Recht an bestimmte Tatsachen an. Diese Tatsachen sinb die juristischen Tatsachen. Eine juristische Tatsache ist daher eine für einen Rechtsvorgang nach dem objektiven Recht erhebliche Tatsache. Im allgemeinen sinb die juristischen Tatsachen (Ereignisse (z. B. Geburt und Tod des Menschen) oder Zustände (z. B. Dauer des Besitzes), positive oder negative Tatsachen (z. B. Zerstörung einer Sache, Unkenntnis, Nichtgeltendmachung von Ansprüchen), menschliche Handlungen oder Tatsachen anderer Natur.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Hölder, Pandekten I, § 36. Regelsberger I, §§ 118–123. 1897: Hellmaun, Votträge über das BGB., § 12–14. Elßbacher, Die Hanblungsfähigkeit nach deutschem bürgerl. Recht I (1903). Bierlling, Jur. Prinzipienlehre II, § 20. Enneccerus 3 I, 1. §§ 126 ff.
Vgl. HIB. §§ 305. 306. K. Lehmamn, Lehrb. d. Handelsr., § 93.
Maksmann, Der Verzicht (1912).
Zitelmann, a. a. O, H. 7–8, S. 34, Note 35. J. a. vgl. A., K1ein, Die Redjtshandlungen i. e. S. (1912).
Vgl. Koller, Jahrb. f. Dogm., Bd. 28 (1899), S. 234 ff. Zitelmann, a. a. O., H. 7–8, S. 28 f., 33, Note 34. Ganz abweichend Isan, a. a. O., S. 24 ff. 52 unb O. Bülow , Das Geständnisrecht (1899), bef. S. 105 ff.
A. M. Biermann I, S. 140 f.
Vgl. Isan, a. a. O., S. 47 f.
A. M. Mendt, Arch. f. d. ziv. Prax., Bd. 89 (1899), bes. S. 431 ff. (Vgl. L. § 312. I, B).
Breit, Die Geschäftsfähigkeit (1903).
A. M. Biermann I, S. 199 f., der vorübergehende Millensunfähigkeit annimmt.
Vgl. auch EG. Art. 200, Abf. 3.
Gesetz vom 12. Juli 1874.
Seuff., A., Bb.61, Nr. 11.
Vgl. 149. 485.
Titze, Jahrb. f. Dogmat., Bd. 47, S. 379 ff.
Fritze, Arch. f. bürg, R., Bd. 14, S. 214 f.
Vgl. L. 1, § 15. D. (44, 7).
Hölder, Komm. z. allgem. Teil, S. 321.
Über den Vorvertrag (pactum de contrahendo) vgl. L. § 85.
Verhandlungen durch Boten sinb solche unter Abwesenden: Jleck, Arch. für bürg. R, Bd. 15 (1899), S. 409 ff. 413 f.
Vgl. noch die besonderen Beftimmungen in 151. 152. Unger, Jahrbücher f. Dogm., Bd. 33 (1894), S. 344 ff.
Walsmann, Der Verzicht (1912), S. 219 ff.
Vgl. 516. 663. 700.
Vgl. Mecklenb.-Schwer. AV. z. BGB, § 37. Mecklenb.-Stre1. AV. z. BGB.,. § 37.
Über die Beurkundung, von Versteigerungen: JGG. § 181.
M. I, S. 185. Zweifelnd He1lmann, a.a.O., S. 76.
Vgl. Meck1enb. (- Schwer.,-Strel.) AV. z. BGB., § 4. Dazu Langfelb, S. 18 f.
Vgl. 81, Abs.2.
Pesta1ozza, A. Graf von, Der Begriff der Mentalreservation im Sinne des § 116 BGB. (1904).
Vgl. Ileck, Arch, f. bürqerl. Recht, Bd. 15 (1899), S. 394 ff. Hölder, Kommentar, S. 266f.
Seuff. Arch. Bd. 60, Nr. 232.
Endemann, Über die zivilrechtl. Wirkungen der Verbotsgesefze (1887). Isah, Die Millenserklärung im Tatbestande des Rechsgeschäfts usw. (189), S. 94 ff.
Arch vom RG. in Senff. Arch., Bd. 46, Nr. 91. Dagegen, wie im Text, Biermann I, S. 236 f. Vgl. Jaeger,RO. zu § 43.
Vgl. Philipp, Bl. für Rechtsanwendung, Jahrg. 64 (1899), S. 353 ff. 369 ff.
RG. 60, S. 11. Senff. Arch., Bd. 60, Nr. 139.
Vgl. Juld, Sächs. Arch., Bd. 9 (1899), S. 348 ff.
RG. Bd. 61, S. 266.
Müller-Erzbach), Die Grundsätze der mittelbaren Stellvertretung (1905).
Hölder, S. 357 f. Seuff. Arch Bd. 60, Nr. 123. Vgl. Ferner Wenst, Pandekten, §§ 41. 57. Lene1, Jahrb. f. Dogm., Bd. 36 (1896) S. 1 ff. Helltnann, Vorträge, S. 59 ff., 100 f.
RG Bd. 62, S. 335.
Scuff. Arch., Bd. 61, Nr. 171.
Vgl. auch Leonharb, Allgem. Österr. Ger.-Ztg. 1897, S. 102.
A. M. Kohler I, § 195.
Vgl. Hellwig, Anspruch und Klagerecht, S. 360.
Hö1ber zu § 175, Note a).
Vgl. Rehbein, S. 259. Wenn der Vertretene trotz Anwesenheit beim Geschäftsabschluß oder trotz Kenntnis von demselben seiner Kenntis entsprechende Weisungen unterlietz, so kann das nach 157 so beurteilt werben, als hätte er Weisung zum Geschäftsabschlusse so erteilt, wie er stattgefunden hat. Viermann I, S. 283, Note 4.
Senff. Arch., Bd. 56, Nr. 55.
Vgl. Planck zu 179, Abs. und Hellmaun, Krit.V.I.Schr. Bd. 41 (1899), S. 244.
Huther, D. Jur.Zeitg., Jahrg. 4 (1899), S. 332 f.
Biermann I, S. 285. A. M. P1anck zu 181.
Bekker, System II, S. 210, Anm. a. 227 f. Zitelmann, Beitr., H. 9/10, S. 118 ff. 169. 171. He1lmann, Vorträge über daz BGB., § 20.
A. M. Crome I. § 82.
Biermann I, S. 299, Note 9. 10.
Ebenfo S. 219 D. (50. 16).
Hö1der, Allgem. Leiten, S. 340 ff. Stammler, Recht der Schuldverh). (1897), S, 37.
Vgl. 1. 12. D (50. 17), 1. 24 (25). D (34. 5).
Weyl, System der Verschuldungsbegriffe im BGB. (1905).
ZPO. §§ 188. 216. 222. 761. WO. Art. 41. 92.
Vgl. die Ausfüchrungsgesetze. Kloß, A., Das deutsche und badische Sonutagsrecht (1900).
Vgl. JGG. § 17, Abs. 2. 551. 565. 584. 595. 621.
Hölder, Pandekten I, § 63. Regelsberger I, §§ 181–187. Hellmaun, Vorträge über das BGB., § 34. Enneccerus § I, 1. §§ 203 ff. 210 ff.
1. 3, C. (7, 39).
Vgl. Horn, Die bona fides bei der Klagenverjährung. (1899).
Hölder, Komment., S. 432. A. M. Planck, S. 346.
Vgl. auch 2031.
Hö1der, Komment., S. 435 f. A. M. Planck zu 208. Biermann I, S. 364, Note 3.
Vgl. Mecklenb.-Schwer. AV. z. BGB. § 33. Mecklenb.-Strel. AV. z, BGB. § 32.
Hö1der, Pandekten I, § 64. Regesberger I, § 180. Hellmaun, Vorträge über das BGB., § 34. Guneccerus I, 1. § 209.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1914 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Matthiaß, B. (1914). Die Lehre vom juristischen Tatbestande. In: Lehrbuch des Bürgerlichen Rechtes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52589-6_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-52589-6_6
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-52535-3
Online ISBN: 978-3-642-52589-6
eBook Packages: Springer Book Archive