Zusammenfassung
Die Frage: Knabe oder Mädchen ? gehört zu den Problemen der allgemeinen Physiologie, die das Interesse am frühesten und am stärksten beschäftigt haben; vielleicht steht sie überhaupt an erster Stelle. Zu diesem Schlusse können wir wenigstens kommen, wenn wir die Zahl der darüber geäußerten Ansichten als Maßstab nehmen. Soll doch schon am Ende des 17. Jahrhunderts Drelincourt, der Professor der Anatomie in Leyden war, nicht weniger als 262 verschiedene Theorien der Geschlechtsbestimmung gekannt haben; und seitdem sind Forschung und Phantasie nicht untätig geblieben, sondern haben Hypothese auf Hypothese gehäuft. Unser wirkliches Wissen von einem Problem pflegt nun umgekehrt proportional zu sein zu der Zahl der darüber geäußerten Ansichten, und schon daraus können Sie entnehmen, daß der Stand unserer sicheren Kenntnisse über die Geschlechtsbestimmung lange Zeit hindurch ungewöhnlich niedrig war.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Correns, C.E. (1924). Vererbung und Bestimmung des Geschlechts. In: Gesammelte Abhandlungen ƶur Vererbungswissenschaft aus Periodischen Schriften 1899–1924. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52587-2_33
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