Zusammenfassung
Im Grundmodell der Agency-Theorie wird davon ausgegangen, daß ausschließlich der Agent den Erfolg beeinflussen kann. Agency-Beziehungen in Organisationen sind aber häufig dadurch gekennzeichnet, daß alle Mitglieder durch ihre Anstrengungen Einfluß auf den Erfolg nehmen können. Leitungsinstanzen steuern z.B. nicht nur das Verhalten nachgeordneter Entscheidungsträger durch Anreizsysteme, sie nehmen auch zahlreiche andere Aufgaben wahr. Können alle Organisationsmitglieder durch ihre eigenen Anstrengungen den Gesamterfolg beeinflussen und werden die Organisationsmitglieder am Gesamterfolg beteiligt, dann haben alle Mitglieder jeweils zum einen den Charakter eines Prinzipals und zum anderen den Charakter eines Agenten. Ein Organisationsmitglied hat den Charakter eines Agenten, weil es mit seiner eigenen Anstrengung nicht nur seinen eigenen Nutzen, sondern auch den Nutzen anderer beeinflußt. Es hat den Charakter eines Prinzipals, weil es andererseits von den Anstrengungen anderer Mitglieder betroffen wird. In Abschnitt 2 wird die Agency-Problematik untersucht, wenn jedes Organisationsmitglied sowohl als Prinzipal und als Agent fungiert. Dabei wird die Organisation als eine mehrstufige Hierarchie betrachtet. Das Problem der obersten Leitungsinstanz besteht in der Anreizgewährung für die Zwischeninstanzen. Diese sollen sowohl sich selbst anstrengen, als auch ihre nachgeordneten Mitarbeiter motivieren.
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Literatur
Petersen untersucht ebenfalls die Problematik der Anreizgestaltung in einer dreistufigen Hierarchie, vgl. Petersen (1989), S. 147–156. Sein Modell basiert ebenfalls auf dem Len-Modell. In seinem Modell ergibt sich das Erfolgspotential für das Mitglied M2 aufgrund des Aktivitätsniveaus des Mitglieds M3 sowie einer Störvariablen. Hierdurch erhält sein Modell eine andere Struktur, vgl. Petersen 1989, S. 147.
Vgl. Ruhl (1990), S. 192.
Vgl. Ruhl (1990), S. 192.
Ruhl untersucht die Problematik der zentralen und dezentralen Anreizgestaltung in einer mehrstufigen Hierarchie unter Berücksichtigung der Situation, daß die Leitungsinstanz unvollkommen informiert ist. Er unterstellt Prämienfunktionen des Typs: s(x) = s•x. Vgl. Ruhl (1990), S. 178–237.
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© 1998 Physica-Verlag Heidelberg
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Velthuis, L. (1998). Die Berücksichtigung mehrerer Prinzipale und mehrerer Agenten. In: Lineare Erfolgsbeteiligung. Physica-Schriften zur Betriebswirtschaft, vol 66. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52446-2_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-52446-2_13
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