Zusammenfassung
In Abschnitt 2.1.1 wurde bereits darauf hingewiesen, daß die mechanische Hysteresekurve die Antwort eines Werkstoffes auf eine zyklische Belastung wiedergibt und damit als integrale Darstellung der das zyklische Verformungsverhalten bestimmenden mikrostrukturellen Vorgänge betrachtet werden kann. Die Notwendigkeit der übersichtlichen und vergleichbaren Darstellung des zyklischen Verformungsverhaltens führt auf die in den Abschnitten 2.1.2–2.1.4 eingeführten Diagrammtypen. Diese sind aber immer mit einem Verlust an Information verbunden, da sie aus den Hysteresekurven eines Wechselverformungsversuches nur einzelne, ausgewählte Punkte übernehmen. So wird z.B. in der zyklischen Spannungs-Dehnungskurve nur der Sättigungszustand betrachtet und dieser wiederum nur durch ein Wertepaar (σS, ϵ pl,S ) gekennzeichnet (Abb. 2.4).
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Literatur
Daneben kann auch eine Versuchsunterbrechung einen starken Einfluß ausüben: Bereits eine Raumtemperaturauslagerung kann durch eine Erholung der Punktdefekte zu einer massiven Veränderung der Hysteresenform führen [91].
Auf eine Beschreibung der Potential-Atomabstands-Kurve mit einem Polynom vom Grade größer 3 wird verzichtet, da die daraus resultierenden Koeffizienten der Elastizität mit den z.Z. zur Verfügung stehenden experimentellen Mitteln nicht bestimmt werden können.
Die im Wälzlager auftretenden Belastungen und die darauf zurückzuführenden Gefügeveränderungen werden z.B. in [94, 95] beschrieben.
Für die Durchführung der Messungen am SKF Engineering & Research Centre, Nieuwegein (Niederlande) sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Auch für die Auswertung des Zugversuches hat das nichtlinear elastische Verhalten unmittelbare Konsequenzen. Bestimmt man z.B. den Wert von R p 0,02 für 100Cr6B auf konventionelle Weise durch Parallel Verschiebung der “elastischen Geraden” um eine Dehnung von 0,02%, so ergibt sich ein Schnittpunkt mit der σ-ϵ-Kurve bei ca. 1400 MPa. Wird im Gegensatz dazu berücksichtigt, daß die elastische Gerade in Wirklichkeit eine gekrümmte Kurve ist, so folgt für das “wahre” Rp0,02 ein Wert von ca. 1750 MPa.
Für die Anregung zu diesen Messungen und die Hilfe bei der Durchführung wird Herrn A. P. Voskamp vom SKF Engineering % Reseach Centre, Nieuwegein herzlich gedankt.
Allerdings ist zu beachten, daß ein Einfluß der Versuchsparameter, insbesondere der Temperatur und der Dehngeschwindigkeit, auf das Ausmaß der Magnetostriktion bzw. der zu ihrer Verhinderung notwendigen Feldstärke existiert.
Auf diese Versuchstechnik wird in Kapitel 8 näher eingegangen.
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Christ, HJ. (1991). Zur Form der Hysteresekurve. In: Wechselverformung von Metallen. WFT Werkstoff-Forschung und -Technik, vol 9. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52345-8_3
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