Zusammenfassung
Die Lipidchemie gilt bei organischen Chemikern und Biochemikern als „Schmierchemie“, weil nur Schmieren, keine Kristalle, also keine reinen Verbindungen zu erwarten sind. Dieser Ruch des Unreinlichen gilt nicht nur den Präparationen, sondern auch der Definition: Die anderen großen Stoffgruppen der Biochemie, Kohlenhydrate, Eiweiße, Nukleinsäuren, können von ihren Strukturen her definiert werden; bei den Lipiden muß man sich näherungsweise mit einer gemeinsamen physikalisch-chemischen Eigenschaft begnügen: mit der Hydrophobizität, der Wasserabstoßung, der Unlöslichkeit in wäßrigen Systemen. Nur „näherungsweise“deswegen, weil einige Lipidmoleküle neben den hydrophoben auch hydrophile Regionen besitzen; sie sind amphipathisch, amphiphil. Das führt dazu, daß Lipide im wäßrigen Milieu sowohl unlöslich sein können, also in ihrer eigenen Lipidphase bleiben, oder eine flüssig-kristalline Phase bilden, oder eine mizellar-disperse Phase oder sogar eine molekulardisperse Phase bilden. Da die Phasen je nach Konzentration und Temperatur ineinander übergehen können, da sie mit Proteinen aggregieren können, und da Lipide gegen Wärme, Licht und Luft empfindlich sind, ist es verständlich, daß neben den Organikern, Biochemikern und Systematikern auch die Analytiker ihre Probleme mit den Lipiden haben, zu denen so unterschiedliche Strukturen wie Fettsäuren, Glyzeride, Wachse, Glyzerophosphatide, Sphingophosphatide, Sphingoglykolipide, Glyceringlykolipide, Terpene und Steroide gehören.
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Kuss, E. (1984). Einführung in das Thema. In: Bolt, H.M. (eds) Gestagene in oralen Kontrazeptiva. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52237-6_7
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