Zusammenfassung
In biometrischen Fachzeitschriften wird die Problematik klinischer Datenbanken hinsichtlich Auswertung und Interpretation, wenn überhaupt, dann mit erheblicher Skepsis diskutiert ([1], [2]). Die Einwände gegen diese technisch elaborierte Form von Beobachtungsstudien richten sich vor allem gegen die fehlende Kontrollierbarkeit der Randbedingungen und die entsprechend zweifelhafte Qualität von Schätzungen. Die Richtigkeit dieser Argumente ist nicht in Frage zu stellen. Andererseits ist, wenn man die wissenschaftliche medizinische Literatur betrachtet, ganz offensichtlich, daß der Anteil an Beobachtungsstudien größer ist als der an experimentellen klinischen Studien, und daß die Zahl mit der Entwicklung der EDV ständig zugenommen hat. Statt puristische Kritik an dieser Entwicklung anzumelden, erscheint es sinnvoller, in einer ganz pragmatischen Art und Weise methodische Richtlinien zu entwickeln, nach denen eine Beobachtungsstudie unter den Aspekten der Auswertung und Interpretation konsolidiert werden kann. Derartige Bemühungen sind weitgehend illusorisch, solange Beobachtungsstudien anhand von Krankenblattarchiven retrolektiv durchgeführt werden. Klinische Datenbanken und Register aber zeichnen sich gerade durch die prolektive Art der Erfassung aus, sodaß zumindest ansatzweise an ein methodisch geplantes und kontrollierendes Vorgehen gedacht werden kann.
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Literatur
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Guggenmoos-Holzmann, I. (1985). Statistische Probleme bei der Nutzung medizinischer Datenbanken. In: Abt, K., Giere, W., Leiber, B. (eds) Krankendaten Krankheitsregister Datenschutz. Medizinische Informatik und Statistik, vol 58. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52114-0_7
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