Zusammenfassung
Nirgends mehr als auf dem Gebiete der Kriegshoheit spiegelt sich der Einfluß der besitzenden Klassen auf die Staatsverwaltung, das Verhältnis von Staat und Gesellschast ab. Das ständische Milizheer blüht und verwelkt mit dem ständischen Staate, um dem modernen Söldnerheere Platz zu machen, das gleichzeitig mit dem absoluten Fürstentum aus die Bildfläche tritt. Wie dieses absolute Fürstentum erst allmählich eine breitere Basis nach unten im Staate und in der Gesellschaft gewonnen hatte, so hatte auch erst Friedrich Wilhelm. I. eine neue Verbindung zwischen dem Heere und der Gesellschaft gefunden in dem Kantonsystem, welches grundsätzlich von der allgemeinen Wehrpflicht ausging. Der modern Staat hatte aber unbedingt seiner Herrschaft nur die schwächeren Klassen der Gesellschaft, welche bisher von den besitzenden Klassen unterdrückt gewesen waren, unterwersen können. Den privilegierten Klassen, ben Stäuben, gegenüber befanb er Sich mehr in einer Verteidigungsstellung, indem er bie Unterdrückten befreite und bie Stäube vom Einfluß auf bie Staatsverwaltung zurückdrängte. Selbst unter Friedrich Wiihelm I. hatte baher ber Staat nicht alle Unterthanen ber allgemeinen Wehrpflicht unterwerfen können, er hatte von ber ber Adligen, ber übrigen Eximierten unb ber Kapitalisten absehen müssen, da wenigstens ber Abel noch in ber Sage war, bie ihm nach Lehnrecht zustehende Befreiung vom Dienste im Stehenden Heere durch die Wirksamkeit der Reichsgerichte sich zu erhalten.
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Literatur
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Bornhak, C. (1885). Die Kriegshoheit. In: Geschichte des Preußischen Verwaltungsrechts. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51989-5_16
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