Zusammenfassung
Im Kreise der allgemeinen Praktiker herrscht auch heute noch zweifellos eine übertriebene Vorstellung über die Schwierigkeit und Umständlichkeit der kystoskopischen Untersuchung. Vielfach hat allerdings die Anwesenheit bei der Arbeit eines mit den modernen Instrumenten ausgerüsteten Facharztes diese Anschauung gewandelt. Immerhin sucht der praktische Arzt seinen Patienten von der Kystoskopie, die bei ihm noch in dem ungerechtfertigten Rufe eines unangenehmen und schmerzhaften Verfahrens steht, möglichst lange fernzuhalten. Gewiß hat der Praktiker recht, wenn er zunächst sämtliche klinischen Untersuchungsmethoden erschöpft. Denn die Kystoskopie ist nur eine Ergänzung derselben. Aber andererseits darf in unklaren Fällen, sobald die klinische Untersuchung zu dem Ergebnis non liquet gekommen ist, die kysto-skopische Untersuchung nicht länger aufgeschoben werden. Auf Grund zahlreicher Erfahrungen habe ich den Eindruck, daß in vielen Fällen von Seiten des behandelnden Arztes oder auch des zugezogenen internen Konsiliarius viel zu lange mit der kystoskopischen Untersuchung gewartet und bisweilen in unklaren Fällen eine unklare Therapie bevorzugt wurde, ehe man sich zur Beleuchtung der Blase entschloß. Auf diese Weise wird der beste Zeitpunkt für ein erfolgreiches chirurgisches Handeln versäumt.
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Literatur
Victor Blum, Symptomatologie und Diagnostik der urogenitalen Erkrankungen. Leipzig und Wien. Franz Deutike, 1908.
Klopstock und Kowarsky, Praktikum der Untersuchungsmethoden. Berlin. 1917.
Nach den bisher vorliegerden Erfahrungen dürfte sich das Verfahren wegen der ihm anhaftenden Gefahren kaum in größerem Umfang einbürgern. Chapter 01(7–8,12)
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Joseph, E. (1923). Voruntersuchung und Veranlassung zur Kystoskopie. In: Kystoskopische Technik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51968-0_1
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