Zusammenfassung
Im ersten Kapitel habe ich mehrfach das sogenannte Taylor-System als Organisation erwähnt, ohne zunächst eine nähere Erläuterung desselben zu geben. Ich nahm dabei an, daß das, was in Deutschland allgemein unter dem Begriff Taylor-System verstanden wird, den Lesern bekannt sei. Das Taylor-System hat aber bei uns zwei verschiedene Auslegungen erfahren, eine des Arbeitgebers und eine des Arbeitnehmers. Die Grundlage war bei beiden die gleiche, nämlich das Ziel, mit dem geringsten Energieaufwand die höchste Leistung zu vollbringen. Das Taylor-System würde man also am besten als das System der energiesparenden Arbeitsweise bezeichnen. Damit würde man beiden Parteien gerecht werden. Der vorerwähnte Unterschied liegt nur darin, daß diese Arbeitsweise verschieden durchgeführt werden soll. Die Arbeiter, oder besser die Arbeiterführer, denken sich diese Durchführung in der Weise, daß der einzelne freiwillig und aus eigener Überzeugung sich den Bedingungen diesem Systems anpaßt, während die Arbeitgeber bisher allgemein eine Durchführung dieser Maßnahmen nach amerikanischem Muster dachten, bei welcher außer der Belehrung ein gewisser wirtschaftlicher Druck zum Ziele führte. Ich sehe von dieser verschiedenen Auffassung vorläufig ab und will zunächst die Grundzüge des Taylor-Systems oder der wissenschaftlichen Betriebsführung betrachten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Frenz, G. (1920). Die Erfolge Taylors in der Praxis. In: Kritik des Taylor-Systems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51967-3_2
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