Zusammenfassung
Wir haben nun unseren Überblick über die Biologie vollendet. Alles, was ins Biologische fällt, ward berücksichtigt, kurz und unvollständig wohl zum Teil, was nicht zu vermeiden war, doch ohne daß ein wesentliches Thema unberücksichtigt geblieben wäre. Das letztere ist schon deshalb ausgeschlossen, weil sich alle biologischen Erscheinungen gesetzhaft ableiten lassen aus einem Grundschema, das wir überall anwendeten und das keine Unterlassung gestattet: überall gingen wir aus von einer Achtgliederung des Stoffes, in jedem Lebenskreise entdeckten wir Erscheinungen, die autonomer und heteronomer Natur sind und die sich wieder auf 4 Grundbegriffe, die Begriffe der Gottheit, des Subjekts, der Natur und des Geistes, beziehen lassen. Durch die transzendente Gottheit wird jeder Kreis eingeführt und zwar als Verwandlung von Natur und Geist in Bewußtsein; im Subjekt sehen wir beide derart entstandene Bewußtseinsformen (Substanzen) aufeinander unmittelbar eingestellt, die lebendige Form den lebendigen Stoff durchdringend; im Rahmen dieses Subjekts vermögen sich aber die Urkomponenten Natur und Geist selbständig zu äußern und so kommt es zu Funktionen und Objektivationen, die beiden Grundbegriffen entsprechen. Aber diese und Objektivationen stehen zunächst MI Banne des Subjekts, weshalb sie sich auch als autonome Leistungen darstellen. Dominieren dann aber Natur und Geist über die Ziele des Subjekts, so ergeben sich heteronome Modifikationen der Leistungen, denen als weitere heteronome Leistungen eine im Banne der Willkür stehende Subjektivation und eine im Banne der absoluten Energie stehende Bewußtseinsentfaltung sich zugesellt. Die erstere bedeutet im strengsten Sinne Individuation, die völlige Herauslösung der Einzersubjekte aus dem Gesamtsubjekt, und die letztere bedeutet Tod, nämlich zufällige Existenz, die das erst aus der anorganen Welt ganz, heraustretende, ein Ungleichgewicht begründende Lebewesen einordnet ins anorgane Gleichgewicht, in dem eben seine Beharrung und Entfaltung nur eine zufällige sein kann.
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Schneider, K.C. (1926). Schlußbetrachtung. In: Euvitalistische Biologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51957-4_27
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