Zusammenfassung
Im Hinblick auf die Vielfalt psychopathologischer, psychiatrisch-diagnostischer und grundlegender methodischer Fragestellungen bei der ärztlichen Erfassung und Beschreibung des Zustandsbildes der Überlebenden des Nazi-Terrors, eines Man-made-disaster-Geschehens von in der psychiatrischen Traumatologie bisher unbekanntem Ausmaß an Verruchtheit, scheint es mir in bezug auf das Thema nicht unwesentlich, einige Überlegungen voranzustellen. Bei allen Schwierigkeiten, das biografisch-anekdotische Moment eines massiv-kumulativ traumatisierten Lebenslaufes von erwachsenen Verfolgten in ein übergeordnetes System eines wissenschaftlich begründbaren Gedankengebäudes einzufügen, konnten alle Untersucher, welchen theoretischen Voraussetzungen sie auch folgten, von dem gemeinsamen Grundsatz ausgehen, daß die Verfolgungselemente, soweit man sie überhaupt überlebte, im einzelnen und in ihrem gesamten Erlebnisgehalt einen Einbruch in die “erwachsene, gereifte Persönlichkeit” darstellten und bedeuteten. Was sie darstellten und was sie bedeuteten, das sind die zentralen Probleme, die in der Wiedergutmachungsgesetzgebung und -praxis eine zentrale und, wie wir alle wissen, nicht immer erhabene Rolle spielten.
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Literatur
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Keilson, H. (1991). Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Ergebnisse einer Follow-up-Untersuchung. In: Stoffels, H. (eds) Schicksale der Verfolgten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51871-3_8
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